Empfehlungen für eine gelungene Erziehung
Erziehungsratschlag 3 von 20
Pubertät (13–18 Jahre)
03 - Gespräche anbieten: Offenheit ohne Druck fördern
Besonderheiten der Altersstufe
Die Pubertät ist eine intensive Phase der Identitätsfindung, in der Peer Groups eine immer größere Rolle spielen. Teenager suchen nach ihrem Platz in der Welt, probieren verschiedene Rollen aus und entwickeln eigene Wertvorstellungen. Die Verhandlungen von Freiräumen mit den Eltern stehen oft im Vordergrund, und die Akzeptanz von Regeln und Grenzen wird häufig hinterfragt. Gleichzeitig rücken Zukunftsperspektiven wie die Berufswahl oder Studienplanung in den Fokus. Typische Fragen für Eltern sind der Umgang mit schulischem Druck, die Begleitung bei ersten Partnerschaften, die Unterstützung bei der Berufswahl und die Bewältigung von Konflikten innerhalb der Familie. Das Loslassen und das gleichzeitige Anbieten von Unterstützung und Orientierung sind in dieser Phase eine Gratwanderung für Eltern. Vertrauen, offene Kommunikation und das Akzeptieren der wachsenden Eigenständigkeit des Teenagers sind entscheidend für eine positive Beziehung.

Unser Ratschlag
Bietet eurem Teenager regelmäßig Gesprächsmöglichkeiten an, ohne ihn dabei unter Druck zu setzen. Signalisert, dass ihr offen für seine Gedanken und Gefühle seid, auch wenn diese von euren eigenen abweichen. Wählt dafür entspannte Momente im Alltag, in denen ihr ungestört seid. Hört aktiv zu und versucht, seine Perspektive nachzuvollziehen. Vermeidet voreilige Ratschläge oder Bewertungen, sondern gebt ihm den Raum, sich frei zu äußern. Durch diese offene und druckfreie Kommunikation baut ihr eine wichtige Vertrauensbasis auf.