-1792 – Hammurabi wird König von Babylon
Hammurabi besteigt den Thron - Ein Wendepunkt in Mesopotamien?
Stellen Sie sich vor, Sie leben im Jahr -1792. Die Welt, wie Sie sie kennen, ist ein Flickenteppich aus Stadtstaaten, ständig im Clinch miteinander, ein ewiger Kampf um Ressourcen und Vorherrschaft. In Mesopotamien, dem fruchtbaren Land zwischen Euphrat und Tigris, erhebt sich ein neuer Stern am politischen Firmament: Hammurabi, der sechste König der ersten Dynastie von Babylon. Was macht diesen Mann so besonders? War seine Thronbesteigung nur ein weiterer Wechsel an der Spitze, oder markiert sie den Beginn einer neuen Ära? Welche Kräfte formten diese Zeit, und wie prägte Hammurabi das Schicksal Babylons und der gesamten Region? Diesen Fragen wollen wir auf den Grund gehen, und dabei einen Blick auf die Welt werfen, in der Hammurabi seinen Aufstieg begann – eine Welt voller politischer Intrigen, wirtschaftlicher Umwälzungen und kultureller Blüte.
Die Welt vor Hammurabi: Ein Pulverfass am Euphrat
Um die Bedeutung von Hammurabis Thronbesteigung zu verstehen, müssen wir zunächst das politische und soziale Klima seiner Zeit erfassen. Mesopotamien war im 18. Jahrhundert v. Chr. alles andere als eine friedliche Idylle. Die einst mächtigen Reiche der Sumerer und Akkader waren zerfallen, und an ihrer Stelle war ein Mosaik aus rivalisierenden Stadtstaaten getreten. Larsa, Isin, Eshnunna, Mari – sie alle rangen um die Vorherrschaft im Zweistromland. Babylon, unter Hammurabis Vorgängern noch ein relativ unbedeutender Akteur, lag inmitten dieses Machtkampfes.
Die ständigen Kriege und Konflikte hatten die Region destabilisiert. Handelsrouten waren unsicher, die Landwirtschaft litt unter den ständigen Truppenbewegungen, und die Bevölkerung sehnte sich nach Stabilität und Frieden. In dieser angespannten Situation trat Hammurabi auf den Plan, ein junger König mit ehrgeizigen Zielen und einem bemerkenswerten Gespür für Machtpolitik.