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-7000 – Çatal Hüyük: frühe Großsiedlung

Çatal Hüyük: Als der Mensch sesshaft wurde und die Zukunft begann


Stellen Sie sich vor: Eine Ansammlung von Häusern, dicht an dicht gebaut, ohne Straßen, ohne Plätze, betreten nur über Leitern durch Löcher im Dach. Ein Labyrinth aus Lehmziegeln, in dem sich vor über 9000 Jahren das Leben von Tausenden von Menschen abspielte. Willkommen in Çatal Hüyük, einer der ältesten bekannten Großsiedlungen der Menschheit, einem Ort, der uns heute mehr Fragen stellt, als er Antworten gibt. Was trieb die Menschen an, ihre nomadische Lebensweise aufzugeben und sich in dieser ungewöhnlichen, stadtähnlichen Struktur niederzulassen? Wie organisierten sie ihr Zusammenleben, ihre Wirtschaft, ihre Kultur? Und welche Rolle spielte Çatal Hüyük in der dramatischen Umwälzung der Jungsteinzeit, als der Mensch begann, die Welt nach seinen Vorstellungen zu formen? Diese Fragen führen uns auf eine spannende Zeitreise in die Anfänge der Zivilisation, zu den Wurzeln unserer heutigen Lebensweise.


Die Revolution im Zeitraffer: Vom Jäger zum Siedler


Çatal Hüyük entstand in einer Zeit des Umbruchs, die wir heute als Neolithische Revolution bezeichnen. Über Jahrtausende hatten die Menschen als Jäger und Sammler gelebt, waren den Tierherden gefolgt, hatten sich von dem ernährt, was die Natur ihnen bot. Doch vor etwa 12.000 Jahren begann sich dies im Nahen Osten, im sogenannten Fruchtbaren Halbmond, zu ändern. Die Menschen wurden sesshaft, bauten feste Behausungen, legten Felder an und zähmten Tiere. Ein Prozess, der sich über Jahrhunderte hinzog, der aber die Welt für immer verändern sollte. Çatal Hüyük, gelegen in der fruchtbaren Konya-Ebene in der heutigen Türkei, war eines der Zentren dieser Revolution. Hier, am Ufer des Çarşamba-Flusses, fanden die Menschen ideale Bedingungen vor: fruchtbaren Boden, reichlich Wasser und ein mildes Klima. Und so entstand, was wir heute als eine der ersten "Städte" der Menschheit bezeichnen können, auch wenn dieser Begriff in seiner heutigen Bedeutung natürlich nicht ganz zutreffend ist.


Ein urbanes Experiment: Leben in der Bienenwabe


Çatal Hüyük war keine Stadt im heutigen Sinne. Es gab keine zentrale Planung, keine öffentlichen Gebäude, keine Herrscher, die uns aus Inschriften oder Palästen bekannt wären. Die Siedlung wuchs organisch, Haus an Haus, wie eine gigantische Bienenwabe. Die Häuser waren aus Lehmziegeln gebaut, hatten flache Dächer und waren nur über Leitern durch Öffnungen im Dach zugänglich. Im Inneren finden wir Hinweise auf eine erstaunlich komplexe Gesellschaft. Die Wände waren oft mit Malereien verziert, die Jagdszenen, Tiere oder abstrakte Muster zeigen. In den Häusern wurden die Toten unter den Fußböden bestattet, ein Brauch, der auf einen ausgeprägten Ahnenkult hindeutet. "Die Toten lebten mit uns", könnte man sagen, und tatsächlich scheinen die Grenzen zwischen Leben und Tod, zwischen Profanem und Sakralem in Çatal Hüyük fließend gewesen zu sein.

Ein Wissenschaftler mit großer, roter Brille

EU-AI-Act

Die Bilder und Illustrationen, die auf dieser Seite abgebildet sind, wurden mit einem KI-Bildmodell erstellt.

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