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Glossar der Astronomie

Mondfinsternis

Mondfinsternis: Wenn der Erdschatten den Mond verdunkelt

Der Mond übt seit jeher eine besondere Faszination auf die Menschen aus. Sein silbriges Licht erhellt die Nacht, beeinflusst die Gezeiten und dient als Taktgeber für verschiedene Kalendersysteme. Doch manchmal ereignet sich am Himmel ein Schauspiel, das den Mond in ein geheimnisvolles, rötliches Licht taucht: eine Mondfinsternis. Dieses Phänomen, das entsteht, wenn der Mond in den Schatten der Erde eintritt, bietet nicht nur einen atemberaubenden Anblick, sondern erlaubt uns auch, die kosmische Mechanik unseres Erde-Mond-Systems besser zu verstehen.

Im Gegensatz zur Sonnenfinsternis, bei der der Mond zwischen Sonne und Erde steht, befindet sich bei einer Mondfinsternis die Erde zwischen Sonne und Mond. Die Erde wirft dabei einen Schatten ins All, in den der Mond eintauchen kann. Dieses Ereignis kann nur bei Vollmond stattfinden, da nur dann Sonne, Erde und Mond in einer Linie stehen. Allerdings tritt nicht bei jedem Vollmond eine Mondfinsternis ein. Der Grund dafür liegt, wie auch bei der Sonnenfinsternis, in der Neigung der Mondbahn gegenüber der Erdbahnebene, der Ekliptik. Die Mondbahn ist um etwa 5 Grad gegen die Ekliptik geneigt. Daher wandert der Mond meist oberhalb oder unterhalb des Erdschattens vorbei, ohne ihn zu berühren. Nur wenn der Vollmond in der Nähe eines der beiden Schnittpunkte seiner Bahn mit der Ekliptik, den sogenannten Knotenpunkten, steht, kommt es zu einer Mondfinsternis.

Der Erdschatten besteht aus zwei Bereichen: dem Kernschatten und dem Halbschatten. Der Kernschatten ist der Bereich, in dem die Erde die Sonne vollständig verdeckt. Der Halbschatten ist ein breiterer Bereich um den Kernschatten, in dem die Erde die Sonne nur teilweise abschattet. Je nachdem, welchen Teil des Schattens der Mond durchläuft, unterscheidet man verschiedene Arten von Mondfinsternissen. Tritt der Mond nur in den Halbschatten ein, spricht man von einer Halbschattenfinsternis. Diese ist eher unspektakulär, da der Mond nur leicht verdunkelt wird. Bei einer partiellen Mondfinsternis taucht der Mond teilweise in den Kernschatten ein. Ein Teil der Mondoberfläche erscheint dann deutlich dunkler. Das beeindruckendste Schauspiel bietet jedoch eine totale Mondfinsternis. Hierbei wandert der Mond vollständig durch den Kernschatten der Erde.

Während einer totalen Mondfinsternis geschieht etwas Merkwürdiges: Der Mond verschwindet nicht einfach im Dunkeln, sondern leuchtet in einem rötlichen Licht. Dieses Phänomen wird oft als "Blutmond" bezeichnet und hat eine faszinierende Erklärung. Das Sonnenlicht, das die Erde passiert, wird in der Erdatmosphäre gestreut und gebrochen, ähnlich wie bei einem Sonnenuntergang. Der blaue Anteil des Lichts wird dabei stärker gestreut als der rote. Daher wird vor allem der rote Anteil des Lichts in den Kernschatten hinein gebrochen und färbt den Mond rötlich ein. Die genaue Farbe und Helligkeit des verfinsterten Mondes hängt von den aktuellen Bedingungen in der Erdatmosphäre ab. Sind beispielsweise viele Staubpartikel in der Luft, erscheint der Mond dunkler und bräunlicher.

Eine totale Mondfinsternis kann bis zu einer Stunde und 40 Minuten dauern. Die gesamte Finsternis, also die Zeit vom Eintritt des Mondes in den Halbschatten bis zum Austritt, kann sogar über vier Stunden dauern. Im Gegensatz zur Sonnenfinsternis, die nur in einem schmalen Streifen auf der Erde sichtbar ist, kann eine Mondfinsternis von der gesamten Nachthälfte der Erde aus beobachtet werden. Das macht sie zu einem häufigeren Ereignis als eine totale Sonnenfinsternis. Rein rechnerisch finden im Durchschnitt etwa zwei bis drei Mondfinsternisse pro Jahr statt, aber nicht immer sind diese total.

In der Vergangenheit wurden Mondfinsternisse oft als Vorboten von Unheil oder Katastrophen gedeutet. Die rötliche Färbung des Mondes verstärkte diese Ängste noch. So sahen die Inkas in einer Mondfinsternis ein Zeichen dafür, dass ein Jaguar den Mond angreift, und versuchten, ihn mit Lärm zu vertreiben. Heute wissen wir, dass Mondfinsternisse ein natürliches und harmloses Phänomen sind. Sie bieten uns eine wunderbare Gelegenheit, die Bewegung von Erde und Mond im Weltraum zu beobachten und zu verstehen.

Im Gegensatz zur Beobachtung einer Sonnenfinsternis benötigst du für die Beobachtung einer Mondfinsternis keine spezielle Schutzausrüstung. Du kannst das Schauspiel mit bloßem Auge, einem Fernglas oder einem Teleskop verfolgen.

Die nächste totale Mondfinsternis, die von Europa aus sichtbar sein wird, findet am 7. September 2025 statt. Vielleicht nimmst du dir ja die Zeit, dieses beeindruckende Himmelsschauspiel zu beobachten und dir dabei die Frage zu stellen: Wie oft mag dieses Ereignis wohl schon stattgefunden haben, seit die ersten Menschen den Nachthimmel bestaunten?

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Die Bilder und Illustrationen, die auf dieser Seite abgebildet sind, wurden mit einem KI-Bildmodell erstellt.

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