Kink-Shaming




Kink-Shaming bezeichnet die Handlung, jemanden für seine sexuellen Vorlieben, Praktiken oder Fetische zu kritisieren, zu verurteilen, zu verspotten oder zu demütigen, insbesondere dann, wenn diese von der gesellschaftlichen Norm abweichen. Es handelt sich um eine Form der Stigmatisierung und Diskriminierung, die tiefgreifende negative Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden, die sexuelle Selbstakzeptanz und die zwischenmenschlichen Beziehungen der Betroffenen haben kann. Um das Phänomen des Kink-Shaming vollständig zu verstehen, ist es zunächst notwendig, den Begriff „Kink“ selbst zu beleuchten. Im sexuellen Kontext bezieht sich „Kink“ auf sexuelle Interessen, Praktiken oder Fantasien, die außerhalb des als konventionell oder Mainstream angesehenen Spektrums liegen. Diese können ein breites Spektrum umfassen, von Vorlieben für bestimmte Materialien oder Kleidung, über Machtdynamiken wie BDSM (Bondage, Disziplin, Sadismus, Masochismus), bis hin zu spezifischeren sexuellen Praktiken oder Fetischen. Entscheidend dabei ist, dass sexuelle Kinks, solange sie einvernehmlich und nicht-verletzend sind, als Teil der menschlichen sexuellen Vielfalt betrachtet werden können.
Kink-Shaming manifestiert sich in vielfältigen Formen. Es kann offen und direkt geschehen, beispielsweise durch abfällige Bemerkungen, Beschimpfungen oder das Verbreiten von Gerüchten über die sexuellen Vorlieben einer Person. Es kann aber auch subtiler und indirekter erfolgen, etwa durch abschätzige Blicke, ironische Kommentare, das Ignorieren oder Ausgrenzen von Personen aufgrund ihrer Kinks.…


