PrEP




Präexpositionsprophylaxe, kurz PrEP, bezeichnet die präventive Einnahme von Medikamenten durch HIV-negative Personen, um das Risiko einer HIV-Infektion zu minimieren. Diese Strategie hat sich als ein bedeutender Fortschritt in der HIV-Prävention etabliert und stellt eine zusätzliche Schutzmaßnahme dar, insbesondere für Personengruppen mit einem erhöhten Expositionsrisiko. Im Kern basiert PrEP auf der Nutzung antiviraler Medikamente, die in der Regel auch in der Therapie von Menschen mit HIV eingesetzt werden. Durch die kontinuierliche oder ereignisorientierte Einnahme dieser Medikamente wird im Körper ein Wirkstoffspiegel aufgebaut, der im Falle einer HIV-Exposition die Etablierung einer Infektion höchstwahrscheinlich verhindert.
Die Wirkungsweise von PrEP beruht auf der Blockade essenzieller Schritte im HIV-Lebenszyklus. Die verwendeten Medikamente, meist Kombinationen von Tenofovirdisoproxil und Emtricitabin, gehören zur Klasse der Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTIs). Diese Substanzen interferieren mit dem Enzym Reverse Transkriptase, das HIV benötigt, um sein genetisches Material in die DNA der Wirtszelle einzubauen. Indem PrEP diese Reverse Transkriptase hemmt, wird die Replikation des Virus in den Körperzellen potenziell verhindert, bevor eine dauerhafte Infektion Fuß fassen kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass PrEP nicht als Impfung wirkt, die eine Immunität gegen HIV erzeugt. Stattdessen handelt es sich um eine fortlaufende Schutzmaßnahme, die nur dann wirksam ist, wenn die Medikamente wie verordnet eingenommen werden…


