Glossar der Physik - Begriffserklärung





Tachyon
Ein Tachyon ist ein hypothetisches Teilchen, das sich stets mit Überlichtgeschwindigkeit bewegt. Das bedeutet, es wäre immer schneller als das Licht, dessen Geschwindigkeit im Vakuum als absolute Obergrenze im Universum gilt. Diese Vorstellung steht im direkten Gegensatz zu gewöhnlichen Teilchen, wie zum Beispiel Elektronen oder Protonen, die sich immer langsamer als das Licht bewegen und diese Grenze niemals erreichen können. Die Existenz von Tachyonen wurde bisher nicht experimentell nachgewiesen, sondern ergibt sich als theoretische Möglichkeit aus bestimmten Formulierungen der speziellen Relativitätstheorie.
Die spezielle Relativitätstheorie beschreibt unter anderem, wie sich Energie und Masse zueinander verhalten. Für Tachyonen würde dies bedeuten, dass sie eine imaginäre Masse besitzen müssten, eine Größe, die in der alltäglichen Physik keine Entsprechung hat. Je langsamer ein Tachyon wird, desto mehr Energie würde es gewinnen, wobei die Lichtgeschwindigkeit die untere Grenze darstellt, die es niemals unterschreiten könnte. Umgekehrt würde es unendlich viel Energie benötigen, um auf Lichtgeschwindigkeit "abzubremsen".
Die Vorstellung von Tachyonen ist vor allem in der theoretischen Physik von Bedeutung, insbesondere in der Stringtheorie, wo sie ursprünglich als unerwünschte Konsequenz auftraten. In diesem Kontext deutete ihre Existenz auf Instabilitäten im theoretischen Modell hin. Später wurden jedoch Möglichkeiten gefunden, mit diesen Instabilitäten umzugehen und sie sogar als nützliche…











