Fotorealismus





Die Illusion der perfekten Abbildung
Der Fotorealismus, eine Kunstrichtung, die in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren in den USA entstand, fasziniert durch ihre verblüffende Wirklichkeitsnähe. Ausgehend von der Pop Art, aber auch in bewusster Abgrenzung zu dieser, strebten die Fotorealisten danach, die Realität so präzise und detailgetreu wie möglich abzubilden. Ihre Werke, meist Ölgemälde oder Acrylbilder, sind von Fotografien oft kaum zu unterscheiden und erzeugen beim Betrachter den Eindruck, ein reales Abbild vor sich zu haben. Der Fotorealismus entstand in einer Zeit des Umbruchs, geprägt von den Nachwirkungen des Vietnamkriegs und einer wachsenden Konsumgesellschaft. In diesem Kontext kann die Hinwendung zur minutiösen Abbildung der Realität als eine Art Gegenbewegung zur Abstraktion der vorangegangenen Jahrzehnte verstanden werden. Die Künstler des Fotorealismus wollten die Welt so zeigen, wie sie war, ohne emotionale Überhöhung oder subjektive Interpretation.
Die Technik der Perfektion
Die technische Brillanz ist ein wesentliches Merkmal des Fotorealismus. Die Künstler dieser Richtung arbeiteten mit akribischer Genauigkeit und entwickelten spezielle Techniken, um die Illusion der perfekten Abbildung zu erzeugen. Als Grundlage ihrer Arbeit dienten meist Fotografien, oft selbst aufgenommene Diapositive, die sie mit Hilfe eines Projektors auf die Leinwand übertrugen. Diese Vorlagen wurden dann in minutiöser Kleinarbeit mit Öl- oder Acrylfarben nachgemalt. Die Herausforderung bestand darin, die fotografische Vorlage so präzise wie möglich wiederzugeben, ohne dass die Pinselstriche sichtbar wurden. Um diesen Effekt zu erzielen, arbeiteten die Künstler oft mit sehr feinen Pinseln und trugen die Farbe in zahlreichen dünnen Schichten auf. Auch die Airbrush-Technik wurde häufig eingesetzt, um besonders glatte und gleichmäßige Oberflächen zu erzeugen.
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