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Graffiti

Die Ursprünge: Von Tags zu Pieces


Graffiti, eine Kunstform, die heute oft zwischen Straßenkunst und Vandalismus changiert, hat eine komplexe und facettenreiche Geschichte. Ihre Ursprünge lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen, als Menschen ihre Spuren auf Wänden und in öffentlichen Räumen hinterließen. Doch die moderne Form von Graffiti, wie wir sie kennen, entstand in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren in den Metropolen der USA, insbesondere in New York City und Philadelphia. In dieser Zeit begannen Jugendliche, vor allem aus den sozial benachteiligten Vierteln, ihren Namen oder Spitznamen, sogenannte "Tags", mit Filzstiften und Sprühdosen an Wänden, Zügen und U-Bahnen zu hinterlassen. Ein Pionier dieser Bewegung war beispielsweise TAKI 183, ein griechischer Jugendlicher aus Washington Heights, der seinen Spitznamen und seine Straßennummer überall in der Stadt verbreitete. Seine Präsenz inspirierte viele andere, es ihm gleichzutun, und die "Tags" wurden immer häufiger und auffälliger.


Der Kontext dieser Entwicklung war geprägt von sozialer Ungleichheit, wirtschaftlicher Stagnation und dem Gefühl der Ausgrenzung. Für viele Jugendliche, insbesondere aus ethnischen Minderheiten, bot Graffiti eine Möglichkeit, ihre Identität auszudrücken, sich Gehör zu verschaffen und den öffentlichen Raum symbolisch zu erobern. In einer Zeit, in der sie von der Gesellschaft oft unsichtbar gemacht und marginalisiert wurden, bot Graffiti eine Plattform für Sichtbarkeit und Selbstbehauptung. Es war ein Akt der Rebellion gegen das Establishment, eine Möglichkeit, den tristen urbanen Landschaften Farbe und Leben einzuhauchen und die eigene Existenz zu markieren. Die U-Bahn-Züge, die sich durch die ganze Stadt bewegten, wurden zu rollenden Leinwänden, die die Botschaften der Graffiti-Künstler in alle Ecken New Yorks trugen.


Die Entwicklung einer Kunstform


Die anfängliche Praxis des Taggens entwickelte sich schnell zu komplexeren und kunstvolleren Formen. Aus den einfachen Namenszügen wurden bald großformatige, farbenfrohe Bilder, die als "Pieces" oder "Masterpieces" bezeichnet wurden. Diese Pieces zeichneten sich durch eine ausgeprägte Ästhetik aus, die Elemente aus Comics, Popkultur und anderen visuellen Quellen integrierte. Die Künstler, auch "Writer" genannt, begannen, verschiedene Schriftstile, Schattierungen und Techniken zu entwickeln, um ihre Werke einzigartig und wiedererkennbar zu machen. Namen wie  PHASE 2, CORNBREAD, und JULIO 204 prägten diese frühe Phase und beeinflussten die Entwicklung der Graffiti-Ästhetik maßgeblich. Die Subkultur entwickelte ihre eigenen Codes, Regeln und Hierarchien. Ein gewisser Wettbewerb, wer die meisten und die auffälligsten Pieces an den schwierigsten Stellen platzieren konnte, trieb die Entwicklung voran.


Die Kunstform entwickelte sich in den 1970er und 1980er Jahren kontinuierlich weiter. Neue Stile wie "Wildstyle", ein komplexer und verschachtelter Schriftstil, der für Uneingeweihte oft kaum zu entziffern ist, oder "Bubble Letters", ein runder, cartoonhafter Stil, entstanden. Die Künstler experimentierten mit verschiedenen Techniken und Materialien. Die Verwendung von Sprühdosen in unterschiedlichen Farben und mit verschiedenen Sprühköpfen, sogenannten "Caps", ermöglichte eine größere Vielfalt an Linien, Schattierungen und Effekten. Die Wahl des Untergrunds, sei es eine glatte Zugwand oder eine raue Backsteinmauer, beeinflusste ebenfalls die Technik und das Endergebnis. Die Pieces wurden immer aufwendiger, detailreicher und künstlerisch anspruchsvoller.

 

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Die Bilder und Illustrationen, die auf dieser Seite abgebildet sind, wurden mit einem KI-Bildmodell erstellt.

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