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Surrealismus

Die Geburt des Überwirklichen: Entstehung und Kontext des Surrealismus


Der Surrealismus erblickte das Licht der Welt in den turbulenten 1920er Jahren in Paris, einer Stadt, die damals als pulsierendes Zentrum der künstlerischen Avantgarde galt. Die Schrecken des Ersten Weltkriegs lagen noch frisch in den Köpfen der Menschen, und die traditionellen Werte und Gewissheiten waren erschüttert. In dieser Atmosphäre der Desillusionierung und des Umbruchs suchten Künstler und Intellektuelle nach neuen Wegen, die Welt zu verstehen und darzustellen. Der Surrealismus entstand als eine Rebellion gegen die als einengend empfundene Rationalität und Logik, die als mitverantwortlich für die Katastrophe des Krieges angesehen wurden. Die Surrealisten strebten danach, die Grenzen des Bewusstseins zu sprengen und die verborgenen Tiefen des Unbewussten zu erforschen. Inspiriert von den revolutionären Theorien Sigmund Freuds zur Psychoanalyse, sahen sie im Traum, im Rausch und in der automatischen, unzensierten Niederschrift von Gedanken einen Zugang zu einer höheren, "überwirklichen" Realität.


Die offizielle Geburtsstunde des Surrealismus lässt sich auf das Jahr 1924 datieren, als der französische Schriftsteller André Breton das "Manifest des Surrealismus" veröffentlichte. In diesem programmatischen Text definierte Breton den Surrealismus als "reinen psychischen Automatismus, durch den man mündlich oder schriftlich oder auf jede andere Weise den wirklichen Ablauf des Denkens auszudrücken sucht. Diktat des Denkens, ohne jede Kontrolle durch die Vernunft, jenseits jeder ästhetischen oder ethischen Überlegung." Das Manifest wurde zum Gründungsdokument einer Bewegung, die schnell eine internationale Anhängerschaft fand und neben der Literatur auch die bildende Kunst, das Theater, den Film und die Fotografie erfasste. Die Surrealisten waren keine homogene Gruppe, sondern ein loser Zusammenschluss von Künstlern mit unterschiedlichen Hintergründen und Ansätzen. Was sie einte, war der Wunsch, die konventionellen Grenzen der Kunst und des Denkens zu überwinden und eine neue, befreite Sicht auf die Welt zu schaffen.


Zwischen Traum und Wirklichkeit: Die Philosophie des Surrealismus


Im Zentrum der surrealistischen Weltanschauung stand die Idee, dass die wahre Realität nicht in der äußeren, sichtbaren Welt, sondern im Inneren des Menschen, in seinem Unbewussten, verborgen liegt. Die Surrealisten waren fasziniert von den irrationalen, traumartigen Bildern und Assoziationen, die aus den Tiefen der Psyche aufsteigen. Sie sahen im Traum, in der Fantasie und im Rauschzustand einen Weg, die Fesseln der Vernunft zu sprengen und zu einer umfassenderen, "überwirklichen" Wirklichkeit vorzudringen. Diese "Surrealität" war für sie kein bloßer Eskapismus, sondern eine Erweiterung des Realitätsbegriffs, die das rationale und das irrationale, das bewusste und das unbewusste Denken miteinander vereinte.


Die Surrealisten waren stark von den Theorien Sigmund Freuds beeinflusst, insbesondere von seiner Traumdeutung und seiner Vorstellung vom Unbewussten als einem Reservoir verdrängter Wünsche und Triebe. Sie sahen in der Kunst ein Mittel, um diese verborgenen Inhalte der Psyche ans Licht zu bringen und sichtbar zu machen. Dabei ging es ihnen nicht um eine wissenschaftliche Analyse des Unbewussten, sondern um die poetische und künstlerische Erforschung der inneren Landschaften. Sie wollten die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Innenwelt und Außenwelt, zwischen Subjekt und Objekt aufheben und eine neue, ganzheitliche Sicht auf den Menschen und die Welt schaffen. Breton formulierte dieses Ziel in seinem Manifest mit den Worten: "Ich glaube an die künftige Auflösung dieser scheinbar so gegensätzlichen Zustände von Traum und Wirklichkeit in einer Art absoluter Realität, wenn man so sagen kann: Surrealität."

 

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Die Bilder und Illustrationen, die auf dieser Seite abgebildet sind, wurden mit einem KI-Bildmodell erstellt.

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