Frühe Jahre und prägende Einflüsse

Milton Ernest Rauschenberg, der sich später Robert nannte, wurde am 22. Oktober 1925 in Port Arthur, Texas, geboren. Seine Familie hatte deutsche und cherokee-indianische Wurzeln und gehörte der konservativen "Church of Christ" an. Diese Herkunft aus einfachen, streng religiösen Verhältnissen prägte Rauschenbergs Kindheit und Jugend und sollte später einen starken Kontrast zu seinem Leben als avantgardistischer Künstler in der pulsierenden Metropole New York bilden. Rauschenbergs Vater, Ernest, arbeitete für ein lokales Energieunternehmen, während seine Mutter, Dora, als Telefonistin tätig war. Die Familie lebte in bescheidenen Verhältnissen, und Rauschenberg musste schon früh lernen, mit begrenzten Ressourcen kreativ umzugehen. Diese Fähigkeit, aus einfachen Materialien etwas Neues zu schaffen, sollte später zu einem zentralen Element seiner Kunst werden.

Ein prägendes Erlebnis in Rauschenbergs Jugend war der Besuch einer Kunstausstellung in der nahegelegenen Stadt Beaumont. Die dort ausgestellten Gemälde, vor allem die realistischen Darstellungen von Tieren, faszinierten den jungen Rauschenberg und weckten in ihm den Wunsch, selbst Künstler zu werden. Dieses Erlebnis markierte einen Wendepunkt in seinem Leben und legte den Grundstein für seine spätere künstlerische Laufbahn. Trotz der anfänglichen Skepsis seiner Eltern gegenüber seinen künstlerischen Ambitionen, unterstützten sie ihn schließlich und ermöglichten ihm den Besuch des Kansas City…