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Cirrus (Wimpern bei Einzellern)
Der Begriff „Cirrus“ bezieht sich in der Biologie auf eine fadenartige oder borstenartige Struktur, die bei verschiedenen Organismen vorkommt. Besonders in Bezug auf Einzeller bezeichnet der „Cirrus“ eine Art Wimpern oder fadenähnliche Fortsätze, die der Fortbewegung oder dem Transport von Partikeln dienen. Cirren sind eine spezielle Form von Cilien, also kleinen, haarähnlichen Fortsätzen, die auf der Oberfläche von Zellen auftreten und in einer Vielzahl von Lebensformen, insbesondere bei Protisten (Einzellern) und anderen mikroskopischen Organismen, eine Rolle spielen.
Bei Einzellern wie Protisten und einigen Bakterien sind Cirren in der Regel fadenförmig und bestehen aus Mikrotubuli, die von einer Zellmembran umhüllt sind. Diese Mikrotubuli sind das strukturelle Grundgerüst der Cirren und sorgen für deren Beweglichkeit. Cirren können sich durch einen schlagartigen, wellenartigen oder auch durch einen langsamen, rhythmischen Bewegungstakt bewegen, ähnlich wie bei den Cilien, die in anderen Zelltypen vorkommen.
Die Hauptfunktion der Cirren bei Einzellern ist in der Regel die Fortbewegung des Organismus oder die Bewegung von Flüssigkeiten und Partikeln in der Umgebung der Zelle. Diese Bewegung kann in unterschiedlichen Formen auftreten:
Fortbewegung: Einige Einzeller wie die Ciliaten (z. B. Paramecium) verwenden Cirren, um sich durch Wasser zu bewegen. Bei diesen Organismen sind Cirren in großer Zahl vorhanden und bewegen sich synchron, was dem Organismus ermöglicht, sich schnell in seiner Umgebung fortzubewegen. Cirren können dabei als Antrieb für die Fortbewegung dienen, indem sie in einer Art wellenartigen Bewegung schlagen.
Partikeltransport: In einigen Fällen dienen Cirren nicht der Fortbewegung des gesamten Organismus, sondern der Bewegung von Partikeln oder Flüssigkeiten entlang der Zelloberfläche. Beispielsweise können bei einigen Einzellern Cirren die Nahrungsaufnahme unterstützen, indem sie Partikel oder Mikroben zur Mundöffnung (Cytostom) des Organismus transportieren, wo die Verdauung erfolgt.
Es ist wichtig zu beachten, dass Cirren, obwohl sie in ihrer Form den Cilien ähnlich sind, sich oft in ihrer Funktion und Anzahl unterscheiden. Cilien sind in der Regel kleiner und zahlreicher als Cirren und kommen bei vielen Tieren und Pflanzen vor, wo sie oft bei der Bewegung von Flüssigkeiten oder in den Atemwegen von Tieren eine Rolle spielen. Cirren hingegen sind in ihrer Erscheinung meist weniger zahlreich und kommen bei einigen, aber nicht allen Einzellern vor.
Ein klassisches Beispiel für Einzeller, die Cirren nutzen, ist das Vorticella, ein einzelliger Wasserorganismus aus der Gruppe der Ciliaten. Diese Organismen haben eine einzige Zelle, die mit Cirren ausgestattet ist, die sie verwenden, um sich an Oberflächen festzuhalten und sich bei Bedarf fortzubewegen.
Die Bedeutung von Cirren für die Fortbewegung und den Nahrungstransport bei Einzellern macht sie zu einem wichtigen Merkmal der Zellbiologie. Sie sind nicht nur für das Überleben und die Fortpflanzung vieler mikroskopischer Organismen unerlässlich, sondern auch für das Verständnis der evolutionären Entwicklung der Fortbewegungsmechanismen in der Natur. In der Forschung dienen Cirren auch als Modellstrukturen für die Untersuchung von Zellbewegung und der funktionellen Bedeutung von Mikrotubuli und anderen zellulären Bestandteilen.
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