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Abteilung Biologie -
Begriffserklärung

Biologie

Dermatitis

Dermatitis ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von entzündlichen Hauterkrankungen, die durch Rötung, Schwellung, Juckreiz und Hautirritationen gekennzeichnet sind. Sie kann akut oder chronisch auftreten und in unterschiedlichen Formen und Schweregraden auftreten, wobei sie sowohl durch äußere als auch innere Faktoren ausgelöst werden kann. Die Ursachen von Dermatitis sind vielfältig und reichen von allergischen Reaktionen und Umweltfaktoren bis hin zu genetischen Prädispositionen und Immunreaktionen. Obwohl Dermatitis nicht ansteckend ist, kann sie aufgrund ihrer Symptome und des damit verbundenen Unbehagens eine erhebliche Belastung für die betroffenen Personen darstellen.

Der Begriff „Dermatitis“ bezieht sich auf die entzündliche Reaktion der Haut auf verschiedene Reize. Diese Reaktion kann durch mechanische, chemische, physikalische oder biologische Ursachen ausgelöst werden und führt zu einer Veränderung der Hautstruktur und -funktion. Die Symptome einer Dermatitis beinhalten typischerweise Rötung (Erythem), Schwellung (Ödem), Blasenbildung, Schuppenbildung und Juckreiz. Je nach Art und Schweregrad können auch nässende, verkrustete oder blutige Stellen auftreten. In chronischen Fällen kann es zur Verdickung und Verhärtung der Haut kommen, ein Zustand, der als Lichenifikation bezeichnet wird.

Es gibt mehrere verschiedene Arten von Dermatitis, die sich in ihren Ursachen und Manifestationen unterscheiden:

Atopische Dermatitis (Neurodermitis): Diese Form der Dermatitis ist eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, die häufig in der Kindheit beginnt, aber auch bei Erwachsenen auftreten kann. Atopische Dermatitis ist eine der häufigsten Formen von Dermatitis und wird häufig mit anderen atopischen Erkrankungen wie Heuschnupfen und Asthma in Verbindung gebracht. Sie ist in der Regel genetisch bedingt und wird durch eine Überempfindlichkeit des Immunsystems gegenüber Umweltfaktoren wie Allergenen (z. B. Pollen, Hausstaubmilben) oder irritierenden Substanzen (z. B. Seifen oder Chemikalien) ausgelöst. Charakteristisch für die atopische Dermatitis sind trockene, schuppige Hautstellen, die mit starkem Juckreiz verbunden sind. Oft sind die Ellenbogenbeugen, Kniekehlen und das Gesicht betroffen.

Kontaktdermatitis: Diese Form der Dermatitis tritt auf, wenn die Haut mit einem Reizstoff oder einem Allergen in Kontakt kommt. Man unterscheidet zwischen irritativer Kontaktdermatitis, die durch physikalische oder chemische Reizstoffe wie Seifen, Reinigungsmittel oder Lösemittel verursacht wird, und allergischer Kontaktdermatitis, die auf eine allergische Reaktion auf eine Substanz wie Nickel, Latex oder bestimmte Duftstoffe zurückzuführen ist. Kontaktdermatitis tritt meist an den Stellen auf, die direkt mit dem Auslöser in Berührung kommen, z. B. an den Händen, im Gesicht oder auf den Armen. Sie äußert sich durch Rötung, Schwellung, Blasenbildung und in schweren Fällen auch durch Nässen oder Krustenbildung.

Seborrhoische Dermatitis: Diese Form der Dermatitis betrifft vor allem die Bereiche der Haut, die besonders viele Talgdrüsen enthalten, wie die Kopfhaut, das Gesicht, hinter den Ohren und an der Brust. Sie ist gekennzeichnet durch fettige Schuppenbildung, Rötung und entzündliche Hautstellen. Seborrhoische Dermatitis wird häufig mit Pilzen der Gattung Malassezia in Verbindung gebracht, die auf der Haut leben und das Entzündungsgeschehen verstärken können. Diese Form der Dermatitis tritt häufig bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, bei neurologischen Erkrankungen (z. B. Parkinson) oder bei HIV-Infektionen auf. Sie kann auch in Form von Schuppenflechte (Psoriasis) auf der Kopfhaut oder in Form von gelben, schuppigen Flecken im Gesicht und an anderen Körperstellen auftreten.

Periorale Dermatitis: Diese Form der Dermatitis betrifft in der Regel den Bereich um den Mund, kann aber auch das Gesicht und die Augenlider betreffen. Periorale Dermatitis ist durch entzündliche, rote Papeln und Pusteln gekennzeichnet, die oft mit einem brennenden oder juckenden Gefühl einhergehen. Diese Erkrankung tritt am häufigsten bei Frauen im gebärfähigen Alter auf und kann durch den langfristigen Gebrauch von topischen Steroiden (Kortisonpräparaten) verschärft werden. Die genaue Ursache ist nicht immer klar, aber eine übermäßige Nutzung von Kosmetika, Sonnenlicht oder stressbedingte Faktoren können eine Rolle spielen.

Stase-Dermatitis: Diese Form der Dermatitis tritt in der Regel bei Menschen mit chronischen venösen Erkrankungen auf, bei denen es zu einer schlechten Blutzirkulation in den unteren Extremitäten kommt. Durch den Rückstau von Blut in den Venen kann es zu einer Entzündung der Haut kommen, die mit Rötungen, Schwellungen und Schuppenbildung einhergeht. In schweren Fällen kann es zu offenen Wunden (Ulcus cruris) kommen. Diese Form der Dermatitis ist häufig bei älteren Menschen oder bei Patienten mit venösen Insuffizienzen oder Krampfadern zu finden.

Ursachen und Risikofaktoren: Die Ursachen für Dermatitis sind sehr vielfältig und hängen von der jeweiligen Form ab. Häufige Auslöser sind allergische Reaktionen, Umweltfaktoren, genetische Veranlagung oder eine gestörte Barrierefunktion der Haut. Bei atopischer Dermatitis zum Beispiel spielt eine Fehlregulation des Immunsystems eine zentrale Rolle, während bei der Kontaktdermatitis äußere chemische Substanzen oder Allergene wie Nickel oder Duftstoffe eine direkte Reizung der Haut hervorrufen. Zusätzlich können Umweltfaktoren wie übermäßige Feuchtigkeit, extreme Temperaturen oder Luftverschmutzung das Risiko erhöhen.

Ein weiterer wichtiger Risikofaktor ist die genetische Veranlagung, insbesondere bei atopischer Dermatitis. Wenn ein Familienmitglied an dieser Form der Dermatitis leidet, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch andere Familienmitglieder betroffen sind. Andere Risikofaktoren können eine geschwächte Immunabwehr, wie sie bei chronischen Krankheiten oder durch bestimmte Medikamente (z. B. Immunsuppressiva) bedingt ist, oder eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Substanzen sein.

Behandlung und Prävention: Die Behandlung von Dermatitis zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, die Entzündung zu verringern und das Wiederauftreten der Erkrankung zu verhindern. Eine gute Hautpflege ist dabei von zentraler Bedeutung, um die Hautbarriere zu stärken und die Feuchtigkeit zu bewahren. Feuchtigkeitscremes, die speziell für empfindliche oder trockene Haut formuliert sind, können helfen, den Juckreiz zu lindern und die Haut zu beruhigen.

In vielen Fällen werden topische Medikamente wie Kortison-Cremes oder Immunmodulatoren eingesetzt, um die Entzündung zu kontrollieren. Bei allergischer Kontaktdermatitis ist es entscheidend, den Auslöser (z. B. ein bestimmtes Allergen) zu identifizieren und den Kontakt mit diesem zu vermeiden. In schweren Fällen oder bei weit verbreiteter Dermatitis können auch systemische Medikamente, wie orale Kortikosteroide oder Antihistaminika, erforderlich sein.

Zusätzlich zur medizinischen Behandlung spielt die Prävention eine wichtige Rolle, insbesondere bei chronischen Formen wie der atopischen Dermatitis. Das Vermeiden von Reizstoffen, eine regelmäßige Hautpflege, der Schutz vor Sonne und das Tragen geeigneter Kleidung (z. B. Baumwolle) können helfen, die Symptome zu lindern und neue Schübe zu verhindern.

Insgesamt ist Dermatitis eine komplexe Erkrankung, die durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Eine frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Behandlungsstrategien sind entscheidend, um die Lebensqualität der betroffenen Personen zu verbessern und die Symptome zu kontrollieren.

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