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Abteilung Biologie -
Begriffserklärung

Biologie

Dermis

Die Dermis, auch als Lederhaut bezeichnet, ist die mittlere der drei Hauptschichten der Haut und liegt zwischen der äußeren Epidermis und der darunterliegenden Subkutis (Unterhaut). Sie spielt eine zentrale Rolle in der Struktur und Funktion der Haut, indem sie nicht nur die Haut stützt, sondern auch zahlreiche lebenswichtige Funktionen erfüllt. Die Dermis ist wesentlich dicker als die Epidermis und besteht überwiegend aus Bindegewebe, das hauptsächlich aus Kollagen- und Elastinfasern besteht, die der Haut ihre Festigkeit und Elastizität verleihen. Diese Eigenschaften sind entscheidend für die Fähigkeit der Haut, mechanische Belastungen zu widerstehen und sich nach Dehnung oder Druck wieder zu erholen.

Die Dermis lässt sich grob in zwei Hauptbereiche unterteilen: die oberflächliche Papillarschicht und die tiefere Retikularschicht. Die Papillarschicht grenzt direkt an die Epidermis und ist durch Papillen, fingerartige Ausstülpungen, die in die Epidermis hineinragen, gekennzeichnet. Diese Papillen sorgen nicht nur für die Stabilität des Übergangs zwischen Epidermis und Dermis, sondern fördern auch den Austausch von Nährstoffen und Abfallprodukten zwischen den beiden Schichten. Zudem enthalten sie feine Blutgefäße, die die Epidermis mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen, da die Epidermis selbst keine Blutversorgung besitzt.

Die Retikularschicht ist die tiefere und dickere Schicht der Dermis und besteht aus dichtem, unregelmäßig angeordnetem Kollagengewebe, das der Haut ihre Zugfestigkeit verleiht. Hier befinden sich auch dickere Blutgefäße, Nerven, Haarfollikel, Talgdrüsen und Schweißdrüsen. Diese Schicht ist entscheidend für viele der physiologischen Funktionen der Haut, darunter die Regulierung der Körpertemperatur, der Schutz vor äußeren Verletzungen und die Produktion von Talg und Schweiß.

Ein weiteres wichtiges Merkmal der Dermis sind die zahlreichen Nervenendigungen, die dort eingebettet sind. Diese sensorischen Rezeptoren sind verantwortlich für die Wahrnehmung von Druck, Vibration, Temperatur und Schmerz. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Haut als Sinnesorgan, das uns hilft, die Umgebung wahrzunehmen und auf Reize zu reagieren. Diese Nervenenden sind eng mit den Hautzellen und den Blutgefäßen verbunden und ermöglichen es der Haut, als empfindliches Organ zu fungieren, das sowohl äußere als auch innere Signale weiterleitet.

In der Dermis befinden sich auch die Haarfollikel, aus denen die Haare wachsen. Jeder Haarfollikel ist von verschiedenen Zellschichten umgeben, die zusammen das Haar produzieren und es mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Die Talgdrüsen, die an den Haarfollikeln anliegen, produzieren Talg, ein fettiges Sekret, das die Haut und Haare geschmeidig hält und sie vor Austrocknung schützt. In der Nähe der Haarfollikel befinden sich auch die Schweißdrüsen, die für die Thermoregulation verantwortlich sind. Sie produzieren Schweiß, der durch die Poren an die Hautoberfläche abgegeben wird, um den Körper zu kühlen und die Körpertemperatur zu regulieren.

Die Dermis spielt auch eine bedeutende Rolle bei der Immunabwehr. In ihr finden sich verschiedene Arten von Immunzellen, wie Mastzellen und Makrophagen, die an der Bekämpfung von Krankheitserregern und der Heilung von Verletzungen beteiligt sind. Wenn die Haut verletzt wird, etwa durch einen Schnitt oder eine Verbrennung, ist die Dermis der Bereich, in dem der Heilungsprozess stattfindet. Die dort enthaltenen Zellen spielen eine zentrale Rolle bei der Bildung von neuem Gewebe, der Abwehr von Infektionen und der Reparatur des beschädigten Bereichs.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Dermis ist ihre Rolle bei der Alterung der Haut. Mit zunehmendem Alter nimmt die Kollagenproduktion in der Dermis ab, und die Elastizität der Haut verringert sich, was zu Faltenbildung und einer allgemeinen Erschlaffung der Haut führen kann. Auch die Fähigkeit der Haut, sich nach Belastung zu regenerieren, nimmt mit der Zeit ab. Dies ist auch mit einer verringerten Blutzufuhr und einer langsameren Heilung von Hautverletzungen verbunden.

Die Dermis ist somit nicht nur ein strukturelles Element der Haut, sondern auch ein aktives Organ, das zahlreiche physiologische Funktionen erfüllt, von der Sensibilität und der Immunabwehr bis hin zur Thermoregulation und der Hauterneuerung. Ihre Gesundheit und Integrität sind entscheidend für das allgemeine Wohlbefinden und die Fähigkeit der Haut, ihren Aufgaben im Schutz des Körpers nachzukommen. Die komplexe Zusammensetzung und die vielfältigen Aufgaben der Dermis machen sie zu einer der bedeutendsten Schichten des menschlichen Körpers.

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