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Extinktion
Der Begriff "Extinktion" hat in der Biologie mehrere Bedeutungen, die je nach Fachgebiet unterschiedlich ausfallen, jedoch alle einen gemeinsamen Bezug zu Prozessen der Abschwächung, Verringerung oder dem Erlöschen aufweisen. Besonders häufig wird der Begriff in der Ökologie und Evolutionsbiologie sowie in der Physiologie und Biochemie verwendet.
In der Ökologie und Evolutionsbiologie bezeichnet Extinktion das Aussterben einer Art, Population oder Gruppe von Organismen. Dieser Prozess ist ein natürlicher Bestandteil der Evolution und tritt auf, wenn eine Art nicht mehr in der Lage ist, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen, wenn ihre Ressourcen erschöpft sind oder sie durch andere Arten verdrängt wird. Die Extinktion kann auf lokaler Ebene geschehen, wo eine Art aus einem bestimmten Habitat verschwindet (lokale Extinktion), oder global, wenn eine Art vollständig ausstirbt. Die bekanntesten Beispiele für globale Extinktionen stammen aus den sogenannten "Massenaussterbeereignissen", bei denen große Anteile der weltweiten Biodiversität innerhalb geologisch kurzer Zeiträume verloren gingen. So führte das Aussterben der Dinosaurier vor etwa 66 Millionen Jahren durch einen Asteroideneinschlag und vulkanische Aktivitäten zu einem der gravierendsten Biodiversitätsverluste in der Erdgeschichte. Auch heute sehen sich viele Arten aufgrund von anthropogenen Einflüssen wie Habitatzerstörung, Klimawandel und Übernutzung einem erhöhten Risiko der Extinktion ausgesetzt.
In der Physiologie wird Extinktion im Kontext von Lernprozessen und Verhaltensforschung verwendet, insbesondere in Bezug auf konditioniertes Verhalten. Hier beschreibt Extinktion das Nachlassen oder das vollständige Verschwinden einer erlernten Reaktion, wenn der Reiz, der diese Reaktion ursprünglich ausgelöst hat, nicht mehr mit einer Belohnung oder Bestrafung verbunden ist. Beispielsweise wird in der klassischen Konditionierung eine Reaktion gelöscht, wenn der konditionierte Stimulus wiederholt dargeboten wird, ohne dass der unbedingte Stimulus folgt. Dies ist ein zentraler Mechanismus im Kontext des Verlernens von Gewohnheiten oder Phobien und wird in der Verhaltenstherapie genutzt, um unerwünschte Reaktionen wie Angstzustände abzuschwächen.
In der Biochemie und Molekularbiologie beschreibt Extinktion die Abschwächung von Lichtintensität, wenn dieses durch eine Lösung oder ein Medium hindurchtritt. Diese Anwendung findet sich in der Spektroskopie, wo der Extinktionskoeffizient ein Maß für die Lichtabsorption einer Substanz ist. Hier wird die Extinktion durch das Lambert-Beer-Gesetz beschrieben, das den Zusammenhang zwischen der Konzentration einer absorbierenden Substanz und der Lichtabsorption angibt. Diese Methode wird häufig genutzt, um Konzentrationen von Molekülen wie Proteinen oder Nukleinsäuren zu bestimmen.
Die Bedeutung von Extinktion ist in jedem dieser Kontexte von zentraler Relevanz, da sie grundlegende biologische Prozesse beschreibt, die von der Dynamik der Biodiversität bis hin zur molekularen Ebene reichen. Sie veranschaulicht, wie vielseitig biologische Systeme sind und wie sie sich sowohl auf individueller als auch globaler Ebene entwickeln und verändern können.
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