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Abteilung Biologie -
Begriffserklärung

Biologie

Fötus

Der Fötus bezeichnet das Entwicklungsstadium eines Säugetieres, insbesondere des Menschen, nach der Embryonalphase und vor der Geburt. In der menschlichen Entwicklung beginnt die Fetalphase etwa ab der 9. Schwangerschaftswoche und dauert bis zur Geburt an. In dieser Zeit erfolgt eine erhebliche Differenzierung und Reifung der Gewebe, Organe und Systeme, die für die Funktionsfähigkeit des Neugeborenen notwendig sind. Diese Phase wird oft als eine Zeit des „Wachstums und der Reifung“ beschrieben, da der Fötus in dieser Zeit stark an Größe und Gewicht zunimmt und viele der in der Embryonalphase angelegten Strukturen voll funktionsfähig werden.

Zu Beginn der Fetalphase ist der Fötus etwa 2 bis 3 cm groß und wiegt weniger als 1 Gramm. Zu diesem Zeitpunkt sind die Grundstrukturen des Körpers, wie das Nervensystem, das Herz und die ersten Organe, bereits angelegt. Während der weiteren Entwicklung wächst der Fötus nicht nur in seiner Größe, sondern auch in seiner Komplexität. Ab der 12. Woche sind die meisten Organsysteme bereits funktionstüchtig, und der Fötus beginnt, einfache Bewegungen wie Zuckungen oder Reflexe auszuführen. Der Fötus ist nun auch in der Lage, regelmäßig zu atmen, wenn auch nur Fruchtwasser. Die Organe wie Leber, Nieren und das Verdauungssystem sind aktiv und bereiten sich auf ihre Funktion nach der Geburt vor.

Die Skelettentwicklung ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Fetalphase. Anfangs ist der Körper des Fötus aus weichem, knorpeligem Gewebe gebaut, das sich nach und nach zu festem Knochen verknöchert. Auch das Nervensystem entwickelt sich weiter: Vom zentralen Nervensystem über die Ausbildung von Sinneswahrnehmungen bis hin zu den ersten Bewegungen der Gliedmaßen und den ersten Reaktionen auf äußere Reize. Auch die Augen entwickeln sich, und die Iris, die für die Farbgebung der Augen verantwortlich ist, bildet sich langsam. Ab der 16. Schwangerschaftswoche können die Augen des Fötus sogar Licht wahrnehmen.

Ein entscheidendes Merkmal der Fetalentwicklung ist das Wachstum und die Differenzierung der Lunge, die in den späteren Wochen eine immer größere Bedeutung gewinnt. Ab der 24. Woche kann der Fötus bereits eigenständig atmen, wenn er zu früh geboren wird, jedoch ist die Lunge zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgereift. Dies ist auch der Grund, warum Frühgeburten vor der 24. Schwangerschaftswoche mit sehr hohen Risiken verbunden sind, da der Fötus ohne die notwendige Lungenreifung Schwierigkeiten beim Überleben hat. Die vollständige Lungenreifung erfolgt in der letzten Phase der Schwangerschaft, kurz vor der Geburt.

Der Fötus ist während seiner Entwicklung in der Gebärmutter von einer Reihe von Schutzmechanismen umgeben. Das Fruchtwasser, in dem der Fötus schwimmt, schützt ihn vor Stößen und anderen äußeren Einflüssen. Die Plazenta, die als Schnittstelle zwischen dem mütterlichen Blutkreislauf und dem Fötus fungiert, versorgt den Fötus mit Nährstoffen und Sauerstoff und entfernt Abfallprodukte. Diese Verbindung ermöglicht es dem Fötus, sich zu entwickeln, ohne direkt mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Eine gesunde Plazenta ist daher von entscheidender Bedeutung für die richtige Entwicklung des Fötus.

Die Fetalphase endet mit der Geburt, die in der Regel um die 40. Schwangerschaftswoche stattfindet. Zu diesem Zeitpunkt ist der Fötus vollständig ausgebildet und bereit, in die Außenwelt überzutreten. Während der letzten Wochen der Schwangerschaft reifen die Organe weiter, und der Fötus nimmt an Gewicht zu, um die Herausforderungen der Geburt und des Lebens nach der Geburt zu meistern. Besonders wichtig in dieser Phase ist die Reifung des Nervensystems, das für die kognitiven und motorischen Fähigkeiten des Neugeborenen von entscheidender Bedeutung ist. Nach der Geburt beginnt der Mensch in einem weiteren Entwicklungsschritt, der Kindheit, Jugend und schließlich das Erwachsenenalter umfasst.

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