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Abteilung Biologie -
Begriffserklärung

Biologie

Onkose

Onkose beschreibt den Prozess der Zelltod-Form, die durch Zellschwellung und eine nachfolgende Zelllyse (Zellauflösung) charakterisiert ist. Diese Art des Zelltods unterscheidet sich grundlegend von der Apoptose, einem programmierten und geordneten Zelltod, und wird oft als „unprogrammierter Zelltod“ bezeichnet. Onkose tritt in der Regel als Folge von akutem Zellstress auf, etwa durch Sauerstoffmangel (Hypoxie), toxische Substanzen oder mechanische Schäden. Durch diese äußeren Einwirkungen wird die Zellhomöostase gestört, was letztlich zu einem unkontrollierten Aufquellen der Zelle und schließlich zu deren Zerfall führt.

Der Vorgang der Onkose beginnt meist mit einer Schädigung der Zellmembran oder der Zellorganellen, die eine Störung des Ionentransports zur Folge hat. Dies führt zu einer verstärkten Ansammlung von Natrium- und Kaliumionen innerhalb der Zelle, was wiederum osmotisch bedingte Wasseraufnahme und eine deutliche Zellschwellung bewirkt. Diese Schwellung betrifft häufig auch die Mitochondrien und das endoplasmatische Retikulum, deren Funktionsstörungen die Energieproduktion und den intrazellulären Stoffwechsel weiter beeinträchtigen. Durch den Funktionsverlust der Organellen gerät die Zelle in einen Zustand des Energiemangels, da die Mitochondrien als Energiequelle ausfallen. Dies verhindert gleichzeitig eine geordnete Reaktion auf die Schädigung und macht die Wiederherstellung der Zellfunktion unmöglich.

Ein weiteres zentrales Merkmal der Onkose ist die Permeabilisierung (Durchlässigkeit) der Zellmembran. Während des Schwellungsprozesses wird die Membran zunehmend durchlässiger, sodass Zellinhaltsstoffe in das umgebende Gewebe austreten können. Dieser unkontrollierte Austritt von intrazellulären Stoffen in das extrazelluläre Milieu kann eine Entzündungsreaktion hervorrufen, da das Immunsystem auf die freigesetzten Stoffe reagiert. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur Apoptose, bei der die Zellmembran intakt bleibt und die Zellreste in Vesikeln verpackt werden, was eine Entzündungsreaktion vermeidet.

Onkose tritt häufig in Geweben auf, die anfällig für Sauerstoffmangel sind, wie beispielsweise im Gehirn, im Herzen oder in den Nieren. Bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall etwa kommt es durch die Unterbrechung der Blutversorgung zu einem akuten Sauerstoffmangel, was eine onkotische Schwellung und das Absterben der Zellen in den betroffenen Bereichen auslöst. Da die Onkose zu einer starken Gewebeschädigung und Entzündung führen kann, ist sie häufig mit einer verminderten Regenerationsfähigkeit des Gewebes verbunden. Insbesondere in Organen, die auf geordnete Strukturen und Zellverbindungen angewiesen sind, wie etwa im Herzmuskel oder Nervengewebe, kann Onkose dauerhafte Funktionsverluste verursachen.

Zusammengefasst ist die Onkose eine Form des unkontrollierten Zelltods, die bei akutem Zellstress auftritt und durch Zellschwellung sowie Zelllyse gekennzeichnet ist. Durch die Entzündungsreaktionen, die sie häufig auslöst, kann sie langfristige Schäden und eine eingeschränkte Regenerationsfähigkeit im betroffenen Gewebe verursachen. Die Onkose ist daher nicht nur ein Indikator für akute Gewebeschädigung, sondern auch ein wichtiger Prozess in der Pathologie, da sie oft eine zentrale Rolle in Krankheitsbildern wie Infarkten und akuten Verletzungen spielt.

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