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Abteilung Biologie -
Begriffserklärung

Biologie

Wasserläufer

Der Wasserläufer, wissenschaftlich als Familie Gerridae bezeichnet, ist eine Insektengruppe, die dafür bekannt ist, auf der Wasseroberfläche zu laufen. Diese bemerkenswerte Fähigkeit verdankt der Wasserläufer einer Kombination aus physikalischen und biologischen Anpassungen, die ihn zu einem wahren Meister des „Wasserwanderns“ machen. Wasserläufer sind in Süßwasserlebensräumen wie Teichen, Seen, Flüssen und auch ruhigen Küstengewässern auf allen Kontinenten verbreitet und gehören zur Ordnung der Halbflügler (Hemiptera). Sie spielen eine wichtige Rolle im aquatischen Ökosystem, da sie als Räuber kleine Insekten auf der Wasseroberfläche jagen und somit zur Kontrolle von Insektenpopulationen beitragen.

Die Fähigkeit des Wasserläufers, auf Wasser zu laufen, beruht auf der Oberflächenspannung des Wassers sowie speziellen Anpassungen seiner Beine. Die Beine der Wasserläufer sind mit winzigen wasserabweisenden Haaren bedeckt, die Luft einfangen und verhindern, dass die Beine die Wasseroberfläche durchbrechen. Dadurch können die Wasserläufer die Oberflächenspannung nutzen, um sich fortzubewegen, ohne unterzugehen. Die mittleren Beine dienen hauptsächlich zur Fortbewegung: Mit ihnen stoßen sie sich kräftig ab, wodurch kleine Wellen entstehen, die den Insekten Vortrieb geben. Die vorderen Beine sind etwas kürzer und dienen dem Wasserläufer als Greifwerkzeuge, um Beute zu fangen, während die hinteren Beine als Steuer- und Bremsmechanismus fungieren.

Der Körperbau der Wasserläufer ist schlank und langgestreckt, was die Reibung beim Gleiten über die Wasseroberfläche reduziert. Ihre Bewegungen sind äußerst effizient und erlauben ihnen, schnell und wendig über das Wasser zu gleiten. Wasserläufer ernähren sich hauptsächlich räuberisch von kleinen Insekten und anderen Organismen, die auf die Wasseroberfläche fallen oder dort leben. Mit ihren kurzen, vorderen Beinen halten sie die Beute fest und saugen sie mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen aus. Durch ihren empfindlichen Tastsinn können sie Vibrationen auf der Wasseroberfläche wahrnehmen, wodurch sie Bewegungen von Beutetieren oder auch von potenziellen Gefahren wahrnehmen.

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal der Wasserläufer ist ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume. Es gibt Arten, die sich in stehenden Gewässern wie Teichen und Seen bevorzugt aufhalten, während andere sich an Fließgewässer oder sogar salzhaltige Gewässer angepasst haben. Diese Anpassungsfähigkeit hat ihnen geholfen, sich weltweit zu verbreiten und sogar an Orten wie Mangrovenküsten oder ruhigen Meeresbuchten zu überleben.

Die Fortpflanzung der Wasserläufer erfolgt meist im Frühjahr und Sommer, wenn die Weibchen ihre Eier auf Pflanzen oder anderen Objekten in der Nähe der Wasseroberfläche ablegen. Die Entwicklung der Larven verläuft in mehreren Häutungen, wobei die Jungtiere nach jeder Häutung der adulten Form zunehmend ähneln. Die Lebensdauer eines Wasserläufers beträgt in der Regel eine Saison, also etwa ein Jahr, wobei einige Arten unter bestimmten Bedingungen auch überwintern können.

Zusammengefasst sind Wasserläufer faszinierende Insekten mit einzigartigen Anpassungen an das Leben auf der Wasseroberfläche. Durch ihre spezielle Beinstruktur, ihre Nutzung der Oberflächenspannung und ihre räuberische Lebensweise spielen sie eine wichtige Rolle im Gleichgewicht aquatischer Ökosysteme. Ihre Anpassungsfähigkeit und Verbreitung weltweit zeugen von einer beeindruckenden evolutionären Erfolgsgeschichte.

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