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Fachbereich Psychologie
Begriffserklärung
Achtsamkeit
Achtsamkeit ist ein Bewusstseinszustand, in dem die eigene Aufmerksamkeit bewusst und nicht wertend auf den gegenwärtigen Moment gerichtet wird. Ursprünglich aus buddhistischen Meditationstechniken stammend, hat sich das Konzept der Achtsamkeit in den letzten Jahrzehnten zunehmend in der westlichen Psychologie etabliert und wird heute als wertvolles Instrument zur Förderung des psychischen Wohlbefindens betrachtet. Dabei umfasst Achtsamkeit sowohl die bewusste Wahrnehmung der eigenen Gedanken, Emotionen und körperlichen Empfindungen als auch eine offene und akzeptierende Haltung gegenüber diesen inneren Erfahrungen.
Die Praxis der Achtsamkeit beinhaltet das bewusste Lenken der Aufmerksamkeit, oft durch Techniken wie Meditation, Atemübungen oder die bewusste Wahrnehmung von Alltagserfahrungen. Ziel ist es, sich der eigenen Gedankenprozesse bewusst zu werden, ohne in automatischen Reaktionsmustern zu verhaften. So kann Achtsamkeit dazu beitragen, innere Ruhe und Gelassenheit zu entwickeln und einen distanzierteren Umgang mit negativen Gedanken und Emotionen zu fördern. Statt sich in Ängsten oder Grübeleien zu verlieren, ermöglicht Achtsamkeit, solche Gedanken zu beobachten, sie jedoch nicht sofort zu bewerten oder als zwingend wahr anzusehen.
In der Psychologie wird Achtsamkeit häufig in therapeutischen Ansätzen wie der Achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (Mindfulness-Based Stress Reduction, MBSR) und der Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapie (Mindfulness-Based Cognitive Therapy, MBCT) eingesetzt. Diese Methoden zielen darauf ab, Menschen bei der Bewältigung von Stress, Angstzuständen und Depressionen zu unterstützen. Durch regelmäßige Achtsamkeitsübungen können Individuen lernen, sich von stressbedingten Reaktionen zu lösen und eine größere innere Stabilität zu entwickeln.
Neurowissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass regelmäßige Achtsamkeitspraxis die Funktionsweise des Gehirns beeinflussen kann. Studien zeigen beispielsweise, dass Achtsamkeit die Aktivität in Bereichen des Gehirns fördert, die mit Emotionsregulation und Selbstwahrnehmung in Verbindung stehen. Darüber hinaus kann die Praxis der Achtsamkeit langfristig das Wohlbefinden steigern, die Lebenszufriedenheit erhöhen und die Resilienz gegenüber psychischen Belastungen stärken.
Insgesamt ist Achtsamkeit in der Psychologie sowohl ein Werkzeug zur Selbsthilfe als auch ein therapeutischer Ansatz, der Menschen dabei unterstützt, bewusster und weniger reaktiv mit ihren Gedanken und Gefühlen umzugehen. Dies fördert nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern kann auch die zwischenmenschlichen Beziehungen und das allgemeine Lebensgefühl positiv beeinflussen.
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