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Fachbereich Psychologie
Begriffserklärung
Metakognition
Metakognition bezeichnet das Wissen über das eigene Denken und die Fähigkeit, die eigenen kognitiven Prozesse zu überwachen, zu steuern und zu regulieren. Es ist ein zentrales Konzept in der Kognitionspsychologie und beschreibt das „Denken über das Denken“. Durch Metakognition sind Menschen in der Lage, ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihre Strategien zur Problemlösung zu reflektieren und anzupassen, was eine entscheidende Rolle beim Lernen, bei der Entscheidungsfindung und bei der Problemlösung spielt.
Die Metakognition umfasst zwei Hauptaspekte: das **metakognitive Wissen** und die **metakognitive Kontrolle**. Metakognitives Wissen bezieht sich auf das Verständnis der eigenen kognitiven Fähigkeiten, Strategien und Lernprozesse. Dieses Wissen beinhaltet Kenntnisse über die eigene Leistungsfähigkeit, über Aufgabenanforderungen und über Strategien, die beim Lernen oder Problemlösen helfen können. Es wird in drei Unterkategorien unterteilt: deklaratives Wissen (Wissen über Fakten und Informationen), prozedurales Wissen (Wissen darüber, wie man eine bestimmte Aufgabe ausführt) und konditionales Wissen (Wissen, wann und warum bestimmte Strategien sinnvoll sind).
Der zweite Aspekt, die metakognitive Kontrolle, umfasst die Fähigkeit, die eigenen kognitiven Aktivitäten bewusst zu überwachen und zu steuern. Dies geschieht durch verschiedene Strategien wie das Planen, Überwachen und Evaluieren des eigenen Denkprozesses. Zum Beispiel kann eine Person beim Lernen kontrollieren, ob sie eine Strategie wie das Wiederholen oder das Verknüpfen von neuem Wissen mit Vorwissen verwenden sollte. Beim Problemlösen wiederum könnte sie den Prozess überwachen, um sicherzustellen, dass sie sich auf die richtige Vorgehensweise konzentriert und eventuelle Fehler korrigiert. Die metakognitive Kontrolle ermöglicht es, flexibel und anpassungsfähig auf neue oder schwierige Situationen zu reagieren, indem man den eigenen Denkprozess anpasst und verbessert.
Metakognition spielt eine wesentliche Rolle im Lernprozess und wird oft als Schlüsselkompetenz für erfolgreiches Lernen betrachtet. Personen mit ausgeprägten metakognitiven Fähigkeiten sind häufig in der Lage, ihre Lernprozesse besser zu steuern und effektive Lernstrategien zu entwickeln. Sie sind in der Lage, ihre eigenen Schwächen und Stärken zu erkennen und ihr Verhalten entsprechend anzupassen. Dies kann bedeuten, dass sie bei einer schwierigen Aufgabe eine neue Strategie ausprobieren oder sich gezielt Pausen nehmen, um ihre Konzentration zu steigern.
In der Praxis kann die Förderung von Metakognition in Bildungskontexten die Selbstregulationsfähigkeiten von Lernenden verbessern und ihnen helfen, effektiver und selbstständiger zu lernen. Zu den Methoden, die Metakognition fördern, gehören das Einsetzen von Reflexionsaufgaben, das Führen eines Lerntagebuchs und das Einüben von Selbstbewertungsstrategien. Durch diese Techniken entwickeln Lernende die Fähigkeit, ihren eigenen Lernfortschritt zu bewerten, Hindernisse zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um ihre Ziele zu erreichen.
Zusammenfassend ist Metakognition ein entscheidender Aspekt der menschlichen Kognition, der es ermöglicht, das eigene Denken zu analysieren und gezielt zu steuern. Sie fördert die Anpassungsfähigkeit, unterstützt die Problemlösung und ist eine wichtige Voraussetzung für selbstreguliertes und erfolgreiches Lernen.
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