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Fachbereich Psychologie
Begriffserklärung

Psychologie

Motivation

Motivation beschreibt die inneren Prozesse, die das Verhalten eines Menschen initiieren, lenken und aufrechterhalten. Sie ist der zentrale Antrieb, der uns dazu bewegt, bestimmte Ziele zu verfolgen und Aufgaben zu bewältigen – sei es der Wunsch nach persönlichem Erfolg, das Streben nach sozialer Anerkennung oder das Bedürfnis, Grundbedürfnisse wie Hunger oder Sicherheit zu befriedigen. Ohne Motivation würden wir kaum in der Lage sein, unsere alltäglichen Herausforderungen zu bewältigen, sei es im Beruf, im sozialen Kontext oder im privaten Bereich. Motivation spielt eine entscheidende Rolle für das menschliche Verhalten und beeinflusst unsere Entscheidungsprozesse, unsere Leistung und unser Wohlbefinden.

Die Psychologie unterscheidet verschiedene Arten der Motivation, insbesondere die intrinsische und extrinsische Motivation. Intrinsische Motivation entsteht von innen heraus, wenn eine Handlung um ihrer selbst willen ausgeführt wird. Zum Beispiel liest eine Person ein Buch, weil sie das Thema spannend findet oder tanzt, weil es ihr Freude bereitet. Solche Aktivitäten werden nicht von äußeren Belohnungen bestimmt, sondern von Interesse, Neugier und der Freude an der Aktivität selbst. Die extrinsische Motivation hingegen bezieht sich auf Verhaltensweisen, die durch äußere Anreize angestoßen werden, wie Belohnungen oder Bestrafungen. Ein Schüler lernt beispielsweise für eine Prüfung, um eine gute Note zu bekommen, oder ein Mitarbeiter arbeitet härter, um eine Beförderung zu erreichen. Beide Motivationsarten können in verschiedenen Kontexten wirksam sein und sich gegenseitig beeinflussen.

Einflussreiche Motivationstheorien versuchen zu erklären, warum Menschen bestimmte Handlungen ausführen. Eine der bekanntesten Theorien ist die Bedürfnishierarchie von Abraham Maslow, die die menschlichen Bedürfnisse in einer Pyramide anordnet – von den grundlegenden physiologischen Bedürfnissen wie Nahrung und Wasser bis hin zu Selbstverwirklichung, dem Bedürfnis, das eigene Potenzial voll auszuschöpfen. Maslow postulierte, dass höhere Bedürfnisse erst dann relevant werden, wenn grundlegende Bedürfnisse erfüllt sind. Eine andere Theorie, die Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan, betont die Bedeutung der Autonomie, der Kompetenz und der sozialen Eingebundenheit als zentrale Motivatoren für das menschliche Verhalten. Nach dieser Theorie sind Menschen besonders motiviert, wenn sie sich selbstbestimmt fühlen, die Fähigkeit haben, Herausforderungen zu bewältigen, und sich in einem sozialen Kontext verbunden fühlen.

Auch die Erwartungs-Wert-Theorie bietet einen wichtigen Erklärungsansatz für Motivation. Diese Theorie besagt, dass die Motivation, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, davon abhängt, wie hoch der erwartete Erfolg und der subjektive Wert dieses Ziels eingeschätzt werden. Wenn wir glauben, dass wir in einer Aufgabe erfolgreich sein können, und gleichzeitig den Wert der Aufgabe als hoch empfinden, sind wir stark motiviert, uns anzustrengen. Andererseits sinkt die Motivation, wenn der Erfolg als wenig wahrscheinlich oder das Ziel als unbedeutend eingeschätzt wird. Solche kognitiven Prozesse sind für unser Alltagsverhalten von großer Bedeutung, sei es beim Lernen, im Sport oder bei der Verfolgung persönlicher Ziele.

Motivation kann auch durch soziale Faktoren beeinflusst werden. In sozialen Kontexten spielt die Anerkennung durch andere eine wichtige Rolle. Menschen können motiviert sein, sich so zu verhalten, dass sie Akzeptanz oder Bewunderung erfahren. In der Arbeitswelt kann Motivation auch durch Führungskräfte beeinflusst werden, die entweder durch Belohnungen und Anreize oder durch die Schaffung eines unterstützenden und wertschätzenden Umfelds die Motivation der Mitarbeiter steigern. Die Rolle der Führung bei der Motivation zeigt deutlich, wie soziale Beziehungen die Art und Weise, wie wir unsere Ziele verfolgen, beeinflussen können.

Motivation ist somit ein zentraler Motor für menschliches Verhalten, der sowohl von inneren als auch äußeren Faktoren geprägt wird. Sie bestimmt, wie engagiert wir unsere Ziele verfolgen, wie wir mit Rückschlägen umgehen und wie wir unsere Anstrengungen lenken. Motivation kann zwar schwanken, aber sie ist flexibel und kann durch verschiedene Techniken gestärkt werden – sei es durch das Setzen von klaren Zielen, positive Selbstverstärkung oder die Schaffung von Bedingungen, die intrinsisches Interesse fördern. Letztlich zeigt uns das Studium der Motivation, wie eng unsere inneren Antriebe mit unserem Handeln verbunden sind und wie wir selbst Einfluss auf unsere eigene Motivation nehmen können, um ein erfüllteres und zielgerichteteres Leben zu führen.

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