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Fachbereich Psychologie
Begriffserklärung
Quantitative Forschung
Quantitative Forschung ist ein methodischer Ansatz innerhalb der Psychologie, der darauf abzielt, psychologische Phänomene durch messbare und numerische Daten zu untersuchen. Sie basiert auf der Annahme, dass menschliches Verhalten und Erleben objektiv erfasst und statistisch analysiert werden können. Durch die Anwendung standardisierter Messinstrumente und kontrollierter Untersuchungsdesigns strebt die quantitative Forschung nach generalisierbaren und replizierbaren Ergebnissen.
Ein zentrales Merkmal der quantitativen Forschung ist die Hypothesenprüfung. Forscher formulieren vor Beginn der Datenerhebung spezifische, überprüfbare Vorhersagen über Zusammenhänge oder Unterschiede zwischen Variablen. Diese Hypothesen werden anschließend durch statistische Analysen getestet, wobei häufig inferenzstatistische Verfahren zum Einsatz kommen, um Aussagen über Populationen auf Basis von Stichprobendaten zu treffen.
Die Datenerhebung erfolgt meist mittels standardisierter Methoden wie Fragebögen, Tests oder Beobachtungsverfahren, die eine hohe Objektivität und Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleisten sollen. Experimentelle Designs, bei denen unabhängige Variablen systematisch manipuliert werden, ermöglichen es, kausale Zusammenhänge zu untersuchen. Querschnitt- und Längsschnittstudien bieten zudem Einblicke in zeitliche Entwicklungen und Veränderungen von Merkmalen oder Verhaltensweisen.
Reliabilität und Validität sind essentielle Qualitätskriterien in der quantitativen Forschung. Reliabilität bezieht sich auf die Zuverlässigkeit und Konsistenz der Messergebnisse, während Validität angibt, inwieweit ein Instrument tatsächlich das misst, was es zu messen vorgibt. Durch sorgfältige Instrumentenentwicklung und -überprüfung wird versucht, Messfehler zu minimieren und die Aussagekraft der Ergebnisse zu maximieren.
Die Auswertung der erhobenen Daten erfolgt mithilfe statistischer Software und beinhaltet deskriptive Statistiken zur Beschreibung der Stichprobe sowie inferenzstatistische Tests zur Prüfung der Hypothesen. Die Interpretation der Ergebnisse erfolgt unter Berücksichtigung statistischer Signifikanz und Effektstärken, wobei auch mögliche Einflussfaktoren und Limitierungen der Studie diskutiert werden.
Kritiker der quantitativen Forschung argumentieren, dass sie komplexe menschliche Erfahrungen und soziale Phänomene nicht vollständig erfassen kann, da sie sich auf messbare Aspekte beschränkt. Dennoch bildet sie einen fundamentalen Bestandteil der psychologischen Forschung und trägt maßgeblich zur Entwicklung von Theorien, Modellen und evidenzbasierten Interventionen bei.
Insgesamt ermöglicht die quantitative Forschung durch ihre systematische und objektive Vorgehensweise tiefe Einblicke in psychologische Prozesse und trägt zur wissenschaftlichen Fundierung der Psychologie als empirischer Disziplin bei.
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