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Fachbereich Psychologie
Begriffserklärung

Psychologie

Remission

In der Psychologie und Medizin bezeichnet der Begriff „Remission“ den Zustand einer teilweisen oder vollständigen Besserung oder dem Ausbleiben von Symptomen einer Krankheit oder Störung, insbesondere bei chronischen oder psychischen Erkrankungen. Remission ist ein Konzept, das vor allem in der Behandlung von psychischen Störungen, wie Depressionen, Angststörungen, Schizophrenie und anderen chronischen psychischen Erkrankungen, sowie bei der Tumorbehandlung verwendet wird. Sie kann dabei sowohl eine vorübergehende Verbesserung als auch eine länger anhaltende, aber nicht notwendigerweise dauerhafte Besserung darstellen. Es ist wichtig zu betonen, dass eine Remission nicht immer eine vollständige Heilung bedeutet, sondern eher darauf hinweist, dass die Symptome der Erkrankung bis zu einem bestimmten Grad kontrollierbar oder reduziert wurden.

Es gibt verschiedene Abstufungen der Remission, die je nach Krankheitsverlauf und Art der Erkrankung unterschiedlich ausgeprägt sein können:

Teilremission: Dies bedeutet, dass die Symptome der Erkrankung in ihrer Intensität verringert sind, aber noch nicht vollständig verschwunden sind. Eine teilweiser Rückgang der Symptome kann ein Zeichen dafür sein, dass die Behandlung anschlägt, jedoch noch weiterer therapeutischer Aufwand erforderlich ist, um die Symptome vollständig zu lindern.

Vollremission: Bei einer vollständigen Remission verschwinden die Symptome der Erkrankung vollständig oder werden so stark reduziert, dass die betroffene Person sich als gesund oder nahezu gesund wahrnimmt. In der Psychologie bezieht sich dies oft auf den Zustand, bei dem psychische Störungen wie Depressionen oder Angststörungen vollständig kontrollierbar sind und die Person keine signifikanten Symptome mehr zeigt, die das tägliche Leben beeinträchtigen. Vollremission wird oft als eine Art Erholungsphase angesehen, wobei es nicht ausgeschlossen ist, dass Symptome später wieder auftreten können.

Langzeitremission: Diese Form der Remission beschreibt eine anhaltende Verbesserung über einen langen Zeitraum. Eine Langzeitremission kann Wochen, Monate oder sogar Jahre andauern. In einigen Fällen, insbesondere bei psychischen Erkrankungen, kann dies eine Phase von Stabilität darstellen, in der die Person keine Symptome mehr zeigt, aber es besteht weiterhin ein gewisses Risiko für einen Rückfall.

Im Kontext von psychischen Störungen ist Remission ein wichtiges Ziel der Therapie, wobei der Begriff nicht immer eindeutig definiert ist. Psychische Erkrankungen wie Major Depression, Angststörungen oder bipolare Störungen sind oftmals von Rückfällen betroffen, weshalb eine Remission nicht notwendigerweise eine dauerhafte Heilung bedeutet, sondern eher eine Phase ohne manifeste Symptome. Häufig wird die Remission als ein kontinuierlicher Prozess betrachtet, bei dem Patienten, die in Remission sind, weiterhin regelmäßig überwacht und in ihrer Genesung unterstützt werden, um Rückfälle zu vermeiden.

In der Psychotherapie ist die Remission eines der Hauptziele, insbesondere bei der Behandlung von Erkrankungen wie Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), Angststörungen oder Zwangsstörungen. Der therapeutische Fokus liegt hier oft darauf, die Symptome so weit zu verringern, dass die betroffene Person wieder ein weitgehend normales Leben führen kann. Therapieansätze wie die kognitive Verhaltenstherapie (CBT), die Interpersonelle Therapie (IPT) oder andere evidenzbasierte Methoden zielen darauf ab, kognitive Verzerrungen und dysfunktionale Denkmuster zu verändern, die zu den Symptomen der Erkrankung beitragen. In vielen Fällen kann dies zu einer Remission der Symptome führen.

Trotz einer Remission müssen Patienten jedoch weiterhin mit der Möglichkeit eines Rückfalls umgehen. Einige psychische Erkrankungen, wie beispielsweise die bipolare Störung oder Schizophrenie, weisen eine erhöhte Rückfallwahrscheinlichkeit auf. Auch nach einer Remission sind unterstützende Maßnahmen und eine kontinuierliche psychotherapeutische Betreuung häufig erforderlich, um die Erreichung und Aufrechterhaltung der Remission zu fördern.

Auch in der Medizin, insbesondere bei der Behandlung von Krebs, wird der Begriff Remission verwendet. In diesem Kontext bezieht sich Remission auf das Nachlassen oder Verschwinden von Tumoren oder die Reduzierung der Symptome einer Krebserkrankung. Eine Remission kann auch als das Ziel einer Krebsbehandlung betrachtet werden, wobei die vollständige Remission (das Verschwinden aller Tumorzeichen) als besonders günstig angesehen wird. Hierbei ist es jedoch ebenfalls wichtig, die Möglichkeit einer späteren Rückkehr des Krebses (Rezidiv) zu berücksichtigen.

Zusammenfassend bezeichnet Remission einen Zustand der Besserung oder des Verschwindens von Krankheitssymptomen, sowohl in der Psychologie als auch in der Medizin. Bei psychischen Erkrankungen ist Remission ein bedeutendes Ziel der Behandlung, wobei sie eine deutliche Reduktion oder das vollständige Verschwinden von Symptomen umfasst. Allerdings bedeutet Remission nicht immer eine vollständige Heilung, und die Möglichkeit eines Rückfalls bleibt bestehen. Daher erfordert Remission oft eine kontinuierliche Beobachtung und in vielen Fällen eine langfristige Betreuung.

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