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Fachbereich Psychologie
Begriffserklärung

Psychologie

Selbstwertgefühl

Das Selbstwertgefühl bezeichnet die subjektive Einschätzung und emotionale Bewertung, die ein Mensch von sich selbst hat. Es umfasst das Gefühl der eigenen Wertigkeit, der Selbstachtung und des Selbstvertrauens. Menschen mit einem positiven Selbstwertgefühl schätzen sich selbst und ihre Fähigkeiten, während Personen mit einem geringen Selbstwertgefühl häufig Zweifel an ihrem eigenen Wert hegen und sich unsicher fühlen. Das Selbstwertgefühl ist ein grundlegender Bestandteil der Persönlichkeit und beeinflusst viele Aspekte des Lebens, darunter das Verhalten, die Beziehungen zu anderen Menschen und das allgemeine Wohlbefinden.

Das Selbstwertgefühl entwickelt sich durch Erfahrungen und Interaktionen mit der Umwelt und wird stark durch die sozialen Beziehungen geprägt, insbesondere in der Kindheit und Jugend. Rückmeldungen von Eltern, Lehrern und Gleichaltrigen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Selbstwertgefühls. Positive Bestätigung und Anerkennung fördern ein gesundes Selbstwertgefühl, während Kritik, Zurückweisung oder Mobbing in dieser Phase häufig zu einem niedrigen Selbstwertgefühl führen können. Auch im Erwachsenenalter bleibt das Selbstwertgefühl formbar und kann durch persönliche Erfolge, berufliche Anerkennung und erfüllende soziale Beziehungen gestärkt werden.

Ein gesundes Selbstwertgefühl ist geprägt von einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Selbstakzeptanz und realistischem Selbstbewusstsein. Menschen mit einem stabilen Selbstwertgefühl erkennen ihre Stärken und Schwächen und können sich selbst wertschätzen, ohne überheblich zu sein oder sich mit anderen vergleichen zu müssen. Sie sind in der Lage, konstruktiv mit Kritik umzugehen und ihre Fehler als Teil ihrer menschlichen Entwicklung zu akzeptieren. Dieses realistische und ausgewogene Selbstbild fördert Resilienz, da Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl in der Lage sind, Herausforderungen zu meistern und aus Rückschlägen zu lernen, ohne dass ihr Selbstwertgefühl stark beeinträchtigt wird.

Ein niedriges Selbstwertgefühl hingegen ist häufig von negativen Gedanken über die eigene Person begleitet. Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl neigen dazu, sich selbst zu kritisieren, ihre Leistungen abzuwerten und sich in sozialen Situationen unsicher zu fühlen. Diese Selbstzweifel und das Bedürfnis nach externer Bestätigung können zu einem Teufelskreis führen, bei dem das Selbstwertgefühl weiter sinkt und das Risiko für psychische Probleme wie Angststörungen und Depressionen steigt. Ein geringes Selbstwertgefühl kann dazu führen, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen wahrzunehmen und durchzusetzen, was zu Problemen in Beziehungen und im beruflichen Umfeld führen kann.

Das Selbstwertgefühl ist von zahlreichen Faktoren abhängig, darunter genetische Anlagen, persönliche Erfahrungen und kulturelle Einflüsse. Es gibt Hinweise darauf, dass das Selbstwertgefühl in kollektivistischen Kulturen, in denen die Gruppe eine zentrale Rolle spielt, stärker von der sozialen Zugehörigkeit beeinflusst wird, während in individualistischen Kulturen das Selbstwertgefühl oft auf individueller Leistung und Selbstverwirklichung basiert. In beiden Fällen ist das Selbstwertgefühl jedoch eng mit dem Erleben von Erfolg und Zugehörigkeit verbunden.

Eine Vielzahl von Strategien kann dazu beitragen, das Selbstwertgefühl zu stärken. Zu den wirksamen Ansätzen zählen die Förderung von Selbstakzeptanz, die Entwicklung realistischer Ziele und die Pflege sozialer Beziehungen, die Unterstützung und Bestätigung bieten. Auch Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie, wie das Erkennen und Korrigieren negativer Gedankenmuster, haben sich in der Praxis als hilfreich erwiesen, um das Selbstwertgefühl langfristig zu verbessern. Ein weiteres bewährtes Mittel zur Steigerung des Selbstwertgefühls ist das Erleben von Kompetenz, also das Gefühl, Herausforderungen erfolgreich zu meistern und persönliche Fortschritte zu erzielen.

Zusammengefasst ist das Selbstwertgefühl ein zentraler Faktor für das emotionale und soziale Wohlbefinden. Ein gesundes Selbstwertgefühl trägt dazu bei, dass Menschen ihr Potenzial entfalten, stabile Beziehungen aufbauen und konstruktiv mit Herausforderungen umgehen können. Ein stabiles und positives Selbstwertgefühl fördert die Fähigkeit, ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu führen und sich selbst als wertvoll und respektwürdig zu betrachten.

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