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Fachbereich Psychologie
Begriffserklärung

Psychologie

Unterbewusstsein

Das Unterbewusstsein beschreibt einen Bereich der Psyche, der eine wichtige Rolle in unserem Erleben und Verhalten spielt, jedoch weitgehend außerhalb des unmittelbaren Bewusstseins liegt. Es umfasst Gedanken, Erinnerungen, Impulse und Emotionen, die wir nicht aktiv in unserem Bewusstsein halten, die jedoch dennoch unsere Handlungen, Gefühle und Entscheidungen beeinflussen. Der Begriff des Unterbewusstseins wurde insbesondere durch die Arbeiten von Sigmund Freud bekannt, der ihn als eine zentrale Ebene des psychischen Apparats betrachtete, in der viele unserer unbewussten Wünsche, Ängste und Erinnerungen verborgen liegen.

Nach Freud besteht das menschliche Bewusstsein aus drei Ebenen: dem Bewussten, dem Vorbewussten und dem Unbewussten. Das Unterbewusstsein wird oft synonym mit dem Begriff des Unbewussten verwendet und bezieht sich auf all jene Inhalte, die dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich sind, aber dennoch eine mächtige Wirkung auf das Denken und Handeln des Menschen ausüben. Diese Inhalte können in Träumen, spontanen Einfällen oder unwillkürlichen Reaktionen auftauchen und oft auch Verdrängtes umfassen, das das Individuum lieber nicht bewusst wahrnehmen möchte. Freud war der Ansicht, dass viele psychische Probleme ihre Wurzeln im Unbewussten haben, und dass es Aufgabe der psychoanalytischen Therapie sei, diese verborgenen Inhalte ins Bewusstsein zu holen, um Heilung zu ermöglichen.

Das Unterbewusstsein spielt auch eine wichtige Rolle in der modernen Psychologie und Neurowissenschaft. Es wird angenommen, dass viele unserer alltäglichen Handlungen und Entscheidungen stark durch unterbewusste Prozesse gesteuert werden. So treffen wir oft Entscheidungen, ohne dass wir uns der zugrunde liegenden Gründe bewusst sind. Das Unterbewusstsein arbeitet in gewisser Weise im Hintergrund und führt Automatismen aus, die durch frühere Erfahrungen und Prägungen entstanden sind. Es ist dafür verantwortlich, Gewohnheiten zu formen, und hilft uns, viele Aufgaben effizient auszuführen, ohne sie jedes Mal bewusst analysieren zu müssen. Zum Beispiel steuern unterbewusste Prozesse, wie wir Fahrrad fahren, Auto lenken oder ein Lied mitsummen – Tätigkeiten, die wir einmal erlernt haben und die dann zu automatisierten Handlungen wurden.

Ein bemerkenswertes Konzept in diesem Zusammenhang ist auch das "Priming", ein Phänomen, bei dem bestimmte Reize das Verhalten oder Denken beeinflussen, ohne dass man sich dessen bewusst ist. Studien zeigen, dass das Unterbewusstsein empfänglich für subtile Hinweise aus der Umwelt ist, die dann unser Verhalten unbewusst beeinflussen. So kann beispielsweise ein positives Wort, das unbewusst wahrgenommen wird, unsere Stimmung heben, ohne dass wir diesen Zusammenhang bewusst erkennen.

Das Unterbewusstsein ist somit ein mächtiger Teil unseres psychischen Lebens, der uns sowohl beeinflussen als auch in vielerlei Hinsicht unterstützen kann. Obwohl wir uns dieser Prozesse oft nicht bewusst sind, sind sie für das tägliche Funktionieren unseres Geistes von grundlegender Bedeutung. Das Wissen über das Unterbewusstsein ermöglicht es uns, ein besseres Verständnis für die Mechanismen zu entwickeln, die unser Verhalten beeinflussen, und zeigt uns, wie tief verwurzelte Muster uns prägen können. Indem wir lernen, das Unterbewusstsein zu verstehen und in gewisser Weise auch darauf zuzugreifen, können wir nicht nur unser Verhalten reflektieren, sondern möglicherweise auch Veränderungen in Bereichen bewirken, in denen uns bewusste Anstrengungen oft nicht ausreichen.

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