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Basalganglien

Neurologie & Motorik

Ein Cartoon-Gehirn in Pastellfarben, auf dessen hervorgehobener Tiefe eine kleine Gruppe fröhlicher, musizierender Neuronen mit Mini-Dirigentenstöcken spielt – als wäre jede Hintergrundbahn ein Instrument.
Bildbeschreibung: Niedliche Neuronen-Orchester, die Basalganglien als musikalische Dirigenten im Gehirn.

Stell dir vor, dein Gehirn ist ein riesiges Orchester. Die Basalganglien sind dabei die unsichtbaren Dirigenten und Tontechniker zugleich: Sie sorgen dafür, dass dein nächster Schritt geschmeidig, dein Blick gezielt und dein Smalltalk nicht in wilden Zuckungen endet. Ohne sie würde dein Bewegungsablauf klingen, als hätten alle Musiker unterschiedliche Tempi und Tonarten gewählt.


Anatomisch handelt es sich bei den Basalganglien um eine lukrative Vereinsgruppe aus unter anderem Striatum (also Caudate und Putamen), Globus pallidus, Substantia nigra und Nucleus subthalamicus. Allesamt sitzen sie tief im Inneren deines Großhirns – quasi im VIP-Bereich, wo sie heimlich die Fäden ziehen. Das Besondere: Sie balancieren „Go“-Signale (dass du zum Beispiel aufspringen und tanzen darfst) gegen „No-Go“-Signale (dass du nicht mit dem Fuß wippst, während du in der Bahn stehst). Dieses feine Zusammenspiel sorgt für flüssige, kontrollierte Bewegungen.


Doch die Basalganglien können noch mehr: Sie sind Meister im Erlernen von Gewohnheiten. Wenn du jeden Morgen dezent zur Kaffeemaschine schlurfst, lernen sie Timing und Ablauf so gut, dass du fast im Autopilot-Modus bist. Dopamin – das gute Laune-Hormon – fungiert hier als Applausklatscher und motiviert dich, diesen Ablauf weiter zu perfektionieren.


Wenn die Basalganglien allerdings aus dem Takt geraten, wird’s ernst: Bei Morbus Parkinson etwa fehlt es an Dopamin, die Straßenlaternen schalten zu früh auf Rot um und deine Bewegungen verlangsamen sich oder zittern. Bei der choreatischen Huntington-Krankheit hingegen geraten sie ins Dauerfeuer, und ungewollte Zuckungen übernehmen das Kommando.


Im Alltag merkst du ihr Wirken kaum – bis sie ausfallen. Dann merkst du schmerzlich, wie wichtig sie sind: Sie halten den Motor in Gang und verhindern, dass dein Körper ständig in Startlöchern steht oder in Bellkurven ausbricht.


Kurz gesagt: Die Basalganglien sind die ruhigen Helden deines Bewegungs-Workflows und sorgen dafür, dass du nicht wie eine Jackson-5-Tanztruppe simultan in alle Richtungen hüpfst.

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