Kakophonie – schon das Wort klingt irgendwie… falsch. Und das ist ziemlich passend, denn es bezeichnet etwas, das für unsere Ohren so angenehm ist wie Kreide auf einer Tafel oder fünf gleichzeitig spielende Blockflöten: eine Mischung aus Tönen, die überhaupt nicht zusammenpassen.
Das Wort stammt aus dem Griechischen: kakos = schlecht und phone = Klang. Zusammen: „schlechter Klang“. Aber das ist noch höflich formuliert. Eine Kakophonie ist der akustische Super-GAU – ein wilder Klangsalat aus Disharmonie, Lärm und auditivem Chaos.
Du kennst das:
– Wenn du gleichzeitig WhatsApp-Nachrichten, Baustellenlärm, schreiende Kinder und einen klingelnden Paketboten hörst.
– Wenn in einem Orchester alle Instrumente durcheinander spielen – aber ohne Dirigent, ohne Takt, ohne Rücksicht auf Verluste.
– Oder wenn du versuchst, dich in einem überfüllten Bahnhofscafé zu konzentrieren und jedes Gespräch, jede Kaffeemaschine und jeder Handyklingelton gleichzeitig auf dich einprasselt.
All das ist Kakophonie – eine sensorische Überforderung durch Klang.
In der Musik ist sie meist nicht erwünscht (außer man heißt Schönberg oder macht experimentelle Noise-Performances). In der Rhetorik oder Literatur hingegen wird der Begriff auch metaphorisch verwendet – z. B. für ein Durcheinander von Stimmen, Meinungen oder Medienlärm. Man spricht dann von einer „kakophonen Debatte“, wenn alle reden, aber niemand zuhört.
Das Gegenstück?
Die Euphonie – also wohlklingender, harmonischer Klang. Mozart vs. Presslufthammer, sozusagen.
Kurz gesagt:
Kakophonie ist das akustische Äquivalent zu einem Kindergeburtstag im Plattenbau mit zehn Schlagzeugen – faszinierend, überfordernd und nur mit starken Nerven zu ertragen.