Ein Quanten-Teilchen ist wie ein cooler Teenager: Solange es keiner beobachtet, macht es, was es will – hängt gleichzeitig in der Küche und im Wohnzimmer ab, trägt Mütze und Frisur, ist mürrisch und motiviert. Willkommen in der Welt der Kohärenz.

Kohärenz ist die Fähigkeit von Quantensystemen, in einem Superpositionszustand zu bleiben – also in mehreren möglichen Zuständen gleichzeitig zu existieren. Ein Elektron kann z. B. gleichzeitig hier und dort sein, eine Lichtwelle gleichzeitig aus mehreren Phasen bestehen. Solange das System kohärent ist, bleibt diese Vieldeutigkeit erhalten. Das ist die Magie hinter Quantencomputern, Quantenkryptografie – und natürlich Schrödingers Katze.

Aber: Kohärenz ist zerbrechlich wie Seifenblasen in der Sauna. Sobald ein Quantensystem mit seiner Umgebung in Kontakt tritt – z. B. durch Licht, Wärme, Luftmoleküle oder neugierige Menschen mit Messgeräten – wird es „gestört“. Die Überlagerung kollabiert, das Teilchen entscheidet sich für eine Möglichkeit. Diesen Moment nennt man Dekohärenz – das Quantenpendant zu „Party vorbei, Mama ist da“.

Die große Herausforderung der Quantenforschung ist also: Wie lässt sich Kohärenz lange genug aufrechterhalten, um damit sinnvolle Rechnungen oder Informationsverarbeitung zu machen? Das ist, als wolle man einem Seiltänzer verbieten, jemals runterzugucken – oder einem Teenager verbieten, sich beobachtet zu fühlen.

Kohärenz ist also wie der Herzschlag der Quantenphysik: Sobald er aussetzt, wird’s wieder klassisch – vorher ist alles schillernd, ungewiss und… irgendwie ziemlich cool. Wer also verstehen will, wie Quantenzauber funktioniert, sollte sich merken: Ohne Kohärenz kein Schrödinger, kein Quantencomputer, keine Zukunft aus Science-Fiction.