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Koprolith

Paläontologie & Kuriositäten

Quadratisches Bild: Ein schneckenförmiger Koprolith thront auf rotem Samt in einem Museumsdisplay, darunter eine goldene Tafel mit der Aufschrift „DINO-DUNG, ca. 100 Mio. Jahre“ – absurd edel inszeniert.

Was wie ein missglückter Scherz klingt, ist in Wahrheit paläontologische Realität: Koprolithen sind versteinerte Exkremente – also uralte Kacke mit wissenschaftlichem Mehrwert. Und ganz ehrlich: Selten war Scheiße bauen für die Forschung so nützlich!


Das Wort Koprolith stammt aus dem Griechischen: kopros = Kot, lithos = Stein. Und genau das ist es: Dino-Dung, der im Laufe von Jahrmillionen zu Stein wurde. Klingt vielleicht erstmal wie der Albtraum jeder Ausgrabung, ist in Wirklichkeit aber eine echte Schatztruhe der Urzeit.


Warum? Weil Koprolithen wertvolle Informationen über die Ernährung, Verdauung und sogar das Ökosystem ausgestorbener Tiere liefern können.


Was kann man aus altem Kot lernen? Mehr als man denkt:

  • Ernährung: Anhand von Pflanzenresten, Knochenstückchen, Fischschuppen oder Insektenpanzern kann man rekonstruieren, ob das Tier ein Pflanzen-, Fleisch- oder Allesfresser war.

  • Lebensraum: Die Zusammensetzung verrät oft, was in der Umgebung wuchs oder lebte.

  • Größe & Verdauung: Große, spiralförmige Koprolithen? Könnten von Haien stammen. Flache, pelletartige? Vielleicht ein Reptil.

  • Parasitenforschung: Man findet mitunter Würmer oder Eier darin – ein Fenster in die Tiermedizin der Kreidezeit.


Besonders beeindruckend: Der bislang größte bekannte Koprolith stammt wahrscheinlich von einem Tyrannosaurus rex und misst fast 50 Zentimeter. Das ist paläontologischer Stuhlgang mit Statement!


Manche Koprolithen sind so gut erhalten, dass sie sogar verkauft werden – als Sammlerstücke, Briefbeschwerer (kein Witz!) oder Unterrichtsmaterialien. Und ja, es gibt Menschen, die damit stolz angeben können: „Das ist 100 Millionen Jahre alter Dino-Kot auf meinem Schreibtisch.“


Natürlich ist es nicht immer leicht, einen echten Koprolithen zu identifizieren. Oft sehen sie aus wie gewöhnliche Steine – bis man sie untersucht und plötzlich merkt: Oh! Das ist kein Stein – das war mal Verdauungs-Endprodukt mit Geschichte.


Koprolithen sind der Beweis, dass selbst der banalste Teil des Lebens – das tägliche Geschäft – am Ende Teil großer Geschichte werden kann. Wortwörtlich. Also: Beim nächsten Gang zur Toilette – vielleicht ist das, was du da hinterlässt, in 100 Millionen Jahren ein Fossil. Und jemand freut sich riesig drüber.

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