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Luzides Träumen

Neurologie & Psychologie

Quadratische Szene: Ein schlafender Mensch liegt friedlich im Bett, aus dem Kopf steigen Traumblasen mit fliegenden Figuren, Tieren und Fantasielandschaften – eine davon leuchtet besonders hell als Symbol für Luzidität.

Stell dir vor, du fliegst durch die Luft, steuerst die Handlung wie einen Film – und weißt dabei ganz genau: „Ich träume gerade.“
Glückwunsch, du bist luzid!


Luzides Träumen – auch Klarträumen genannt – ist der Zustand, in dem du im Traum erkennst, dass du träumst, und oft die Fähigkeit hast, den Traum bewusst zu beeinflussen. Du wirst sozusagen wach im Schlaf – eine Schnittstelle zwischen Fantasie, Selbsterkenntnis und neurowissenschaftlichem Staunen.


Der Begriff kommt vom lateinischen lux (Licht) und bedeutet sinngemäß: ein erleuchteter Traum – also ein Moment der Klarheit im nächtlichen Chaos.


Was kannst du im luziden Traum tun?
Fast alles. Klassiker sind:

  • Fliegen (natürlich!)

  • Mit verstorbenen Verwandten sprechen

  • Ängste konfrontieren

  • Kreative Probleme lösen

  • …oder einfach ein Traumhaus mit Pizza-Wasserfall bauen


Doch wie funktioniert das Ganze?

Neurowissenschaftlich betrachtet befindet sich der Körper während eines luziden Traums im REM-Schlaf – jener Phase, in der unsere Augen sich schnell bewegen und die meisten Träume stattfinden. Normalerweise ist das Bewusstsein in dieser Phase „ausgeschaltet“. Beim luziden Träumen jedoch zeigen Hirnscans


Bestimmte Areale im präfrontalen Cortex (zuständig für Selbstreflexion und logisches Denken) sind aktiver – obwohl man noch schläft.


Das bedeutet: Dein Gehirn ist im Traummodus, aber mit einem Hauch Wachbewusstsein – ein echter neuropsychologischer Spagat!


Wie lernt man das?

  • Reality Checks: Tagsüber regelmäßig prüfen: „Träume ich?“ (z. B. durch Nase-Zuhalten-und-Weiteratmen-Test)

  • Traumtagebuch: Direkt nach dem Aufwachen Träume notieren – das verbessert Erinnerung und Klarheit.

  • MILD-Technik (Mnemonic Induction of Lucid Dreams): Vor dem Einschlafen bewusst wiederholen: „Beim nächsten Traum werde ich wissen, dass ich träume.“

  • WBTB (Wake Back To Bed): Nach 5–6 Stunden kurz aufwachen, dann wieder einschlafen – erhöht die Chance auf luzide Träume.


Und wozu das Ganze?

Neben Spaß kann luzides Träumen auch therapeutisch genutzt werden – z. B. bei Albträumen, zur Selbsterkenntnis oder als mentales Training (z. B. bei Sportlern). Manche vergleichen es sogar mit einer Art bewusstem Meditationsraum – nur eben im Kopfkino.


Luzides Träumen ist wie ein interaktives Kino im eigenen Gehirn – du bist Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller zugleich. Ein faszinierender Beweis dafür, wozu unser Geist im Schlaf fähig ist – wenn wir lernen, darin aufzuwachen.

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