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Ouroboros

Mythologie & Symbolik

Quadratisches Symbolbild: Eine goldene Schlange beißt sich in den eigenen Schwanz, formt einen Kreis auf schwarzem Grund – im Innern mystische Zeichen wie Stern, Spirale, Mond und Dreieck. Elegant und zeitlos.

Eine Schlange beißt sich in den eigenen Schwanz. Kein Unfall, kein verzweifelter Versuch, einen Snack zu finden – sondern ein bewusst gewähltes, ewiges Looping. Willkommen beim Ouroboros (altgriechisch: oura = Schwanz, boros = fressen)!


Dieses uralte Symbol hat es in sich – wortwörtlich. Der Ouroboros ist eine Schlange oder ein Drache, der sich selbst verschlingt. Klingt erstmal seltsam? Ist aber eines der ältesten und faszinierendsten Symbole der Menschheitsgeschichte. Schon vor über 3.000 Jahren taucht er in ägyptischen Grabmalereien auf – und später in der Alchemie, Gnosis, Mythologie, Philosophie, Popkultur und sogar der Naturwissenschaft.


Aber was bedeutet der Ouroboros eigentlich?


Kurz gesagt: alles, was keinen Anfang und kein Ende hat. Ein Symbol für:

  • Ewigkeit

  • Wiedergeburt und Kreislauf

  • Einheit von Gegensätzen (Leben & Tod, Schöpfung & Zerstörung)

  • Selbstbezug, Selbstverzehrung, Selbstheilung


Die Alchemisten des Mittelalters liebten ihn. Für sie symbolisierte er den „unendlichen Prozess der Verwandlung“ – sozusagen der Recyclinghof des Universums mit eingebautem Zaubertrank. In der Gnosis steht er für das Einssein mit dem Göttlichen. Und in östlichen Philosophien spiegelt er das Prinzip von Yin und Yang wider: Alles ist eins, und das eine ist im anderen.


Doch auch moderne Deutungen sind spannend:

  • In der Psychologie (z. B. bei Carl Gustav Jung) steht der Ouroboros für das Unbewusste, das sich selbst erkennt – quasi die Schlange als Therapeutin.

  • In der Popkultur begegnet er uns in Serien wie Fullmetal Alchemist, Dark, Marvel, The Witcher oder in unzähligen Tattoos.

  • In der Wissenschaft steht er als Symbol für geschlossene Systeme, z. B. in der Chemie als Ringstruktur – sogar das erste bekannte Bild eines Benzolmoleküls wurde durch einen „träumenden Ouroboros“ inspiriert!


Und seien wir ehrlich: Auch philosophisch ist das Bild stark. Was passiert, wenn etwas sich selbst „verbraucht“? Bleibt es bestehen – oder wird es neu? Ist das Zerstörung – oder der Beginn von etwas anderem?


Der Ouroboros beantwortet diese Fragen nicht. Er stellt sie in Endlosschleife. Und genau das macht ihn so zeitlos – und ziemlich hypnotisch.

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