



Nihilismus
Nihilismus: Die Leere als Lebensgefühl
Der Nihilismus ist eine philosophische Strömung, die die Existenz von objektiver Wahrheit, Moral und Sinn in Frage stellt. In einer Welt, die sich immer schneller dreht und in der traditionelle Werte und Überzeugungen ins Wanken geraten, kann der Nihilismus als eine Art Lebensgefühl verstanden werden, das viele Menschen, bewusst oder unbewusst, erfasst. Doch was bedeutet es eigentlich, nihilistisch zu denken? Und welche Konsequenzen hat diese Denkweise für unser Leben und unsere Gesellschaft?
Die Wurzeln des Nihilismus
Der Begriff "Nihilismus" leitet sich vom lateinischen Wort "nihil" ab, was "nichts" bedeutet. Die philosophischen Wurzeln des Nihilismus lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen, doch als eigenständige Denkrichtung etablierte er sich erst im 19. Jahrhundert. In Russland prägte Iwan Turgenjew mit seinem Roman "Väter und Söhne" den Begriff maßgeblich. Die Hauptfigur, Basarow, verkörpert den nihilistischen Geist, der alle Autoritäten und traditionellen Werte ablehnt. Friedrich Nietzsche, einer der einflussreichsten Philosophen des 19. Jahrhunderts, beschäftigte sich intensiv mit dem Nihilismus. Er sah ihn als eine unvermeidliche Folge des "Todes Gottes", also des Verlustes des Glaubens an eine transzendente Ordnung.
Nietzsches Perspektive auf den Nihilismus
Für Nietzsche war der Nihilismus jedoch nicht nur ein negatives Phänomen. Er sah in ihm auch…