



Milesische Naturphilosophie
Milesische Naturphilosophie: Der Urknall des Denkens
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der die großen Fragen der Menschheit noch nicht durch Religion oder Mythos beantwortet wurden. Eine Welt, in der der Donner nicht der Zorn eines Gottes war, sondern ein Rätsel, das es zu lösen galt. In solch einer Welt, im antiken Griechenland des 6. Jahrhunderts vor Christus, begann eine Revolution des Denkens, die bis heute nachhallt: die Milesische Naturphilosophie.
Die Geburt der Philosophie in Milet
An der ionischen Küste, in der pulsierenden Handelsstadt Milet, wagten es einige Männer, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Sie waren die ersten Philosophen, die ersten, die nach natürlichen Erklärungen für die Phänomene der Welt suchten. Thales, Anaximander und Anaximenes – diese Namen mögen heute nur wenigen geläufig sein, doch ihre Ideen legten den Grundstein für die gesamte westliche Philosophie und Wissenschaft.
Thales und das Wasser als Urgrund
Thales, oft als der "Vater der Philosophie" bezeichnet, war der erste, der die Frage nach dem Urgrund aller Dinge stellte. Was ist der Stoff, aus dem die Welt gemacht ist? Seine Antwort war ebenso einfach wie revolutionär: Wasser. Für Thales war Wasser nicht nur eine Substanz, sondern das Prinzip des Lebens, der Ursprung und…