



Neue Phänomenologie
Neue Phänomenologie: Die Wiederentdeckung des unmittelbaren Erlebens
Die Neue Phänomenologie ist eine zeitgenössische philosophische Strömung, die sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat und eine bemerkenswerte Renaissance des phänomenologischen Denkens darstellt. Sie knüpft an die klassische Phänomenologie von Edmund Husserl an, erweitert und transformiert diese jedoch in vielerlei Hinsicht. Im Kern geht es der Neuen Phänomenologie darum, die unmittelbare Erfahrung der Welt, wie sie sich uns im Bewusstsein zeigt, zum Ausgangspunkt philosophischer Reflexion zu machen. Sie wendet sich gegen reduktionistische und naturalistische Ansätze, die das Erleben auf bloße neuronale Prozesse reduzieren wollen, und betont stattdessen die irreduzible Eigenständigkeit und Reichhaltigkeit der subjektiven Erfahrung. In diesem Beitrag wollen wir die zentralen Motive und Konzepte der Neuen Phänomenologie beleuchten und ihre Bedeutung für unser Verständnis von Bewusstsein, Leiblichkeit, Emotionen und der Lebenswelt insgesamt aufzeigen.
Zurück zu den Sachen selbst: Die phänomenologische Methode
Was bedeutet es eigentlich, phänomenologisch zu denken? Im Kern geht es darum, sich den Phänomenen, also den Dingen, wie sie uns im Bewusstsein erscheinen, unvoreingenommen und vorurteilsfrei zuzuwenden. Es gilt, alle theoretischen Vorannahmen und Erklärungsmodelle zunächst einmal in Klammern zu setzen, um den Blick frei zu machen für das, was sich uns in der Erfahrung unmittelbar zeigt. Diese phänomenologische Reduktion,…