Emission bezeichnet im Allgemeinen die Abgabe oder Freisetzung von Stoffen, Partikeln, Energie oder Signalen von einer Quelle in die Umgebung. Im Kontext der Umweltwissenschaften und des Umweltschutzes bezieht sich der Begriff primär auf die Freisetzung von gasförmigen, flüssigen oder festen Stoffen sowie von Energieformen wie Wärme, Lärm oder Strahlung, die potenziell schädliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben können. Diese Freisetzungen können sowohl anthropogenen Ursprungs, also durch menschliche Aktivitäten verursacht, als auch natürlichen Ursprungs sein.
Zu den anthropogenen Emissionsquellen zählen unter anderem industrielle Prozesse wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe in Kraftwerken und Produktionsanlagen, der Straßen-, Schienen-, Schiffs- und Flugverkehr, die Landwirtschaft durch Tierhaltung und Düngemitteleinsatz, sowie private Haushalte durch Heizungen und Konsumgüter. Natürliche Emissionsquellen umfassen beispielsweise Vulkanausbrüche, Waldbrände, biologische Zersetzungsprozesse in Mooren oder die Freisetzung von Methan aus Feuchtgebieten. Die Unterscheidung zwischen anthropogenen und natürlichen Emissionen ist entscheidend, um gezielte Maßnahmen zur Emissionsminderung entwickeln zu können, da nur erstere direkt durch menschliches Handeln beeinflussbar sind.
Die Art der Emissionen ist vielfältig. Gase wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) und Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) sind als Treibhausgase bekannt, die maßgeblich zum Klimawandel beitragen. Weitere gasförmige Emissionen umfassen Stickoxide (NOx), Schwefeldioxide (SO2) und flüchtige organische Verbindungen (VOC), die zur Bildung von Smog und saurem Regen führen können. Partikuläre Emissionen, auch als Feinstaub bezeichnet, umfassen feste oder flüssige Schwebeteilchen unterschiedlicher Größe, die tief in die Atemwege eindringen und ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen können. Neben diesen stofflichen Emissionen gibt es auch nicht-stoffliche Emissionen wie Lärm durch Verkehr und Industrie, elektromagnetische Strahlung von Sendeanlagen oder Mobiltelefonen sowie Wärmeabgaben von Kraftwerken und Industrieanlagen, die lokale Klimaveränderungen bewirken können.
Die Auswirkungen von Emissionen sind global und lokal spürbar. Treibhausgasemissionen verstärken den natürlichen Treibhauseffekt und führen zu einer Erwärmung der Erdatmosphäre, was weitreichende Folgen wie den Anstieg des Meeresspiegels, extreme Wetterereignisse und den Verlust der Artenvielfalt nach sich zieht. Luftschadstoffemissionen beeinträchtigen die menschliche Gesundheit, indem sie Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen oder verschlimmern. Sie schädigen zudem Ökosysteme, Böden und Gewässer und können Gebäude sowie Kulturgüter angreifen. Lärmemissionen führen zu Stress, Schlafstörungen und Beeinträchtigungen der Lebensqualität. Die kumulativen Effekte der verschiedenen Emissionsarten stellen eine der größten Herausforderungen für die Umweltpolitik dar.
Um die negativen Auswirkungen von Emissionen zu mindern, werden weltweit vielfältige Strategien und Technologien eingesetzt. Dazu gehören gesetzliche Emissionsgrenzwerte für Industrieanlagen, Fahrzeuge und Produkte, die Überwachung von Emissionen durch Messungen und Modellierungen sowie die Entwicklung und Implementierung von Abgasreinigungstechnologien wie Katalysatoren in Fahrzeugen, Rauchgasentschwefelungsanlagen in Kraftwerken oder Filteranlagen in Industriebetrieben. Politische Instrumente wie der Emissionshandel, Steuern auf Emissionen oder Förderprogramme für erneuerbare Energien und Energieeffizienz sollen Anreize zur Emissionsreduktion schaffen. Internationale Abkommen wie das Pariser Klimaabkommen zielen darauf ab, globale Emissionsminderungsziele zu koordinieren und umzusetzen.
Es ist wichtig, Emissionen von Immissionen zu unterscheiden. Während Emission die Freisetzung von Stoffen oder Energie an der Quelle beschreibt, bezieht sich Immission auf die Einwirkung dieser Stoffe oder Energie auf einen Empfänger, beispielsweise einen Menschen, ein Tier, eine Pflanze oder ein Gebäude, an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit. Eine Emission findet also am Schornstein, Auspuff oder an der Anlage statt, während eine Immission die Belastung in der Umgebung, beispielsweise in einer Wohnsiedlung, darstellt. Die Messung von Immissionen gibt Aufschluss über die tatsächliche Belastung der Umwelt und der Bevölkerung.
Das Verständnis und die effektive Steuerung von Emissionen sind von zentraler Bedeutung für den Schutz unserer Umwelt, die Sicherung der menschlichen Gesundheit und die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung. Die Reduzierung von Emissionen erfordert eine umfassende Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, die auf Innovationen, Verhaltensänderungen und internationale Zusammenarbeit setzt, um eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu gewährleisten.