Blogverzeichnis Bloggerei.de
top of page

Endometrium

Medizin

Das Endometrium, auch als Gebärmutterschleimhaut bezeichnet, ist die innere Auskleidung der Gebärmutter (Uterus). Es spielt eine zentrale Rolle im weiblichen Fortpflanzungssystem und ist entscheidend für die Einnistung eines befruchteten Eies sowie für die Aufrechterhaltung einer frühen Schwangerschaft. Die Schleimhaut ist hochsensibel gegenüber hormonellen Schwankungen, insbesondere denen von Östrogen und Progesteron, die von den Eierstöcken produziert werden und den Menstruationszyklus steuern.


Strukturell besteht das Endometrium aus zwei Hauptschichten: dem Stratum basale (Basalschicht) und dem Stratum functionale (Funktionsschicht). Das Stratum basale ist die tiefere, permanente Schicht, die direkt an die Muskelschicht der Gebärmutter (Myometrium) angrenzt. Es enthält die Stammzellen und Drüsenbasen, die für die Regeneration der oberen Schicht nach der Menstruation verantwortlich sind. Das Stratum functionale ist die oberflächliche Schicht, die während des Menstruationszyklus wiederholt auf- und abgebaut wird. Diese Schicht ist reich an Drüsen, Stromazellen und spezialisierten Spiralarterien, die für die Versorgung der Schleimhaut unerlässlich sind.


Der Menstruationszyklus gliedert sich in verschiedene Phasen, die eng mit den Veränderungen des Endometriums verknüpft sind. In der Proliferationsphase, die unter dem Einfluss von Östrogen steht, verdickt sich das Stratum functionale erheblich. Die Drüsen werden länger und gerader, und die Anzahl der Stromazellen nimmt zu. Nach dem Eisprung beginnt die Sekretionsphase, die hauptsächlich durch Progesteron dominiert wird. In dieser Phase wird das Endometrium weiter reifer und bereitet sich auf eine mögliche Einnistung vor. Die Drüsen werden gewunden und beginnen, Glykogen und andere Nährstoffe abzusondern, während die Spiralarterien stärker ausgeprägt werden und die Schleimhaut noch stärker durchbluten.


Bleibt eine Befruchtung und Einnistung aus, sinken die Spiegel von Östrogen und Progesteron. Dieser Hormonabfall führt zu einer Minderdurchblutung der Spiralarterien im Stratum functionale, was Nekrose (Absterben) der Gewebe und Blutungen verursacht. Die abgestoßene Funktionsschicht, zusammen mit Blut und Schleim, bildet die Menstruationsblutung. Das Stratum basale bleibt intakt und dient als Basis für die Regeneration des Endometriums im nächsten Zyklus.


Kommt es jedoch zu einer Schwangerschaft, nistet sich der Embryo in das vorbereitete Endometrium ein. Unter dem Einfluss des Schwangerschaftshormons hCG und der kontinuierlichen Produktion von Progesteron durch den Gelbkörper (Corpus luteum) und später die Plazenta, transformiert sich das Endometrium in die sogenannte Dezidua. Die Dezidua ist eine spezielle Form des Endometriums, die während der Schwangerschaft eine entscheidende Rolle bei der Ernährung des Embryos und der Bildung des mütterlichen Teils der Plazenta spielt. Sie schützt den Embryo vor dem mütterlichen Immunsystem und reguliert den Stoffaustausch zwischen Mutter und Fötus.


Störungen des Endometriums können verschiedene gynäkologische Erkrankungen verursachen. Beispiele hierfür sind Endometriose, bei der endometriales Gewebe außerhalb der Gebärmutter wächst und Schmerzen sowie Unfruchtbarkeit verursachen kann; Endometriumhyperplasie, eine übermäßige Verdickung der Schleimhaut, die ein Vorstadium zu Krebs sein kann; und Endometriumkarzinom, eine bösartige Neubildung. Auch das Asherman-Syndrom, bei dem es zu Verwachsungen innerhalb der Gebärmutterhöhle kommt, betrifft das Endometrium und kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Die Gesundheit und Funktion des Endometriums sind somit von fundamentaler Bedeutung für die weibliche Gesundheit und Reproduktion.

bottom of page