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GSM

Telekommunikation

GSM, die Abkürzung für Global System for Mobile Communications, ist der weltweit führende Standard für digitale Mobilfunknetze der zweiten Generation (2G). Es wurde in den 1980er Jahren in Europa von der European Telecommunications Standards Institute (ETSI) entwickelt, um die Fragmentierung analoger Mobilfunksysteme zu überwinden und eine einheitliche, grenzüberschreitende Kommunikation zu ermöglichen. Die erste kommerzielle Einführung erfolgte 1991. GSM revolutionierte die Mobilfunkbranche durch die Einführung digitaler Übertragungstechniken, was zu einer deutlich verbesserten Sprachqualität, erhöhter Kapazität und der Möglichkeit für neue Dienste führte.


Eines der Kernmerkmale von GSM ist seine Fähigkeit, sowohl Sprach- als auch Datendienste zu unterstützen. Ursprünglich für leitungsvermittelte Telefonie konzipiert, wurde es später durch Erweiterungen wie GPRS (General Packet Radio Service) und EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution) paketvermittelt, was langsamere Internetzugänge und Datenübertragungen ermöglichte. Die Architektur eines GSM-Netzes ist komplex und modular aufgebaut, bestehend aus mehreren Hauptkomponenten: dem Mobilteil (MS), der Basisstation (BTS), dem Basisstations-Controller (BSC), der Mobilvermittlungsstelle (MSC), dem Heimatspeicher (HLR), dem Besucherregister (VLR), dem Authentifizierungszentrum (AuC) und dem Ausrüstungsregister (EIR). Diese Komponenten arbeiten zusammen, um Anrufe zu routen, die Mobilität der Teilnehmer zu verwalten und die Sicherheit zu gewährleisten.


Die Sicherheit im GSM-Netz wird durch verschiedene Mechanismen gewährleistet, darunter die Authentifizierung des Teilnehmers mittels einer SIM-Karte (Subscriber Identity Module) und kryptografische Verfahren zur Verschlüsselung der Luftschnittstelle zwischen Mobiltelefon und Basisstation. Dies schützt Gespräche und Daten vor unbefugtem Abhören. GSM-Netze nutzen typischerweise Frequenzbereiche um 900 MHz und 1800 MHz in Europa und Asien sowie 850 MHz und 1900 MHz in Nord- und Südamerika, was die globale Roaming-Fähigkeit ermöglichte. Die Einführung der SIM-Karte war ein weiterer Meilenstein, da sie es Benutzern erlaubte, ihr Abonnement einfach zwischen verschiedenen Geräten zu wechseln.


Obwohl GSM in vielen Teilen der Welt immer noch für Sprachkommunikation und grundlegende Datendienste genutzt wird, wurde es in den meisten Industrieländern schrittweise durch neuere Mobilfunkstandards wie 3G (UMTS), 4G (LTE) und 5G abgelöst, die wesentlich höhere Datenraten und geringere Latenzzeiten bieten. Dennoch bleibt GSM ein grundlegender Baustein der modernen Telekommunikation und hat den Weg für die heutigen Breitband-Mobilfunknetze geebnet. Es ist ein Beispiel für einen erfolgreichen globalen Standard, der Milliarden von Menschen vernetzt hat und die digitale Transformation maßgeblich vorangetrieben hat. Die Effizienz und Robustheit des Designs ermöglichten eine lange Lebensdauer und weitreichende Akzeptanz.

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