Von Affenkitzeln bis Zwerchfellbeben: Die erstaunliche Wahrheit über unser Lachen
- Benjamin Metzig
- vor 3 Tagen
- 7 Min. Lesezeit

Okay, das ist ein Thema, das uns alle betrifft und bei dem ich sofort ein Grinsen im Gesicht habe! Lachen – dieses herrlich ansteckende, befreiende und manchmal auch rätselhafte Phänomen. Manchmal reicht ein schräger Gedanke, ein tollpatschiger Moment oder ein brillanter Witz, und schon bricht es aus uns heraus. Aber hast du dich jemals gefragt, was da eigentlich genau in uns vorgeht, wenn wir uns vor Lachen kringeln? Es ist so viel mehr als nur ein Geräusch! Es ist ein wahres Feuerwerk in unserem Körper und Geist, eine universelle Sprache, die Kulturen überwindet und uns auf eine ganz besondere Weise miteinander verbindet. Komm mit mir auf eine Entdeckungsreise in die faszinierende Welt des Lachens, denn glaub mir, es gibt so viel mehr zu entdecken, als du vielleicht ahnst!
Wenn wir lachen, ist das eine Ganzkörpererfahrung, die weit über ein bloßes Zucken der Mundwinkel hinausgeht. Stell dir vor, wie dein Zwerchfell regelrecht hüpft und deine Bauchmuskeln ein kleines Workout absolvieren – das sind die rhythmischen Kontraktionen, die für das typische "Ha-ha-ha" sorgen und manchmal sogar zu einem leichten Muskelkater führen können! Deine Atmung wird schneller und tiefer, die Lunge flutet deinen Körper mit drei- bis viermal mehr Sauerstoff als sonst. Das ist wie eine kleine interne Aerobic-Session! Gleichzeitig steigt deine Herzfrequenz kurzzeitig an, vergleichbar mit ein paar Minuten Rudern, und deine Blutgefäße erweitern sich. Forscher vermuten sogar, dass häufiges Lachen langfristig das Herzinfarktrisiko senken kann. Aber das ist noch nicht alles: Während du lachst, entspannt sich deine Muskulatur oft tiefgreifend, ein Effekt, der bis zu 45 Minuten anhalten kann. Dieser Wechsel von Anspannung zu tiefer Entspannung ist ein Teil dessen, was Lachen so unglaublich wohltuend macht. Wenn du also das nächste Mal herzhaft lachst, denk daran: Du tust gerade richtig was für deinen Körper!
Das wohl aufregendste Schauspiel findet aber in unserem Gehirn statt, dieser unglaublichen Kommandozentrale. Wenn wir lachen, wird ein wahrer Cocktail an Glücksbotenstoffen freigesetzt! Endorphine, unsere körpereigenen Wohlfühl-Drogen, fluten unser System, darunter auch das berühmte Dopamin und Serotonin. Sie sorgen nicht nur für ein Gefühl des Glücks, sondern können sogar schmerzlindernd wirken. Stell dir vor, Lachen als natürliches Schmerzmittel! Gleichzeitig sinken die Spiegel von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin. Das bedeutet, dass Lachen uns aktiv dabei hilft, Stress abzubauen und unser Immunsystem zu entlasten. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Lachen die Konzentration von Immunglobulinen erhöht und T-Zellen aktiviert, was uns widerstandsfähiger gegen Infektionen machen kann. Ist das nicht absolut verblüffend? Unser Körper hat da einen eingebauten Mechanismus, der uns durch Freude gesünder macht!

Aber wie kommt es überhaupt dazu, dass wir etwas lustig finden und lachen müssen? Die Suche nach einem einzelnen "Humorzentrum" im Gehirn war bisher vergeblich. Stattdessen ist es ein komplexes Netzwerk aus verschiedenen Hirnregionen, die zusammenarbeiten. Zuerst müssen kognitive Areale, wie der präfrontale Kortex, eine Inkongruenz erkennen – also etwas Unerwartetes, einen Bruch mit unseren Erwartungen in einem Witz oder einer Situation. Parallel dazu bewertet das limbische System, unser Emotionszentrum, die gefühlsmäßige Bedeutung. Und dann, wenn unser Gehirn diese kognitive Denksportaufgabe gelöst und die emotionale Komponente als positiv eingestuft hat, belohnt es sich selbst mit der Ausschüttung der bereits erwähnten Glückshormone. Es ist quasi eine kleine intellektuelle und emotionale Achterbahnfahrt, die in einem Hochgefühl mündet! Und falls du noch mehr solcher faszinierenden Einblicke direkt in dein Postfach bekommen möchtest, melde dich doch einfach für unseren monatlichen Newsletter über das Formular oben auf der Seite an – es warten noch viele spannende Themen auf dich!
Interessanterweise scheint es sogar zwei verschiedene neuronale Bahnen für das Lachen zu geben. Das eine ist das unwillkürliche, emotionale Lachen, das aus echter Heiterkeit entsteht und eher von subkortikalen, also tieferliegenden Hirnstrukturen gesteuert wird. Das andere ist das willkürliche Lachen, das wir bewusst einsetzen können, zum Beispiel aus Höflichkeit oder um eine soziale Situation zu meistern. Dieses wird eher von prämotorischen Arealen im Frontallappen gesteuert. Ein Koordinationszentrum im Hirnstamm, genauer in der Pons, scheint diese beiden Systeme zu integrieren. Und dann ist da noch dieses ansteckende Lachen! Du siehst oder hörst jemanden lachen, und zack – du musst mitlachen, selbst wenn du den Witz gar nicht kennst. Verantwortlich dafür sind vermutlich Spiegelneuronen, diese erstaunlichen Nervenzellen, die auch feuern, wenn wir eine Handlung bei anderen nur beobachten. Sie sind der Schlüssel zu Empathie und eben auch zur unwiderstehlichen Anziehungskraft eines herzhaften Lachens.
Um zu verstehen, warum wir überhaupt kichern, witzeln und uns kringeln, haben Psychologen verschiedene Theorien entwickelt. Sie schließen sich nicht unbedingt gegenseitig aus, sondern beleuchten unterschiedliche Facetten des Humors. Die bekanntesten sind wohl:
Die Inkongruenz-Theorie: Sie besagt, dass Lachen aus der Wahrnehmung einer unerwarteten Wendung oder eines Widerspruchs entsteht – die Pointe, die uns überrascht.
Die Überlegenheits-Theorie: Hier lachen wir, weil wir uns einer anderen Person oder Situation gegenüber überlegen fühlen, zum Beispiel bei Slapstick oder wenn jemandem ein Missgeschick passiert.
Die Entlastungs-Theorie: Nach dieser Theorie dient Humor dazu, aufgestaute psychische Spannung oder unterdrückte Triebe auf eine sozial akzeptierte Weise freizusetzen. Denke nur an Witze über Tabuthemen oder den berühmten Galgenhumor.
Jede dieser Theorien hat ihre Berechtigung und oft wirken mehrere Aspekte zusammen, wenn wir etwas als komisch empfinden. Was denkst du darüber? Welche Situationen bringen dich am meisten zum Lachen, und erkennst du eine dieser Theorien darin wieder? Lass es mich in den Kommentaren wissen und gib dem Beitrag ein Like, wenn er dir neue Perspektiven eröffnet hat!

Humor ist aber nicht nur eine individuelle Reaktion, sondern entfaltet seine volle Kraft oft erst im sozialen Miteinander. Gemeinsames Lachen ist wie ein Superkleber für Beziehungen! Es stärkt soziale Bindungen, fördert das Gefühl von Zugehörigkeit und Solidarität. Wenn wir zusammen lachen, signalisieren wir Kooperation, Freundlichkeit und bauen Vertrauen auf. Humor kann auch als eine Art soziales Navigationssystem dienen: Ein Lächeln gegenüber Fremden kann Konflikte entschärfen, und in etablierten Beziehungen hilft Humor, heikle Themen anzusprechen, ohne direkt konfrontativ zu werden. Es ist ein unglaublich vielseitiges Werkzeug, das uns hilft, soziale Hierarchien zu verstehen und manchmal sogar spielerisch herauszufordern. Wer witzig ist, kann kurzzeitig die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und an Status gewinnen.
Dabei ist es erstaunlich, wie gut wir darin sind, verschiedene Arten des Lachens zu unterscheiden und die dahinterliegende Botschaft zu dekodieren. Es gibt das echte, spontane Duchenne-Lachen, bei dem auch die Augen mitlachen und das pure Freude ausdrückt. Dann gibt es das soziale oder höfliche Lachen, das eher der Beziehungspflege dient. Und natürlich kennen wir auch nervöses oder verlegenes Lachen in peinlichen Situationen, oder sogar feindseliges, spöttisches Lachen. Die Fähigkeit, diese Nuancen zu erkennen und selbst angemessen einzusetzen, ist ein wichtiger Teil unserer sozialen Intelligenz. Sie zeigt, wie tief Lachen in unserem sozialen Verhalten verwurzelt ist und wie es uns hilft, die komplexen Dynamiken menschlicher Interaktion zu meistern.
Die Wurzeln unseres Lachens reichen übrigens unglaublich tief, bis in unsere evolutionäre Vergangenheit. Stell dir vor, unsere nächsten Verwandten, die großen Menschenaffen wie Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans, zeigen ebenfalls lachähnliche Lautäußerungen, besonders wenn sie gekitzelt werden oder beim Spielen! Diese Spiel-Vokalisationen gelten als homolog zum menschlichen Lachen, das heißt, sie haben einen gemeinsamen evolutionären Ursprung, der schätzungsweise 10 bis 16 Millionen Jahre zurückliegt. Das "Spielgesicht" der Affen mit dem offenen Mund ähnelt unserem Lächeln. Es gibt zwar Unterschiede – Affenlachen ist oft keuchender und erfolgt beim Ein- und Ausatmen, während wir meist nur beim Ausatmen lachen – aber die Verbindung ist unverkennbar. Diese Erkenntnis ist einfach atemberaubend, oder? Sie zeigt, dass Lachen kein reines Menschenphänomen ist, sondern ein uraltes Kommunikationsmittel, das sich im Laufe der Evolution entwickelt und verfeinert hat.

In der menschlichen Linie hat sich das Lachen dann von seiner ursprünglichen Bindung an Spiel und Kitzeln gelöst und zu einem unglaublich vielseitigen Signalwerkzeug entwickelt. Es ist nicht nur Ausdruck von Freude, sondern auch ein Mittel zur Stressbewältigung, ein kognitiver Verstärker, der uns beim Lernen helfen kann, und ein soziales Schmiermittel. Die Beobachtung, dass sogar spielerisches Necken – eine Art kognitiver Vorläufer des Scherzens – bei allen vier großen Menschenaffenarten vorkommt, deutet darauf hin, dass die kognitiven Grundlagen für Humor schon vor unserer eigenen Entwicklungslinie vorhanden waren. Das menschliche Lachen, mit seiner Fähigkeit zu Ironie, Satire und unzähligen sozialen Nuancen, ist eine beeindruckende Weiterentwicklung dieser uralten Wurzeln.
Am Ende dieser kleinen Reise wird klar: Lachen ist so viel mehr als nur eine flüchtige Emotion. Es ist ein komplexes und kraftvolles Phänomen, das unsere Biologie, unsere Psyche und unser soziales Leben auf tiefgreifende Weise beeinflusst. Es "knallt" tatsächlich durch unser ganzes System – es setzt Glückshormone frei, baut Stress ab, stärkt unser Immunsystem, verbindet uns mit anderen und hilft uns sogar, die Welt besser zu verstehen und mit ihren Herausforderungen umzugehen. Es ist ein Zeugnis unserer Kreativität, unserer Anpassungsfähigkeit und unserer tiefen Verbundenheit miteinander. Die Fähigkeit zu lachen und Humor zu schätzen, ist eine der wertvollsten menschlichen Eigenschaften. Vielleicht sollten wir ihr im Alltag noch viel mehr Raum geben und uns öfter von diesem wunderbaren, befreienden Gefühl mitreißen lassen. Was meinst du, wie oft lachst du wirklich von Herzen am Tag?
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Verwendete Quellen:
Masterarbeit Robin Wittrien - www.fsv.uni-jena.de - https://www.fsv.uni-jena.de/fsvmedia/39640/masterarbeit-robin-wittrien.pdf?nonactive=1&suffix=pdf
Humor in der frühen Kindheit - nifbe e.V. - https://nifbe.de/fachbeitraege/humor-in-der-fruehen-kindheit/
Humor – Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Humor
Evolution des Lachens - Deutschlandfunk Kultur - https://www.deutschlandfunkkultur.de/evolution-des-lachens-100.html
Evolution of Laughter and Smiles - Frontiers - https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2021.648497/epub
Lächeln macht glücklich, Lachen gesund - ARD alpha - https://www.ardalpha.de/wissen/gesundheit/gesund-leben/lachen-laecheln-grinsen-koerper-gesund-gluecklich-weltlachtag-100.html
Emotionale Mimik und ihre Bedeutung im sozialen Kontext - www.zora.uzh.ch - https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/47462/9/20111252.pdf
Lach' doch mal: Darum ist Lachen gesund - Doktor.De - https://doktor.de/artikel/ist-lachen-gesund/
Does simulated laughter have health benefits? - kawasakigakuen.repo.nii.ac.jp - https://kawasakigakuen.repo.nii.ac.jp/record/2000183/files/p96-110_Masatoshi%20TAKEDA.pdf
Die geheime Kraft des Lächelns - Hirncoach - https://www.hirncoach.ch/blog/die-geheime-kraft-des-laechelns
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Hören mit Emotion - dasGehirn.info - https://www.dasgehirn.info/wahrnehmen/hoeren/hoeren-mit-gefuehl
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Humorverarbeitung bei Parkinson-Patienten - ubt.opus.hbz-nrw.de - https://ubt.opus.hbz-nrw.de/files/235/Lueken_Dissertation_Endversion.pdf
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Humor und Entwicklung: Eine kritische Übersicht | Zeitschrift für ... - econtent.hogrefe.com - https://econtent.hogrefe.com/doi/10.1026//0049-8637.32.4.173
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Haben Affen Humor? - Max Planck Institute of Animal Behavior - https://www.ab.mpg.de/574761/news_publication_21526511_transferred?c=347357
Evolution: Menschen und Affen lachen ähnlich - DER SPIEGEL - https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/evolution-menschen-und-affen-lachen-aehnlich-a-628692.html
The Complexity and Phylogenetic Continuity of Laughter and Smiles in Hominids - Frontiers - https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2021.648497/full
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