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Demenz vorbeugen: Der ultimative, wissenschaftlich fundierte Fahrplan für dein Gehirn

Ein älterer, lächelnder Mann mit weißen Haaren und einem gelben Pullover sitzt auf einer Parkbank in einer sonnigen, grünen Umgebung und schreibt in ein Notizbuch. Neben seinem Kopf schwebt eine leuchtende, stilisierte und blau-türkise Grafik eines aktiven Gehirns. Der große weiße Text im oberen Bildbereich lautet "DEMENZ VORBEUGEN" und darunter "So bleibt dein Gedächtnis stark".

Vergiss das Vergessen! 14 Hebel, mit denen du aktiv Demenz vorbeugen kannst


Dein Gedächtnis ist wie eine riesige, prächtige Bibliothek. Jeder Band ein kostbarer Moment, ein gelerntes Wissen, ein geliebtes Gesicht. Doch was, wenn langsam, fast unbemerkt, einzelne Seiten verblassen, ganze Bücher verschwinden und die Regale sich leeren? Die Angst vor dem Vergessen, vor dem Verlust der eigenen geistigen Welt, ist eine der tiefsten Sorgen, die uns im Laufe des Lebens begleiten kann. Und oft schwingt dabei das Wort "Demenz" mit – ein Schreckgespenst, das wie ein unabwendbares Schicksal über dem Älterwerden zu schweben scheint.


Aber ist es das wirklich? Ist Demenz eine unvermeidliche Konsequenz des Alterns, gegen die wir machtlos sind? Die Antwort der Wissenschaft ist ein lautes, klares und unglaublich hoffnungsvolles: Nein! Die Forschung der letzten Jahrzehnte hat einen wahren Schatz an Erkenntnissen zutage gefördert, der zeigt: Ein erheblicher Teil des Risikos liegt in unseren eigenen Händen. Wir sind nicht nur Passagiere auf dieser Reise, sondern aktive Kapitäne, die den Kurs für die Gesundheit unseres Gehirns maßgeblich mitbestimmen können.


In diesem Beitrag nehmen wir die wissenschaftliche Lupe zur Hand und tauchen tief ein in die Welt der Demenzprävention. Wir werden Mythen von Fakten trennen, die wahren "Demenstreiber" entlarven und einen konkreten, evidenzbasierten Fahrplan erstellen, mit dem du aktiv Demenz vorbeugen kannst. Bist du bereit, die Kontrolle zu übernehmen und dein Gehirn zur Festung zu machen?


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Was ist Demenz eigentlich? Mehr als nur ein bisschen vergesslich


Bevor wir über Prävention sprechen können, müssen wir unseren "Gegner" erst einmal genau kennenlernen. Und das Erste, was wir verstehen müssen, ist: "Die Demenz" gibt es nicht. Demenz ist kein einzelnes Krankheitsbild, sondern ein Sammelbegriff, ein Syndrom, das über 50 verschiedene Krankheitsursachen umfassen kann. Es beschreibt einen Zustand, in dem die geistigen (kognitiven), emotionalen und sozialen Fähigkeiten so stark beeinträchtigt sind, dass der Alltag nicht mehr selbstständig bewältigt werden kann.


Das ist der entscheidende Unterschied zur normalen Altersvergesslichkeit! Mal einen Namen zu vergessen oder nicht zu wissen, wo man den Schlüssel hingelegt hat, ist menschlich und meist kein Grund zur Sorge. Eine Demenz ist hingegen ein pathologischer, also krankhafter Prozess, bei dem Nervenzellen und ihre lebenswichtigen Verbindungen im Gehirn fortschreitend absterben. Es ist keine normale Begleiterscheinung des Alterns – viele Menschen werden steinalt, ohne jemals eine Demenz zu entwickeln. Allein in Deutschland leben aktuell rund 1,8 Millionen Menschen mit dieser Diagnose, und die Tendenz ist steigend.


Um die Vielfalt zu verstehen, werfen wir einen kurzen Blick auf die Hauptdarsteller im Demenz-Theater:


  • Die Alzheimer-Krankheit: Sie ist der unangefochtene "Star" unter den Demenzen und macht etwa 60-80% aller Fälle aus. Die Übeltäter hier sind zwei Eiweiße: Amyloid-beta, das sich als klebrige Plaques zwischen den Nervenzellen ablagert, und Tau-Proteine, die sich als Neurofibrillenbündel in den Zellen verklumpen. Man kann es sich vorstellen wie Müllablagerungen und verhedderte Kabel im Kommunikationsnetzwerk des Gehirns, die letztendlich zum Zelltod führen. Der Verlauf ist meist schleichend, beginnend mit Problemen im Kurzzeitgedächtnis.

  • Die Vaskuläre Demenz: Mit 15-20% der Fälle die Nummer zwei. Hier liegt die Ursache nicht primär im "Müll", sondern in der "Versorgung". Durchblutungsstörungen, oft ausgelöst durch einen großen oder viele kleine, unbemerkte Schlaganfälle, kappen die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr für die Gehirnzellen. Im Gegensatz zu Alzheimer beginnt sie oft plötzlich und verläuft stufenweise, wie eine Treppe, bei der es nach jedem vaskulären Ereignis eine Stufe abwärts geht.

  • Die Lewy-Körperchen-Demenz: Benannt nach abnormalen Eiweißablagerungen (den Lewy-Körperchen) in den Nervenzellen. Sie ist ein Chamäleon und zeigt Symptome von Alzheimer und Parkinson zugleich. Typisch sind stark schwankende geistige Leistungen, visuelle Halluzinationen und motorische Störungen.

  • Die Frontotemporale Demenz (FTD): Eine seltenere Form, bei der vor allem die Nervenzellen im Stirn- und Schläfenlappen absterben. Das führt weniger zu Gedächtnisproblemen, sondern vor allem zu drastischen Veränderungen der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens.


Oft treten auch Mischformen auf, bei denen zum Beispiel die Alzheimer-Pathologie auf vaskuläre Schäden trifft. Diese Komplexität zeigt uns schon jetzt: Eine wirksame Prävention kann sich nicht auf einen einzigen Faktor konzentrieren. Sie muss breit ansetzen – und genau das ist unsere große Chance!


Die Risikofaktoren: Kenne deinen Feind, um ihn zu besiegen


Die Wissenschaft unterscheidet zwischen Risikofaktoren, die wir nicht ändern können, und solchen, bei denen wir das Steuer selbst in der Hand haben.


Die unveränderbaren Gegebenheiten


Es gibt drei Faktoren, die unser Grundrisiko definieren und die wir akzeptieren müssen:


  1. Das Alter: Es ist der mit Abstand größte bekannte Risikofaktor. Nach dem 65. Lebensjahr verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, etwa alle fünf Jahre.

  2. Die Genetik: Eine familiäre Häufung, besonders bei Verwandten ersten Grades, kann das Risiko erhöhen. Das Gen ApoE4 ist der bekannteste genetische Risikofaktor für die späte Alzheimer-Form.

  3. Das Geschlecht: Frauen haben ein höheres Risiko als Männer, was zum Teil an ihrer höheren Lebenserwartung liegt, aber auch hormonelle Gründe haben könnte.


Diese Faktoren sind unsere Ausgangslage. Aber jetzt kommt der spannende Teil: die Faktoren, die wir aktiv managen können!


Die 14 modifizierbaren Demenz-Treiber: Hier liegt unsere Macht!


Eine bahnbrechende Analyse der renommierten Fachzeitschrift "The Lancet" hat insgesamt 14 beeinflussbare Risikofaktoren identifiziert. Das Verrückte daran? Viele davon entfalten ihre schädlichste Wirkung bereits in der Lebensmitte, also zwischen 40 und 65 Jahren. Demenz vorbeugen ist also keine Aufgabe für das hohe Alter, sondern eine lebenslange Mission! Schauen wir uns die wichtigsten "Demenstreiber" genauer an:


  • Bluthochdruck (Hypertonie): Stellt euch die feinen Blutgefäße im Gehirn wie ein zartes Bewässerungssystem vor. Chronisch hoher Blutdruck ist wie ein permanent zu hoch aufgedrehter Wasserhahn – er schädigt diese Leitungen, führt zu chronischem Sauerstoffmangel und begünstigt nicht nur die vaskuläre Demenz, sondern auch Alzheimer. Eine konsequente Blutdrucksenkung ist einer der mächtigsten Hebel, die wir haben!

  • Diabetes Mellitus (Typ 2): Zucker ist nicht nur schlecht für die Figur, sondern auch für den Kopf. Ein gestörter Zuckerstoffwechsel und eine Insulinresistenz schädigen die Gefäße und stören den Energiestoffwechsel direkt im Gehirn. Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein bis zu 4-fach erhöhtes Demenzrisiko.

  • Hoher Cholesterinspiegel (LDL): Das "schlechte" LDL-Cholesterin wurde 2024 von der Lancet-Kommission als signifikanter Risikofaktor hinzugefügt. Es fördert die Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), stört so die Hirndurchblutung und scheint sogar die Bildung der schädlichen Amyloid-Plaques zu begünstigen.

  • Übergewicht: Vor allem in der Lebensmitte ist ein hoher BMI ein etablierter Risikofaktor. Fettgewebe ist nicht nur passiver Speicher, sondern eine aktive Drüse, die entzündungsfördernde Botenstoffe ausschüttet, die auch dem Gehirn schaden.

  • Hörverlust: Dieser Faktor wird massiv unterschätzt! Ein unbehandelter Hörverlust im mittleren Lebensalter ist einer der größten modifizierbaren Risikofaktoren. Warum? Das Gehirn muss ständig unter Hochdruck arbeiten, um Gehörtes zu entschlüsseln, was kognitive Ressourcen bindet. Gleichzeitig führt es oft zu sozialem Rückzug – und Isolation ist ein eigener, starker Risikofaktor. Ein früh angepasstes Hörgerät ist also weit mehr als eine Hörhilfe, es ist aktive Demenzprävention! Das Gleiche gilt übrigens auch für den neu identifizierten Faktor des Sehverlusts.

  • Rauchen: Rauchen ist Gift für die Gefäße und fördert oxidativen Stress, der die Nervenzellen direkt angreift. Es beschleunigt die allgemeine Gehirnalterung.

  • Übermäßiger Alkoholkonsum: Alkohol ist ein direktes Nervengift. Chronischer Missbrauch führt zum Absterben von Gehirnzellen.

  • Schlafstörungen: Im Tiefschlaf läuft die Müllabfuhr des Gehirns auf Hochtouren. Dabei werden Stoffwechselabfallprodukte, inklusive des toxischen Amyloid-beta, weggespült. Chronischer Schlafmangel oder Schlafapnoe stören diesen Reinigungsprozess massiv.

  • Depression, Stress & soziale Isolation: Diese psychosozialen Faktoren sind pures Gift für den Hippocampus, unsere Gedächtniszentrale. Chronischer Stress erhöht den Cortisolspiegel, der neurotoxisch wirkt. Soziale Isolation verdoppelt das Demenzrisiko – ein Effekt, so stark wie der von Bluthochdruck!

  • Geringe Bildung & kognitive Inaktivität: Eine höhere Bildung baut in jungen Jahren eine "kognitive Reserve" auf. Das Gehirn wird widerstandsfähiger. Aber auch später gilt: "Use it or lose it!" Ein geistig inaktives Leben lässt neuronale Netzwerke verkümmern.

  • Weitere Faktoren: Auch Kopfverletzungen und Luftverschmutzung wurden als relevante Risikofaktoren identifiziert.


Diese Liste ist auf den ersten Blick vielleicht einschüchternd. Aber sie ist vor allem eines: eine gigantische Chance! Denn sie zeigt uns ganz konkret, wo wir ansetzen können. Die zentrale Botschaft, die sich wie ein roter Faden durch all diese Punkte zieht, lautet: Was gut für das Herz ist, ist auch gut für das Gehirn. Die Pflege unserer Gefäße ist die vielleicht wichtigste Einzelstrategie.


Die drei Säulen der Gehirn-Fitness: Dein aktiver Schutzschild


Aus dem Wissen um die Risikofaktoren leiten sich direkt die wirksamsten Präventionsstrategien ab. Die Wissenschaft ist sich hier erstaunlich einig und stützt sich auf drei mächtige Säulen.


Säule 1: Körperliche Aktivität – Bring dein Gehirn auf Trab!


Bewegung ist die vielleicht wirksamste und am besten belegte Wunderwaffe gegen den kognitiven Verfall. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht hier eine ihrer stärksten Empfehlungen aus.


  • Was und wie viel? Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate aerobe Aktivität pro Woche (wie flottes Spazierengehen oder Radfahren) ODER 75 Minuten intensive Aktivität (wie Joggen). Dazu sollte an zwei Tagen pro Woche Krafttraining und zusätzlich Gleichgewichtstraining kommen.

  • Was passiert im Gehirn? Bewegung ist wie ein Düngemittel für den Kopf. Sie verbessert die Durchblutung und Sauerstoffversorgung, fördert die Neubildung von Nervenzellen (Neurogenese) und stärkt die Verbindungen zwischen ihnen (synaptische Plastizität). Es gibt sogar Hinweise, dass sie den Abtransport von Amyloid-Plaques unterstützt.

  • Die beste Sportart? Die, die du regelmäßig machst! Ideal ist eine Kombination aus Ausdauer, Kraft und Koordination. Ein absoluter Superstar ist hier das Tanzen. Warum? Es verbindet körperliche Aktivität mit dem Erlernen komplexer Schrittfolgen (kognitive Herausforderung) und sozialer Interaktion. Es ist ein echtes Ganzhirn-Training!


Säule 2: Ernährung – Der richtige Treibstoff für deine grauen Zellen


Du bist, was du isst – und dein Gehirn auch. Zwei Ernährungsformen haben sich als besonders schützend erwiesen.


  • Die Mittelmeer- und die MIND-Diät: Die klassische Mittelmeer-Diät (viel Gemüse, Fisch, Olivenöl) wird von der WHO klar empfohlen. Eine gezielte Weiterentwicklung ist die MIND-Diät (Mediterranean-DASH Intervention for Neurodegenerative Delay). Sie kombiniert die Mittelmeer-Kost mit der blutdrucksenkenden DASH-Diät und legt einen besonderen Fokus auf Lebensmittel, die nachweislich das Gehirn schützen, wie grünes Blattgemüse und Beeren.

  • Die Power der MIND-Diät: Die Studienergebnisse sind atemberaubend! Eine strikte Einhaltung konnte das Alzheimer-Risiko um bis zu 53% senken. Und jetzt kommt das Beste: Selbst eine moderate Umsetzung senkte das Risiko immer noch um signifikante 35%! Das entkräftet das demotivierende "Alles-oder-Nichts"-Denken. Jeder Schritt in die richtige Richtung zählt! Aktuelle Daten zeigen sogar, dass es nie zu spät ist: Selbst Menschen, die erst im späteren Leben ihre Ernährung umstellten, konnten ihr Risiko noch um bis zu 25% reduzieren.


Was gehört auf den MIND-Speiseplan?


Anstatt einer starren Tabelle, hier die Prinzipien als Einkaufsliste für dein Gehirn:


  • Greif täglich zu: Grünem Blattgemüse (mind. 6x/Woche), anderem Gemüse, Vollkornprodukten (mind. 3 Portionen/Tag) und nutze Olivenöl als Hauptfettquelle.

  • Iss mehrmals pro Woche: Nüsse (mind. 5x/Woche), Hülsenfrüchte (mind. 4x/Woche), Beeren (mind. 2x/Woche), Geflügel (mind. 2x/Woche) und fetten Fisch (mind. 1x/Woche).

  • Reduziere stark: Rotes Fleisch (weniger als 4x/Woche), Butter, Käse, Süßigkeiten und Frittiertes/Fast Food (so selten wie möglich).


Diese Ernährung wirkt wie ein Schutzschild: Antioxidantien bekämpfen Entzündungen, Omega-3-Fettsäuren sind Bausteine für Zellmembranen und B-Vitamine sind essenziell für den Nervenstoffwechsel.



Säule 3: Geistige & Soziale Aktivität – Baue dein kognitives Sparkonto auf


"Use it or lose it" – dieses Sprichwort trifft auf unser Gehirn perfekt zu. Das Stichwort hier lautet: kognitive Reserve.


  • Das Konzept der kognitiven Reserve: Stell dir dein Gehirn wie ein Straßennetz vor. Bildung und lebenslanges Lernen bauen nicht nur mehr Straßen, sondern auch breitere Autobahnen und cleverere Umleitungen. Wenn später eine Straße durch eine krankheitsbedingte "Baustelle" (z.B. eine Amyloid-Plaque) blockiert wird, kann der Verkehr einfach über die gut ausgebauten Umleitungen fließen. Du hast so viel Reservekapazität aufgebaut, dass die Schäden lange kompensiert werden können, bevor Symptome auftreten. Prävention heißt also nicht nur, Schäden zu vermeiden, sondern aktiv ein widerstandsfähigeres Gehirn zu bauen.

  • Was fordert das Gehirn wirklich? Nicht das passive Lösen von Kreuzworträtseln oder Sudoku, das zur Routine wird. Wirksam sind neue, komplexe Herausforderungen: eine neue Sprache lernen, ein Musikinstrument spielen, sich mit strategischen Spielen wie Schach beschäftigen.

  • Die Superkraft der sozialen Kontakte: Gespräche, Diskussionen, gemeinsame Aktivitäten – all das ist hochintensives Gehirntraining, das Sprache, Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Planungsfähigkeit gleichzeitig fordert. Menschen mit vielfältigen sozialen Netzen haben eine nachweislich höhere kognitive Reserve. Einsamkeit zu bekämpfen ist also direkte Prävention!


Gehirn-Doping oder Geldverschwendung? Der kritische Blick auf den Präventions-Markt


Wo eine große Nachfrage ist, ist auch ein großer Markt. Doch was taugen die unzähligen Pillen und Apps, die uns ein fittes Gehirn versprechen? Die wissenschaftliche Evidenz ist hier sehr ernüchternd.


  • Nahrungsergänzungsmittel (NEM): Die Verbraucherzentrale und Ökotest kommen immer wieder zum gleichen Ergebnis: Für gesunde Menschen sind die meisten dieser Produkte überflüssig. Für die meisten Stoffe wie Ginkgo Biloba, Vitamine B und E oder Lecithin konnte in großen Studien kein präventiver Nutzen bei Personen ohne nachgewiesenen Mangel festgestellt werden. Die WHO rät sogar explizit von der Einnahme von Vitamin-B- und E-Supplementen zur Prävention ab. Ein nachgewiesener Mangel sollte ärztlich behandelt werden, aber eine unkontrollierte Einnahme nach dem Gießkannenprinzip ist sinnlos und kann bei Überdosierung sogar schaden.

  • "Gehirnjogging"-Apps: Programme wie Lumosity oder NeuroNation sind beliebt, aber wissenschaftlich umstritten. Das Hauptproblem ist der fehlende "Transfer". Man wird zwar besser in den spezifischen Aufgaben der App (z.B. Zahlenreihen merken), aber dieser Effekt überträgt sich kaum auf die komplexen Anforderungen des Alltags. Man wird zum Experten im Spiel, aber nicht unbedingt "klüger" im Leben. Die meisten Experten sind sich einig: Komplexe, reale Aktivitäten wie ein neues Hobby oder soziale Debatten sind einem isolierten App-Training weit überlegen.


Dein persönlicher Fahrplan zur Gehirn-Fitness: Was du heute tun kannst


Die Flut an Informationen kann überwältigend sein. Brechen wir es also auf einen konkreten, lebensphasenspezifischen Plan herunter:


In der Lebensmitte (ca. 40-65 Jahre) – Die Weichen stellen:


  1. Check-up beim Arzt: Überwache Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin. Lass Abweichungen konsequent behandeln. Dies ist die absolute Priorität in dieser Phase!

  2. Gewicht im Blick behalten: Arbeite an einem gesunden Körpergewicht.

  3. Rauchstopp: Wenn du rauchst, ist jetzt der beste Zeitpunkt, um aufzuhören.

Im höheren Alter (ab 65 Jahre) – Resilienz stärken:

  1. Sinne schärfen: Lass dein Hör- und Sehvermögen regelmäßig prüfen und nutze konsequent Hilfsmittel. Das ist keine Eitelkeit, sondern Gehirnschutz!

  2. Aktiv bleiben: Strukturiere deinen Tag mit Bewegung (besonders Gleichgewichts- und Krafttraining!), geistigen Hobbys und festen sozialen Terminen.

  3. Gut schlafen: Achte auf eine gute Schlafhygiene für die nächtliche Regeneration deines Gehirns.


Lebenslang gültige Prinzipien:


  1. Iss bunt und smart: Orientiere dich an der MIND-Diät. Jeder Schritt zählt!

  2. Sei neugierig: Fordere deinen Geist jeden Tag mit etwas Neuem heraus.

  3. Schütze deinen Kopf: Trage beim Rad- oder Skifahren immer einen Helm!


Die Forschung der Lancet-Kommission legt nahe, dass potenziell bis zu 45% aller Demenzfälle durch die konsequente Bekämpfung der 14 modifizierbaren Risikofaktoren verhindert oder verzögert werden könnten. Diese Zahl ist gigantisch! Sie ist ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass wir dem Vergessen nicht hilflos ausgeliefert sind.


Die wirksamsten Strategien sind keine teuren Wundermittel, sondern die Summe unserer täglichen, bewussten Entscheidungen. Ein aktiver, gesunder und sozial eingebundener Lebensstil ist die wissenschaftlich fundierteste Methode, um die eigene geistige Bibliothek so lange wie möglich vollständig und strahlend zu erhalten.


Was denkst du über diese Erkenntnisse? Welche dieser Strategien versuchst du bereits umzusetzen, oder was nimmst du dir für die Zukunft vor? Lass es uns in den Kommentaren wissen und like den Beitrag, wenn er dir geholfen hat, das Thema Demenzprävention besser zu verstehen!


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Verwendete Quellen:


  1. Demenz - was ist das? - Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) - https://www.alzheimer-forschung.de/demenz/

  2. Demenz: Risikofaktoren, Demenzformen und ihre Therapiearten - PPM-online - https://www.ppm-online.org/krankheitsbilder-senioren/demenz/

  3. Demenz Risikofaktoren und Vorbeugung - STADA - https://www.stada.de/themen/demenz

  4. Vaskuläre Demenz: Ursachen und Behandlung - gesund.bund.de - https://gesund.bund.de/vaskulaere-demenz

  5. Vaskuläre Demenz - DZNE - https://www.dzne.de/aktuelles/hintergrund/vaskulaere-demenz/

  6. Risikofaktoren - Demenzportal - https://demenz-portal.at/bin-ich-dement/risikofaktoren/

  7. 20 Empfehlungen zur Demenz-Prävention - Ärzte Zeitung - https://www.aerztezeitung.de/Medizin/20-Empfehlungen-zur-Demenz-Praevention-256072.html

  8. Alzheimer » 7 Risikofaktoren von Demenz & Ursachen - MeinMed.at - https://www.meinmed.at/gesundheit/alzheimer-risikofaktoren/1767

  9. Medikamentöse Blutdrucktherapie senkt Demenzrisiko bei Menschen mit Bluthochdruck - DGN One - https://www.dgn.org/artikel/2251

  10. Diabetes und Demenz - ödg.at - https://www.oedg.at/1910_diabetes-und-demenz.html#:~:text=Laut%20Leitlinien%20der%20%C3%96DG%20haben,das%20Eineinhalb%2D%20bis%20Zweifache%20erh%C3%B6ht.

  11. Demenz vorbeugen: Neue Risikofaktoren und Prävention - JOURNAL MED - https://www.journalmed.de/news/medizin/demenz-vorbeugen-neue-risikofaktoren-praevention

  12. 14 Risikofaktoren für Demenz - einfach erklärt - Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) - https://www.alzheimer-forschung.de/demenz/risikofaktoren/

  13. Rauchen macht dement - Alzheimer-Risiko für Raucher doppelt so groß - scinexx.de - https://www.scinexx.de/news/biowissen/rauchen-macht-dement/

  14. WHO-Empfehlungen zur Demenzprävention - Gelbe Liste - https://www.gelbe-liste.de/neurologie/who-empfehlungen-demenzpraevention

  15. „Sich das Gehirn wegsaufen“ – leider mehr als nur ein Spruch - DGN One - https://www.dgn.org/artikel/sich-das-gehirn-wegsaufen-leider-mehr-als-nur-ein-spruch

  16. Wie hängen Hörverlust und Demenz zusammen? - Audika - https://www.audika.ch/de/hoerverlust/leben-mit-hoerverlust/demenz

  17. Prävention - Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. - https://www.deutsche-alzheimer.de/praevention

  18. Demenz vorbeugen – Schlafstörungen Anzeichen oder Ursache? - Wir sind Matratze - bett1 - https://www.bett1.de/infoportal/ratgeber/demenz-vorbeugen-schlafstoerungen-anzeichen-oder-ursache

  19. Bewegung & Demenz: Wie Sport das Gehirn schützt - Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) - https://www.alzheimer-forschung.de/demenz/vorbeugen/bewegung/

  20. MIND-Diät: Ernährung gegen Demenz - Sportbuzzer - https://www.sportbuzzer.de/ernaehrung/mind-diaet-ernaehrung-gegen-demenz-LYB2HV6KARETXAUEWJDK7YA2F4.html

  21. New MIND Diet May Significantly Protect Against Alzheimer's Disease - Rush University - https://www.rush.edu/news/new-mind-diet-may-significantly-protect-against-alzheimers-disease

  22. It's not too late to start eating better for your brain - EurekAlert! - https://www.eurekalert.org/news-releases/1084804

  23. Die lebenslang angesammelte 'kognitive Reserve' ist ein Schutzfaktor gegen Demenz - Kompetenz statt Demenz - https://kompetenz-statt-demenz.dsgip.de/die-kognitive-reserve/

  24. Neue S3-Leitlinie Demenz erschienen - DGPPN - https://www.dgppn.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2023/neue-s3-leitlinie-demenz-erschienen.html

  25. Ökotest prüft Mittel gegen Gedächtnisstörungen - Pharmazeutische Zeitung - https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2018-08/oekotest-prueft-mittel-gegen-gedaechtnisstoerungen/

  26. Nährstoffpräparat zur Vorbeugung von Demenz geeignet? - Verbraucherzentrale.de - https://www.verbraucherzentrale.de/faq/lebensmittel/naehrstoffpraeparat-zur-vorbeugung-von-demenz-geeignet-30092

  27. Gehirnjogging: Welche Angebote gibt es? - BARMER - https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/psyche/psychische-gesundheit/gehirnjogging-1055728

  28. Finnische FINGER-Studie: Demenzprävention ist möglich - Medscape - https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4903462

  29. Prävention von 14 Risikofaktoren könnte Demenzfälle verhindern - Science Media Center Germany - https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/research-in-context/details/news/praevention-von-14-risikofaktoren-koennte-demenzfaelle-verhindern

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