Der Mandela Effekt - Warum wir zu wissen glauben und uns dabei irren
- Benjamin Metzig
- 2. Juni
- 10 Min. Lesezeit

Stell dir vor, du erinnerst dich glasklar an ein Ereignis, ein Detail, ein Filmzitat – nur um dann festzustellen, dass diese Erinnerung von der Realität abweicht. Und das Verrückteste: Du bist nicht allein! Tausende, vielleicht Millionen Menschen teilen genau dieselbe falsche Erinnerung. Klingt wie der Plot eines Science-Fiction-Films? Ist es aber nicht! Wir tauchen heute tief ein in eines der faszinierendsten und manchmal auch unheimlichsten Phänomene unserer Zeit: den Mandela-Effekt. Schnall dich an, denn diese Reise wird dein Verständnis von Gedächtnis, Realität und vielleicht sogar dem Universum ein klein wenig auf den Kopf stellen!
Enthüllung des Mandela-Effekts: Wenn kollektive Erinnerungen von der Realität abweichen
Was genau ist dieser mysteriöse Mandela-Effekt? Im Grunde sprechen wir von einem Phänomen, bei dem eine große Gruppe von Menschen eine spezifische, aber falsche Erinnerung an ein Ereignis oder ein Detail teilt. Es geht hier nicht um vereinzelte Gedächtnispatzer, sondern um kollektive Fehlleistungen, bei denen sich, wie es so schön heißt, „Tausende falsch erinnern“. Oft sind diese Erinnerungen unglaublich lebendig, und die Betroffenen sind felsenfest von ihrer Richtigkeit überzeugt, selbst wenn knallharte Fakten das Gegenteil beweisen. Das wirklich Verblüffende ist die Konsistenz: Viele Menschen erinnern sich unabhängig voneinander an dasselbe falsche Detail. Das erzeugt oft ein ziemlich unheimliches Gefühl, eine Art kognitive Dissonanz, die unser Vertrauen in unsere eigenen Erinnerungen – und damit in unsere Realitätswahrnehmung – erschüttert.
Der Name selbst stammt von einer der bekanntesten falschen Erinnerungen: Viele Menschen waren überzeugt, der südafrikanische Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela sei bereits in den 1980er Jahren im Gefängnis verstorben. Manche erinnerten sich sogar an Nachrichtenbilder seiner Beerdigung! In Wahrheit wurde Mandela 1990 freigelassen, war später Präsident und starb erst 2013. Dass eine so weltbekannte Persönlichkeit mit einer klar dokumentierten Lebensgeschichte zum Namensgeber wurde, zeigt, wie frappierend diese kollektiven Irrtümer sein können. Die lange Zeit seiner Inhaftierung, in der er von der Bildfläche verschwunden war, könnte ein Nährboden für Fehlinformationen gewesen sein, aber das erklärt noch nicht die Lebendigkeit der falschen Erinnerungen so vieler.
Den Begriff prägte 2009 die paranormale Forscherin Fiona Broome. Sie bemerkte, dass sie und andere diese falsche Erinnerung an Mandelas Tod teilten – inklusive Details wie die Rede seiner Witwe. Fasziniert und beunruhigt erstellte sie eine Webseite, auf der Menschen ähnliche, der aufgezeichneten Geschichte widersprechende Erinnerungen austauschen konnten. Broome selbst neigte eher zu paranormalen Erklärungen wie Paralleluniversen, was die frühe populäre Interpretation des Phänomens stark beeinflusste. Indem sie dem Ganzen einen Namen gab und eine Plattform schuf, verwandelte sie vereinzelte Irritationen in ein anerkanntes, geteiltes „Phänomen“.
Die kognitive Architektur des geteilten Sich-falsch-Erinnerns
Aber wie kann so etwas passieren? Unser Gehirn ist doch kein Sieb! Nun, ganz so einfach ist es nicht. Das menschliche Gedächtnis funktioniert nicht wie eine perfekte Videokamera. Es ist ein rekonstruktiver Prozess. Erinnerungen sind dynamisch, flexibel und können sich im Laufe der Zeit verändern, beeinflusst durch neue Informationen, Vorurteile oder soziale Interaktionen. Unser Gehirn „füllt oft Lücken“ oder speichert eher das „Wesentliche“ als präzise Details. Man könnte sogar argumentieren, dass alle Erinnerungen bis zu einem gewissen Grad verzerrt sind. Diese rekonstruktive Natur ist der Schlüssel zum Verständnis des Mandela-Effekts. Fehler sind also keine Abweichungen, sondern erwartete Ergebnisse der Funktionsweise unseres Gedächtnisses.
Mehrere psychologische Mechanismen spielen hier eine Rolle:
Entstehung und Verzerrung falscher Erinnerungen: Falsche Erinnerungen sind Erinnerungen, die wahr erscheinen, aber teilweise oder vollständig erfunden sind. Der Mandela-Effekt ist ein Paradebeispiel für kollektive falsche Erinnerungen. Faktoren wie Alter, Stress oder Schlafmangel können uns anfälliger machen. Die Forschung, etwa von Elizabeth Loftus, hat eindrucksvoll gezeigt, wie leicht falsche Erinnerungen implantiert werden können.
Konfabulation: Das ist die unbewusste Erzeugung erfundener Erinnerungen, um Gedächtnislücken zu füllen – ohne Täuschungsabsicht. Man könnte es „ehrliches Lügen“ nennen. Die Betroffenen halten diese Erinnerungen für absolut wahr. Die große Frage beim Mandela-Effekt ist jedoch, warum viele Menschen dieselben Details konfabulieren. Das deutet auf gemeinsame externe Hinweise oder kognitive Verzerrungen hin.
Die Macht der Suggestion und der Fehlinformationseffekt: Suggestibilität ist unsere Neigung, falsche Informationen aus externen Quellen in unsere Erinnerungen zu integrieren. Wenn wir nach einem Ereignis neue (falsche) Informationen erhalten, kann das unsere ursprüngliche Erinnerung verändern. Gerade im digitalen Zeitalter, wo sich Informationen (und Fehlinformationen) rasend schnell verbreiten, ist dieser Effekt ein starker Motor für den Mandela-Effekt.
Schematheorie: Unser Gehirn organisiert Wissen in mentalen Rahmenwerken, sogenannten „Schemata“, basierend auf früheren Erfahrungen. Wir neigen dazu, uns an Informationen zu erinnern, die zu unseren Schemata passen, und können inkonsistente Details vergessen oder verzerren. So „ergänzen“ wir Details basierend auf Erwartungen. Erinnern sich viele an den Monopoly-Mann mit Monokel? Das passt eben perfekt zum Schema eines reichen Mannes des frühen 20. Jahrhunderts.
Quellenüberwachungsfehler und soziale Ansteckung: Quellenüberwachung ist der Prozess, die Ursprünge unserer Erinnerungen zu identifizieren. Fehler passieren, wenn wir eine Erinnerung der falschen Quelle zuschreiben (z.B. denken, wir hätten etwas erlebt, von dem wir nur gehört haben). Gedächtniskonformität, also die soziale Ansteckung des Gedächtnisses, tritt auf, wenn die Erinnerungen anderer unsere eigenen beeinflussen. Das wird in Gruppendiskussionen und online massiv verstärkt.
Empirische Studien, wie die von Prasad & Bainbridge (2022) zum Visuellen Mandela-Effekt (VME), bestätigen, dass spezifische Bilder aus der Popkultur konsistent zu bestimmten, geteilten falschen Erinnerungen führen. Ihre Forschung zeigte, dass Fehler spontan beim Abruf auftreten, selbst bei begrenzter Vertrautheit, und dass einige Bilder anfälliger für falsche Erinnerungen zu sein scheinen als andere. Das ist unglaublich spannend, oder? Es zeigt, dass wir hier einem echten psychologischen Phänomen auf der Spur sind!
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Ein Katalog kollektiver Fehlvorstellungen: Ikonische Beispiele des Mandela-Effekts
Der Mandela-Effekt zeigt sich in den verrücktesten Bereichen, von Filmen und Logos bis hin zu vermeintlich gesicherten Fakten. Hier einige der bekanntesten Beispiele:
Popkultur-Paradoxien:
Viele erinnern sich an Darth Vaders Zitat als „Luke, ich bin dein Vater.“ Tatsächlich sagt er: „Nein, ich bin dein Vater.“
Die böse Königin in „Schneewittchen“: Sagt sie „Spieglein, Spieglein an der Wand“ oder „Magic mirror on the wall“ (bzw. „Zauberspiegel an der Wand“)? Letzteres ist korrekt.
Pikachus Schwanz: Viele sehen eine schwarze Spitze vor ihrem inneren Auge, doch er ist komplett gelb mit brauner Basis.
Die „Berenstain Bears“: Unzählige Menschen schwören, die Kinderbuchreihe hieße „Berenstein Bears“.
Coco, der neugierige Affe (Curious George): Hat er einen Schwanz? Nein, hat er nicht, obwohl viele sich daran erinnern.
Markenillusionen:
Der Monopoly-Mann (Rich Uncle Pennybags): Trägt er ein Monokel? Nein, tat er nie!
Das Logo von Fruit of the Loom: War da nicht ein Füllhorn hinter den Früchten? Fehlanzeige!
Die Schreibweise von „Febreze“ (statt „Febreeze“) oder „Looney Tunes“ (statt „Looney Toons“).
Verzerrte historische und geografische „Fakten“:
Die Anzahl der US-Bundesstaaten: Oft falsch als 51 oder 52 erinnert (es sind 50).
Die Lage Neuseelands relativ zu Australien oder Sri Lankas relativ zu Indien wird oft falsch verortet.
Hier eine kleine Übersichtstabelle einiger bekannter Beispiele:
Falsch erinnerte Version (Mandela-Effekt) | Faktische Realität | Kurze potenzielle Erklärung/Beitragende Faktoren |
Nelson Mandela starb in den 1980er Jahren im Gefängnis. | Nelson Mandela starb am 5. Dez. 2013, nach Freilassung 1990 und Präsidentschaft. | Lange Haft, Verwechslung, Informationsmangel. |
"Berenstein Bears" (Kinderbuchreihe) | "Berenstain Bears". | Suffix "-stein" häufiger, Aussprachefehler, Suggestion. |
Darth Vader sagt: "Luke, ich bin dein Vater." (Star Wars) | Darth Vader sagt: "Nein, ich bin dein Vater.". | Fehlzitat direkter, einprägsamer, kulturelle Verbreitung. |
Pikachu (Pokémon) hat eine schwarze Schwanzspitze. | Pikachus Schwanz ist komplett gelb mit brauner Basis. | Verwechslung mit Ohren, Design von Pichu, inoffizielle Produkte. |
Der Monopoly-Mann (Rich Uncle Pennybags) trägt ein Monokel. | Der Monopoly-Mann trägt kein Monokel. | Schema (Monokel = Reichtum), Verwechslung mit Mr. Peanut. |
Das Logo von Fruit of the Loom enthält ein Füllhorn. | Das Logo von Fruit of the Loom enthielt nie ein Füllhorn. | Symbolische Assoziation (Früchte & Füllhorn = Überfluss). |
Coco, der neugierige Affe (Curious George) hat einen Schwanz. | Coco, der neugierige Affe, ist schwanzlos. | Schema (Affen haben Schwänze). |
Die böse Königin sagt: "Spieglein, Spieglein an der Wand..." (Schneewittchen) | Die böse Königin sagt: "Magic mirror on the wall..." / "Zauberspiegel an der Wand...". | Fehlzitat bekannter durch Märchenadaptionen/Parodien. |
Queen singt am Ende von "We Are the Champions": "...of the world!" | Die Studioversion endet ohne "...of the world!". | Freddie Mercury fügte es oft bei Live-Auftritten hinzu. |
Dekonstruktion populärer Mythen: Fallstudien zur faktischen Korrektur
Schauen wir uns ein paar dieser Beispiele genauer an, denn sie sind oft tief im kollektiven Bewusstsein verankert.
Die „Berenstain“ vs. „Berenstein“ Bären: Viele erinnern sich an „Berenstein“ (mit „e“), obwohl es „Berenstain“ (mit „a“) heißt. Das Suffix „-stein“ ist einfach viel häufiger als „-stain“. Unser Gehirn greift hier wohl auf ein vertrauteres Muster zurück. Frühe falsche Aussprache und soziale Verstärkung tun ihr Übriges.
Das Phantom-Monokel des Monopoly-Mannes: Rich Uncle Pennybags wird oft mit Monokel erinnert. Das passt perfekt zum Schema eines reichen Kapitalisten der damaligen Zeit. Die Erwartung ist so stark, dass sie das Merkmal quasi generiert. Verwechslungen mit anderen Figuren (Mr. Peanut) oder sogar Filmreferenzen (Ace Ventura) können die falsche Erinnerung „bestätigen“.
„Nein, ich bin dein Vater“: Das berühmte Star-Wars-Zitat wird meist als „Luke, ich bin dein Vater“ wiedergegeben. Die tatsächliche Zeile ist „Nein, ich bin dein Vater.“ Das Fehlzitat ist direkter und als eigenständige Zeile einprägsamer, was seine Verbreitung begünstigt. Sobald ein Fehlzitat kulturell allgegenwärtig ist, kann es die ursprüngliche Erinnerung überschreiben.
Pikachus Schwanz: Viele sehen eine schwarze Spitze, doch offiziell ist der Schwanz gelb. Die schwarz gespitzten Ohren könnten hier zu einer Verallgemeinerung führen. Auch das Design von Pichu (Pikachus Vorentwicklung mit schwarzem Schwanz) oder inoffizielle Produkte könnten eine Rolle spielen.
Das Logo von Fruit of the Loom: Das Füllhorn, das es nie gab! Die starke symbolische Assoziation zwischen Früchten und einem Füllhorn (Symbol für Überfluss) führt wohl dazu, dass viele es in ihre Erinnerung „einfügen“. Selbst die explizite Dementierung des Unternehmens ändert oft nichts an der Überzeugung.
Jenseits der Kognitionswissenschaft: Alternative und Randperspektiven
Obwohl die Kognitionspsychologie solide Erklärungen liefert, sind alternative, oft spekulative Theorien unglaublich populär.
Paralleluniversen und Zeitlinienverschiebungen: Eine der beliebtesten Ideen ist, dass Menschen mit falschen Erinnerungen aus einer Zeitlinie „herübergewechselt“ sind, in der ihre Erinnerung Fakt war. Das passt zu Konzepten wie der Vielwelten-Interpretation der Quantenmechanik und ist eine intuitiv ansprechende Erklärung für die geteilte Spezifität.
Simulationshypothese: Leben wir in einer Computersimulation? Mandela-Effekte wären dann „Störungen in der Programmierung“ oder Überbleibsel von Updates. Diese Theorie rahmt Gedächtnisfehler als externe Manipulationen neu.
Solche Theorien sind faszinierend, aber es mangelt ihnen an wissenschaftlichen, überprüfbaren Beweisen. Die etablierte Wissenschaft bevorzugt Erklärungen, die in kognitiven Verzerrungen wurzeln, basierend auf Ockhams Rasiermesser (die einfachste Erklärung ist meist die beste) und Falsifizierbarkeit. Fiona Broome selbst, die den Begriff prägte, lehnte falsche Erinnerungen als Erklärung ab und favorisierte paranormale Ansätze, was den frühen Diskurs stark prägte.
Die digitale Echokammer: Der Mandela-Effekt im Informationszeitalter
Das Internet und soziale Medien sind untrennbar mit dem Mandela-Effekt verbunden. Sie sind Beschleuniger für geteilte falsche Erinnerungen.
Verbreitung von (Fehl-)Informationen: Falschmeldungen können sich online schneller verbreiten als die Wahrheit. Wiederholte Exposition kann dazu führen, dass falsche Informationen als wahr erscheinen (illusorischer Wahrheitseffekt).
Online-Communities: Subreddits wie r/MandelaEffect sind Zentren für Diskussion, Validierung und Theorienbildung. Sie bieten Trost („Du bist nicht allein!“), können aber auch falsche Überzeugungen verstärken, da wissenschaftliche Erklärungen manchmal als unbefriedigend empfunden werden.
Die Suche nach „Residuen“: Das sind angebliche physische Beweise für die falsch erinnerte Version (alte VHS-Kassetten, Fehldrucke). Meist entpuppen sie sich als Fehlinterpretationen, Fälschungen oder inoffizielle Produkte.
Visuelle Mandela-Effekte (VMEs): Falsch erinnerte Logos oder Bilder sind in der digitalen Kultur besonders verbreitet, da Bilder leicht geteilt, diskutiert und manipuliert werden können.
Was denkst du darüber? Hast du selbst schon einmal einen Mandela-Effekt erlebt? Welche Erklärung findest du am plausibelsten? Lass es uns in den Kommentaren wissen und like diesen Beitrag, wenn er dich zum Nachdenken angeregt hat!
Umfassendere Implikationen und verwandte kognitive Phänomene
Der Mandela-Effekt ist mehr als nur ein Kuriosum. Er berührt grundlegende Fragen über Gedächtnis, Wahrheit und soziale Realität.
Spiegelbild von Post-Truth-Ängsten: In einer Zeit, in der objektive Fakten oft angefochten werden, findet der Mandela-Effekt besonderen Anklang. Die Leichtigkeit, mit der „Realität“ digital verändert werden kann, trägt vielleicht zu einem Gefühl bei, dass Wahrheit formbar ist.
Vergleich mit anderen Phänomenen:
Allgemeine falsche Erinnerungen: Sind individuell, der Mandela-Effekt ist kollektiv und spezifisch.
Konfabulation: Ist individuell, der Mandela-Effekt ist eine geteilte, spezifische Konfabulation.
Kryptomnesie: Man hält eine erinnerte Information für eine eigene Idee. Beim Mandela-Effekt geht es um externe Fakten.
Kognitive Dissonanz: Kann durch den Mandela-Effekt ausgelöst werden, wenn die eigene Erinnerung der Realität widerspricht.
Déjà-vu/Jamais-vu: Gefühle des schon einmal Erlebten/Fremdheit bei Vertrautem. Der Mandela-Effekt ist eine spezifische falsche Erinnerung an Vergangenes.
Der Mandela-Effekt hat auch Eingang in die Fiktion gefunden, wie im Film „The Mandela Effect“ (2019), der die Simulationstheorie aufgreift. Solche Darstellungen können die Faszination verstärken und spekulative Theorien plausibler erscheinen lassen.
Schlussfolgerung: Das Geflecht des kollektiven Gedächtnisses verstehen
Der Mandela-Effekt ist ein absolut faszinierendes Fenster in die Funktionsweise unseres Gehirns und unserer Gesellschaft. Er zeigt uns auf verblüffende Weise, dass unsere Erinnerungen keine unveränderlichen Tatsachenaufzeichnungen sind, sondern dynamische, formbare Konstrukte. Während die Erklärungen aus der Kognitionspsychologie – wie die rekonstruktive Natur des Gedächtnisses, Konfabulation oder der Einfluss von Schemata – die meisten Aspekte dieses Phänomens beleuchten können, bleibt die unglaubliche Konsistenz einiger dieser geteilten falschen Erinnerungen ein spannendes Rätsel, das die Forschung sicher noch eine Weile beschäftigen wird.
Die Anziehungskraft von Theorien über Paralleluniversen oder Simulationen ist verständlich, denn sie bieten eine Erklärung für das unheimliche Gefühl, wenn die eigene, felsenfest geglaubte Erinnerung mit der Realität kollidiert. Doch auch ohne auf spekulative Pfade abzubiegen, lehrt uns der Mandela-Effekt ungemein viel über uns selbst: über die Macht der Suggestion, die soziale Konstruktion von Erinnerung im digitalen Zeitalter und die ständige Notwendigkeit, Informationen und unsere eigenen Wahrnehmungen kritisch zu hinterfragen. Er ist eine ständige Erinnerung daran, wie komplex, wie fehleranfällig und wie wunderbar seltsam unser menschliches Gedächtnis doch ist. Was für eine unglaubliche Entdeckungsreise in die Tiefen unseres eigenen Geistes!
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Verwendere Quellen:
studyflix.de - Mandela Effekt • Wenn sich Tausende falsch erinnern - https://studyflix.de/biologie/mandela-effekt-6763
Healthline - The Mandela Effect: How False Memories Occur - https://www.healthline.com/health/mental-health/mandela-effect
Psychology Today - The Mandela Effect: How Do Collective False Memories Work? - https://www.psychologytoday.com/us/blog/social-instincts/202312/the-mandela-effect-how-do-collective-false-memories-work
Good Housekeeping - 55 Mandela Effect Examples That'll Make You Question Everything - https://www.goodhousekeeping.com/life/entertainment/g28438966/mandela-effect-examples/
Uncover Counseling - Mandela Effect: Exploring the Mystery Behind False Memories - https://uncovercounseling.com/blog/mandela-effect/
CHIP Praxistipps - Mandela-Effekt: Das ist die Bedeutung - https://praxistipps.chip.de/mandela-effekt-das-ist-die-bedeutung_94485
ACTIVE BEAUTY - Mandela-Effekt: Was hat es mit falschen Erinnerungen auf sich? - https://www.activebeauty.at/beauty/mandela-effekt/
Britannica - Mandela effect | Examples, Definition, & Origin - https://www.britannica.com/science/Mandela-effect
Goethe-Institut - Mandela-Effekt - Fehler - https://www.goethe.de/prj/mis/de/sch/man.html
Cleveland Clinic Health Essentials - Mandela Effect: 10 Examples of False Memories - https://health.clevelandclinic.org/mandela-effect
Northrop Grumman - What Is the Mandela Effect? - https://now.northropgrumman.com/whats-the-mandela-effect
Psypost - What is the Mandela Effect? The Mysterious Phenomena When Memory and Reality Collide - https://www.psypost.org/what-is-the-mandela-effect-the-mysterious-phenomena-when-memory-and-reality-collide/
BBC Science Focus Magazine - Here's how a false memory could be planted in your brain - https://www.sciencefocus.com/the-human-body/heres-how-a-false-memory-could-be-planted-in-your-brain
Verywell Mind - The Mandela Effect: How Masses of People Can Have the Same False Memory - https://www.verywellmind.com/what-is-the-mandela-effect-4589394
Medical News Today - Mandela Effect: Examples and explanation - https://www.medicalnewstoday.com/articles/mandela-effect
UChicago News - False Memories, explained - https://news.uchicago.edu/explainer/false-memories-explained
TherapyTips.org - A Psychologist Explores 'The Mandela Effect,' The Phenomenon Of Collective False Memories - https://therapytips.org/articles/a-psychologist-explores-the-mandela-effect-the-phenomenon-of-collective-false-memories
Botland.de - Falsches Gedächtnis und seine Spielchen. Der Mandela-Effekt - https://botland.de/blog/falsches-gedaechtnis-und-seine-spielchen-der-mandela-effekt/
Simply Psychology - False Memory In Psychology: Examples & More - https://www.simplypsychology.org/false-memory.html
Psychology Today - Critically Thinking About the Mandela Effect - https://www.psychologytoday.com/us/blog/thoughts-on-thinking/202001/critically-thinking-about-the-mandela-effect
All About Vision - Visual Mandela Effect: Definition, Meaning and Examples - https://www.allaboutvision.com/resources/human-interest/visual-mandela-effect/
Association for Psychological Science - Mandela Effect: What Is It and Why Does It Happen? - https://www.psychologicalscience.org/news/mandela-effect-what-is-it-and-why-does-it-happen.html
Redact.blog - Unraveling the Berenstain/Berenstein Bears Mystery: Exploring the ... - https://redact.blog/2024/05/24/why-people-mistake-the-name-berenstain-bears-for-berenstein-bears/
Psychological Science - Visual Memory Distortions Paint a Picture of the Past That Never Was - https://www.psychologicalscience.org/publications/observer/visual-memory-distortions.html
1E9.community - Studie: Der 'Mandela Effect' ist real – und bisher nur schwer zu erklären - https://www.1e9.community/magazin/studie-der-mandela-effect-ist-real-und-bisher-nur-schwer-zu-erkl%C3%A4ren
Screen Rant - 10 Biggest Examples Of The Mandela Effect In Movies & TV Shows - https://screenrant.com/movie-tv-shows-mandela-effect-list/
Fruit of the Loom - Cornucopia and Michigan - https://www.fruit.com/fotl-faqs.html
wikiHow - Did Pikachu Have a Black-Tipped Tail? The Truth Revealed - https://www.wikihow.com/Pikachu-Tail
VICE - How the 'Mandela Effect' Theory of False Memories Took Over the Internet - https://www.vice.com/en/article/how-the-mandela-effect-theory-of-false-memories-took-over-the-internet-v26n1/
IMDb - The Mandela Effect (2019) - https://www.imdb.com/title/tt6544220/
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