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Licht: Die absurd geniale Geschichte von Welle, Teilchen und der Realität selbst.

Ein leuchtender, gelber Kreis auf einem dunklen Hintergrund sendet einen Strahl aus, der sich in eine bunte, wellenförmige Struktur in den Regenbogenfarben aufspaltet. Im Hintergrund sind schwach mathematische Formeln als Textur zu erkennen. Der Titel "Licht - Teilchen, Welle oder Magie?" steht groß darüber.

Ihr sitzt in einem abgedunkelten Raum. Absolut still. Absolut dunkel. Und dann… klick. Eine einzelne Glühbirne flammt auf und flutet den Raum mit Helligkeit. Was genau ist in diesem Moment passiert? Was ist dieses „Etwas“, das plötzlich da ist, wo eben noch Nichts war? Was ist dieses Ding, das wir Licht nennen?


Diese Frage klingt so simpel, fast schon kindlich. Aber ich verspreche euch: Die Antwort darauf ist eine der wildesten, verrücktesten und absolut genialsten Geschichten, die die Wissenschaft je erzählt hat. Es ist eine Geschichte voller erbitterter Rivalitäten zwischen den größten Genies der Geschichte, voller paradoxer Experimente, die unseren Verstand an seine Grenzen bringen, und voller Erkenntnisse, die nicht nur unser Verständnis vom Licht, sondern von Raum, Zeit und der Realität selbst auf den Kopf gestellt haben.


Wir begeben uns heute auf eine Reise, die uns von den Anfängen der Optik über die Revolutionen der Quantenmechanik bis zu den Grundfesten unseres Universums führen wird. Und am Ende werden wir sehen, wie das abstrakte Wissen über dieses Phänomen unseren Alltag auf eine Weise prägt, die uns kaum bewusst ist.


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Also, schnallt euch an. Es wird… erleuchtend.


Die unaufhaltsame Welle – Ein klassisches Meisterwerk


Die Bühne für unser Drama betreten im 17. Jahrhundert zwei absolute Giganten: Sir Isaac Newton und Christiaan Huygens. Newton, der Superstar der Physik, war fest davon überzeugt: Licht besteht aus einem Strom winziger, pfeilschneller Teilchen, sogenannter Korpuskeln. Eine Art Mini-Kanonenfeuer aus jeder Lichtquelle. Das klang logisch, denn Licht breitet sich ja geradlinig aus, genau wie eine Kugel.


Doch Huygens, sein niederländischer Konkurrent, hatte eine andere, viel elegantere Idee: Was, wenn Licht gar kein Teilchenstrom ist, sondern eine Welle? So wie die Wellen, die sich auf einem Teich ausbreiten, wenn man einen Stein hineinwirft. Mit seinem berühmten Prinzip konnte Huygens erklären, wie sich diese Wellen ausbreiten, an Spiegeln reflektiert und in Wasser oder Glas gebrochen werden.


Lange Zeit dominierte Newtons Autorität die Debatte, aber die Indizien für die Wellentheorie wurden immer erdrückender. Der endgültige K.o.-Schlag für die reine Teilchentheorie kam 1801 von Thomas Young mit einem Experiment, das so genial wie einfach ist: das Doppelspaltexperiment. Schickt man Licht durch zwei sehr enge, nebeneinander liegende Spalte, sieht man auf einem Schirm dahinter nicht etwa zwei helle Streifen. Nein, man sieht ein kompliziertes Muster aus vielen hellen und dunklen Streifen. Ein Interferenzmuster. Und so etwas kann nur entstehen, wenn sich Wellen überlagern – an manchen Stellen verstärken sie sich (hell), an anderen löschen sie sich aus (dunkel). Der Fall schien klar: Licht ist eine Welle. Game, Set and Match für Team Huygens.


Doch die größte Offenbarung stand noch bevor. Im 19. Jahrhundert betrat der schottische Physiker James Clerk Maxwell die Bühne. Maxwell war kein Experimentator, er war ein Theoretiker, ein Meister der Gleichungen. Und was er tat, war eine der größten intellektuellen Leistungen der Menschheitsgeschichte. Er nahm die bekannten Gesetze über Elektrizität und Magnetismus und fasste sie in vier eleganten Gleichungen zusammen. Als er mit diesen Gleichungen spielte, bemerkte er etwas Unglaubliches: Sie sagten die Existenz einer Welle aus gekoppelten elektrischen und magnetischen Feldern voraus, die sich selbst durch den leeren Raum fortpflanzen kann. Eine elektromagnetische Welle.


Und jetzt kommt der Clou: Maxwell konnte aus seinen Gleichungen, nur mit zwei Naturkonstanten aus der Elektrizitätslehre, die Geschwindigkeit dieser Welle berechnen. Das Ergebnis? Exakt die gemessene Geschwindigkeit des Lichts. Die Schlussfolgerung war unausweichlich und atemberaubend: Licht IST eine elektromagnetische Welle.


Das war mehr als nur eine Erklärung. Es war eine Offenbarung! Das Licht, das wir sehen, war plötzlich nur ein winziger Ausschnitt eines riesigen, unsichtbaren Spektrums. Stellt es euch wie eine gigantische Klaviertastatur vor:


  • Die tiefen Töne (lange Wellenlänge, niedrige Frequenz): Das sind Radiowellen, die unsere Musik und Daten übertragen, und Mikrowellen, die unser Essen erhitzen.

  • Die mittlere Oktave: Hier liegt das Infrarotlicht (Wärmestrahlung), gefolgt von dem winzigen, winzigen Bereich, den unsere Augen wahrnehmen können – das sichtbare Licht, von Rot über Grün bis Violett. Jede Farbe ist einfach nur eine andere Wellenlänge, die unser Gehirn interpretiert.

  • Die hohen Töne (kurze Wellenlänge, hohe Frequenz): Hier finden wir das energiereiche Ultraviolettlicht (UV), das uns einen Sonnenbrand verpasst, die noch energiereichere Röntgenstrahlung, die unsere Knochen durchleuchtet, und schließlich die ultra-energetische Gammastrahlung aus radioaktiven Zerfällen und kosmischen Explosionen.


Ende des 19. Jahrhunderts schien die Akte Licht geschlossen. Es war eine Transversalwelle aus schwingenden elektrischen und magnetischen Feldern, die kein Medium brauchte und deren Eigenschaften wie Reflexion, Brechung, Beugung und Interferenz perfekt verstanden schienen. Die klassische Physik feierte einen ihrer größten Triumphe. Doch am Horizont zogen bereits dunkle Wolken auf. Zwei kleine, unscheinbare experimentelle Rätsel, die dieses perfekte Wellenbild in seinen Grundfesten erschüttern sollten.


Die Rückkehr des Teilchens – Eine Quanten-Revolution


Stellt euch die klassische Physik als ein prächtiges, felsenfestes Gebäude vor. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten Forscher zwei kleine Risse in diesem Fundament.


Der erste Riss war die Schwarzkörperstrahlung. Klingt kompliziert, ist aber im Grunde die Frage, wie ein perfekter "schwarzer" Körper, der alles Licht schluckt, Wärme abstrahlt. Die klassische Wellentheorie machte hier eine völlig absurde Vorhersage: Solch ein Körper müsste im UV-Bereich unendlich viel Energie abstrahlen. Das wurde als die „Ultraviolett-Katastrophe“ bekannt – ein klares Zeichen, dass hier etwas fundamental falsch lief. Im Jahr 1900 hatte Max Planck eine verzweifelte, aber geniale Idee: Was, wenn Energie nicht kontinuierlich abgegeben wird, sondern nur in winzigen, diskreten Paketen? In „Quanten“? Mit dieser Ad-hoc-Annahme passte die Theorie plötzlich perfekt zu den Messungen. Planck hatte, fast gegen seinen Willen, die Büchse der Pandora geöffnet: die Quantentheorie.


Der zweite, noch fatalere Riss war der photoelektrische Effekt. Wenn man Licht auf eine Metallplatte scheint, können Elektronen aus dem Metall herausgeschlagen werden. Die klassische Wellentheorie hätte hier klare Vorhersagen: Je heller (intensiver) das Licht, desto mehr Energie sollten die Elektronen haben. Und jedes Licht, egal welcher Farbe, sollte irgendwann genug Energie liefern, um Elektronen freizusetzen. Doch die Experimente zeigten das genaue Gegenteil:


  1. Die Energie der Elektronen hing nur von der Farbe (also der Frequenz) des Lichts ab, nicht von seiner Helligkeit.

  2. Für jedes Metall gab es eine Grenzfrequenz. Licht unterhalb dieser Frequenz konnte gar keine Elektronen herausschlagen, egal wie hell man es machte.

  3. Die Elektronen kamen sofort aus dem Metall geschossen, ohne jede Verzögerung.


Das war, als ob man eine Cola aus einem Automaten holen will. Die Wellentheorie sagte: Wirf einfach genug Münzen rein, egal welche, irgendwann kommt die Cola raus. Das Experiment aber zeigte: Der Automat akzeptiert nur 2-Euro-Münzen (die richtige Frequenz). Du kannst eine Tonne 1-Cent-Münzen (hohe Intensität, falsche Frequenz) hineinwerfen, es wird nichts passieren. Aber wirf eine einzige 2-Euro-Münze hinein, und sofort kommt die Cola.


Hier betritt unser Held die Bühne: ein junger Patentamtsangestellter namens Albert Einstein. 1905, in seinem „Wunderjahr“, nahm er Plancks Quanten-Idee und trieb sie auf die Spitze. Er sagte nicht nur, dass Energie in Quanten ausgetauscht wird. Er postulierte etwas viel Radikaleres: Licht SELBST besteht aus diesen Quanten! Er nannte sie Lichtquanten, heute kennen wir sie als Photonen.


Mit dieser Idee war das Rätsel des photoelektrischen Effekts auf einen Schlag gelöst:


  • Ein Lichtstrahl ist ein Strom von Photonen-Kugeln. Jedes Photon trägt eine Energie, die nur von seiner Frequenz abhängt (E = hf).

  • Ein Elektron im Metall wird von einem einzigen Photon getroffen und absorbiert dessen gesamte Energie auf einmal.

  • Ist die Energie des Photons groß genug, um die "Austrittsarbeit" des Metalls zu überwinden, fliegt das Elektron raus. Der Rest der Energie wird zu seiner Bewegungsenergie. Das erklärt, warum die Energie von der Frequenz abhängt.

  • Ist die Energie des Photons zu klein (unter der Grenzfrequenz), passiert nichts.

  • Helleres Licht bedeutet einfach nur mehr Photonen, die mehr Elektronen herausschlagen, aber nicht die Energie jedes einzelnen Elektrons ändern.


Einstein selbst hielt diese Arbeit für sein revolutionärstes Werk, mehr noch als die Relativitätstheorie. Und genau dafür, für die Erklärung des photoelektrischen Effekts, erhielt er den Nobelpreis. Das Teilchen war zurück! Aber es war nicht mehr Newtons alte Korpuskel. Es war ein Quantenobjekt, ein Photon – masselos, ohne Ladung, das sich immer mit Lichtgeschwindigkeit bewegt und als Botenteilchen die gesamte elektromagnetische Kraft vermittelt.


Doch jetzt hatte die Physik ein gigantisches Problem. Es gab zwingende Beweise für das Wellenbild (Interferenz) und ebenso zwingende Beweise für das Teilchenbild (photoelektrischer Effekt). Wie zum Teufel konnte Licht beides sein? Ein ausgedehntes, kontinuierliches Feld und gleichzeitig ein winziger, lokalisierter Energieklumpen? Die Antwort auf diese Frage ist vielleicht die bizarrste und tiefsinnigste Erkenntnis der gesamten modernen Wissenschaft.


Welle UND Teilchen? Willkommen im Quanten-Wunderland


Wir stehen an einem Scheideweg. Links der Weg der Welle, rechts der Weg des Teilchens. Beide scheinen in entgegengesetzte Richtungen zu führen. Die Quantenmechanik aber sagt: Vergesst die Wege. Das Ziel ist an einem Ort, den unsere klassische Landkarte gar nicht verzeichnet. Die Lösung des Widerspruchs heißt Welle-Teilchen-Dualismus.


Das ist kein fauler Kompromiss. Es ist die tiefgreifende Erkenntnis, dass Quantenobjekte wie Photonen (und Elektronen, wie man später herausfand) eben weder klassische Wellen noch klassische Teilchen sind. Sie sind etwas völlig Neues. Ihre wahre Natur entzieht sich unserer Alltagsintuition. Was wir von ihnen sehen – Welle oder Teilchen – hängt einzig und allein davon ab, welche Frage wir ihnen durch ein Experiment stellen.


Das ultimative Schaufenster für diese Verrücktheit ist wieder das Doppelspaltexperiment, aber diesmal in seiner modernen Form, durchgeführt mit einzelnen Photonen. Stellt euch das vor:


  1. Wir drehen unsere Lichtquelle so weit herunter, dass immer nur ein einziges Photon zur Zeit auf die Reise geschickt wird.

  2. Dieses einzelne Photon fliegt zur Blende mit den zwei Spalten und trifft irgendwann auf den Detektorschirm dahinter. Dort hinterlässt es einen winzigen, einzelnen Punkt. Klarer Fall: Es benimmt sich wie ein Teilchen. Ein Treffer.

  3. Jetzt warten wir. Wir schicken ein Photon nach dem anderen, Tausende davon. Was erwarten wir? Logischerweise zwei Streifen hinter den beiden Spalten, dort, wo die Teilchen eben durchgeflogen sind.

  4. Aber das ist NICHT, was passiert. Langsam aber sicher, Punkt für Punkt, baut sich auf dem Schirm das alte, vertraute Interferenzmuster auf!


Dieser Moment sollte euch eine Gänsehaut verpassen. Denkt darüber nach, was das bedeutet. Die Photonen fliegen einzeln. Es gibt kein anderes Photon, mit dem sie interferieren könnten. Die einzige logische Schlussfolgerung ist so absurd, dass sie einem den Atem raubt: Jedes einzelne Photon muss auf seinem Weg durch beide Spalte gleichzeitig gegangen und mit sich selbst interferiert haben.


Klingt verrückt, oder? Aber es kommt noch besser. Jetzt installieren wir einen winzigen Detektor an einem der Spalte, um nachzusehen, welchen Weg das Photon nimmt. Wir wollen es „erwischen“. In dem Moment, in dem wir diese „Welcher-Weg“-Information messen, passiert etwas Dramatisches: Das Interferenzmuster verschwindet spurlos. Plötzlich bekommen wir genau die zwei Streifen, die wir für Teilchen erwarten würden.


Der bloße Akt des Beobachtens, des Messens, zwingt das Photon, seine Wellennatur aufzugeben und sich wie ein braves Teilchen zu verhalten. Es ist, als würde die Natur sagen: „Du kannst fragen, ob ich eine Welle bin, oder du kannst fragen, ob ich ein Teilchen bin. Aber du kannst nicht beides gleichzeitig fragen. Sobald du mir zuschaust, bin ich schüchtern und verhalte mich ganz normal.“


Die moderne Quantenfeldtheorie löst dieses Paradox auf einer noch tieferen Ebene, indem sie sagt, dass das Universum aus fundamentalen Feldern besteht. Ein Photon ist dann nur eine winzige, lokalisierte Anregung – ein Quant – dieses elektromagnetischen Feldes. Die Wellennatur beschreibt, wie sich diese Anregung ausbreitet. Teilchen und Welle sind nur zwei Seiten derselben Medaille. Aber die fundamentale Seltsamkeit für unsere Wahrnehmung bleibt.


Was denkt ihr darüber? Ist das nicht die abgefahrenste Eigenschaft der Realität, von der ihr je gehört habt? Lasst einen Like da, wenn euch das genauso umhaut wie mich, und schreibt eure Gedanken dazu in die Kommentare!


Ein kurzer Abstecher in die Relativität: Wie Licht das Universum regiert


Als wäre diese Quanten-Verrücktheit nicht schon genug, spielt Licht noch eine weitere Hauptrolle in der Physik, diesmal auf der ganz großen, kosmischen Bühne. Maxwells Gleichungen sagten eine einzige, absolute Geschwindigkeit für Licht im Vakuum voraus: c, ungefähr 300.000 Kilometer pro Sekunde.

Das war ein riesiges Problem für die klassische Physik. Geschwindigkeiten waren doch immer relativ! Wenn ich in einem Zug mit 100 km/h fahre und einen Ball mit 20 km/h werfe, fliegt der Ball für einen Beobachter am Bahnsteig mit 120 km/h. Logisch, oder? Aber bei Licht sollte das nicht gelten.


Wieder war es Einstein, der 1905 mit seiner Speziellen Relativitätstheorie die Lösung fand. Und wieder war seine Idee ebenso einfach wie radikal: Er drehte die Logik um. Er sagte nicht: „Wie können wir die Lichtgeschwindigkeit an Raum und Zeit anpassen?“, sondern: „Wie müssen sich Raum und Zeit anpassen, damit die Lichtgeschwindigkeit immer konstant ist?“


Seine Theorie basiert auf zwei Postulaten:


  1. Die Gesetze der Physik sind für alle gleich, die sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegen.

  2. Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum c ist für alle Beobachter absolut und immer gleich, egal wie schnell sich die Lichtquelle oder der Beobachter bewegt.


Das zweite Postulat ist der Hammer. Es bedeutet: Wenn ein Raumschiff mit halber Lichtgeschwindigkeit auf dich zurast und seine Scheinwerfer anmacht, misst du für das Licht, das auf dich zukommt, nicht 1,5-fache Lichtgeschwindigkeit, sondern exakt c. Wenn es von dir wegfliegt, misst du nicht 0,5 c, sondern wieder exakt c.


Damit das mathematisch aufgehen kann, müssen andere Dinge flexibel werden, die wir für absolut hielten: Raum und Zeit. Die Konsequenzen sind legendär:


  • Zeitdilatation: Bewegte Uhren gehen langsamer.

  • Längenkontraktion: Bewegte Objekte werden in Bewegungsrichtung kürzer.

  • Relativität der Gleichzeitigkeit: Was für dich gleichzeitig passiert, kann für einen anderen Beobachter nacheinander geschehen.


Raum und Zeit sind nicht mehr die starre Bühne, auf der das Universum spielt. Sie sind ein flexibles Gewebe, die Raumzeit, und die Lichtgeschwindigkeit c ist der Faden, der alles zusammenhält. Sie ist die ultimative kosmische Geschwindigkeitsgrenze. Nichts, was Masse hat, kann sie je erreichen. Und die berühmteste Gleichung der Welt, E = mc², ist eine direkte Folge davon. Sie sagt uns, dass Masse nur eine extrem konzentrierte Form von Energie ist, und Licht ist der universelle Umrechnungsfaktor.


Vom Photon zur Photonik: Wie wir das Licht beherrschen gelernt haben


Okay, das war jetzt alles ziemlich abstrakt und hirnverzwirbelnd. Aber wozu der ganze Aufwand? Weil das tiefe Verständnis der verrückten Natur des Lichts uns erlaubt hat, es zu beherrschen und Technologien zu entwickeln, die unsere Welt revolutioniert haben.


  • Farben: Warum ist ein Apfel rot? Nicht, weil er „rote Substanz“ enthält. Weißes Sonnenlicht, eine Mischung aller Farben (also aller Photonen-Frequenzen), trifft auf den Apfel. Die Schale absorbiert die Photonen im blauen und grünen Bereich und reflektiert hauptsächlich die Photonen im roten Bereich. Diese roten Photonen treffen auf unser Auge, und unser Gehirn sagt: „Aha, rot!“. Farbe ist eine Interpretation, eine Interaktion zwischen Licht, Materie und unserem Bewusstsein.

  • Laser: Dieses magisch anmutende, gebündelte Licht ist reine Quantenmechanik in Aktion. Es basiert auf der „stimulierten Emission“. Schießt man ein Photon auf ein bereits angeregtes Atom, kann man es dazu kitzeln, ein zweites, absolut identisches Photon freizusetzen – mit derselben Frequenz, Phase und Richtung. Eine Kettenreaktion entsteht, und das Ergebnis ist ein hochgeordneter, reiner Lichtstrahl. Heute schneiden Laser Stahl, operieren Augen, lesen Blu-rays und übertragen unsere Daten.

  • Glasfaser: Das Rückgrat unseres Internets. Lichtpulse werden in hauchdünne Glasfasern geschickt und durch das Prinzip der Totalreflexion praktisch verlustfrei über Tausende von Kilometern geleitet. Jedes Mal, wenn ihr dieses Video streamt oder eine Nachricht verschickt, surft ihr auf einer Welle aus kontrollierten Photonen.

  • Photovoltaik: Solarzellen sind nichts anderes als der photoelektrische Effekt bei der Arbeit. Photonen des Sonnenlichts schlagen Elektronen in einem Halbleitermaterial frei und erzeugen so elektrischen Strom. Einsteins revolutionäre Idee von 1905 liefert heute saubere Energie für unsere Häuser.


Diese Kette ist unglaublich: Von einer scheinbar esoterischen Frage über die Natur des Lichts zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Die Beherrschung des Photons hat unsere Welt verändert.


Fazit: Ein unvollendetes Porträt


Was ist also Licht? Die Antwort ist, es gibt nicht die eine Antwort. Licht ist all das:


  • Es ist die klassische Welle, die sich kräuselt und überlagert.

  • Es ist der Strom von Quantenteilchen, den Photonen, die Energiepakete transportieren.

  • Es ist das paradoxe Quantenobjekt, das sich weigert, in unsere Schubladen zu passen.

  • Es ist der absolute Maßstab des Universums, der Raum und Zeit selbst definiert.


Die Reise zur Entschlüsselung des Lichts ist eine der größten Erfolgsgeschichten der Wissenschaft. Sie hat uns gelehrt, dass die Realität oft bizarrer und wunderbarer ist, als unsere kühnste Fantasie es sich ausmalen kann. Und die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Physiker nutzen Licht heute, um die Geheimnisse des Urknalls zu lüften und die Grenzen der Quantenmechanik auszuloten, während Ingenieure an Quantencomputern basteln, die mit einzelnen Photonen rechnen.


Das Licht hat uns den Weg gewiesen, und es wird uns noch viel mehr zeigen. Wir müssen nur lernen, die richtigen Fragen zu stellen.

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Verwendete Quellen:


  1. Was ist Licht? Einfach erklärt für Kinder [Tipps] - https://www.sofatutor.com/physik/videos/was-ist-licht

  2. Gegenstandsfarbe einfach erklärt - https://simpleclub.com/lessons/physik-gegenstandsfarbe

  3. Modellvorstellungen von Licht - https://www.uni-ulm.de/fileadmin/website_uni_ulm/nawi.inst.251/Didactics/quantenchemie/html/LichtF.html

  4. Welle-Teilchen-Dualismus - https://de.wikipedia.org/wiki/Welle-Teilchen-Dualismus

  5. Spezielle Relativitätstheorie – Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Spezielle_Relativit%C3%A4tstheorie

  6. Optoelektronik - https://freiberger.com/anwendungen/optoelektronik/

  7. Is Light a Particle or Wave? - https://evidentscientific.com/en/microscope-resource/knowledge-hub/lightandcolor/particleorwave

  8. Wellenphänomene: Reflexion, Brechung, Beugung - https://www.abiweb.de/physik-elektromagnetismus/schwingungen-und-wellen/das-phaenomen-welle/wellenphaenomene-reflexion-brechung-beugung.html

  9. History Of The Wave Theory Of Light - https://byjus.com/physics/wave-theory-of-light/

  10. Maxwell Gleichungen - https://www.ulfkonrad.de/physik/maxwell-gleichungen

  11. Elektromagnetische Welle – Spektrum – Erklärung & Übungen - https://www.sofatutor.com/physik/videos/elektromagnetische-welle-spektrum

  12. Grundaussagen der speziellen Relativitätstheorie in | Schülerlexikon - https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/physik-abitur/artikel/grundaussagen-der-speziellen-relativitaetstheorie

  13. Einteilung des elektromagnetischen Spektrums - https://www.mpifr-bonn.mpg.de/563197/einteilung

  14. 17.1 Welle mit Teilcheneigenschaften - https://physikbuch.schule/light-as-particle.html

  15. Lichtbrechung • einfach erklärt, Formel und Beispiel - https://studyflix.de/ingenieurwissenschaften/lichtbrechung-2577

  16. Photoelektrischer Effekt - https://de.serlo.org/physik/48261/photoelektrischer-effekt

  17. Quantenhypothese - Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Quantenhypothese

  18. Photoelektrischer Effekt - Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Photoelektrischer_Effekt

  19. Photoelektrischer Effekt: Erklärung & Nutzen | StudySmarter - https://www.studysmarter.de/studium/physik-studium/strahlungsphysik/photoelektrischer-effekt/

  20. Von Quanten und gewagten Sprüngen - https://www.deutschlandfunkkultur.de/von-quanten-und-gewagten-spruengen-102.html

  21. Photon - Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Photon

  22. einfach erklärt, Photon Eigenschaften · [mit Video] - https://studyflix.de/ingenieurwissenschaften/photon-2264

  23. Relativitätstheorie - Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Relativit%C3%A4tstheorie

  24. Lichtgeschwindigkeit - DocCheck Flexikon - https://flexikon.doccheck.com/de/Lichtgeschwindigkeit

  25. Photonik und Optik: Grundlagen & Anwendungen | StudySmarter - https://www.studysmarter.de/studium/physik-studium/photonik-und-optik/

  26. Rekordwert von 68,9% Wirkungsgrad für GaAs-Dünnschichtzelle unter Laserlicht - https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2021/rekordwert-68-9-prozent-wirkungsgrad-fuer-gaas-duennschichtzelle.html

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