Die unvollendete Revolution: Warum der Fortschritt bei Frauenrechten stagniert und wir uns am Rande eines globalen Rückschritts befinden
- Benjamin Metzig
- 26. Juli
- 10 Min. Lesezeit

Stell dir vor, du stehst am Start eines Marathons. Das Ziel ist klar: die vollständige Gleichstellung der Geschlechter. Ein fundamentales Menschenrecht, festgeschrieben in der Charta der Vereinten Nationen. Du beginnst zu laufen. Aber nach den ersten Kilometern merkst du, das Tempo ist quälend langsam. Jemand reicht dir ein Schild, auf dem steht: „Voraussichtliche Ankunftszeit: in fast 300 Jahren.“ Dreihundert Jahre. Drei Jahrhunderte, um ein Versprechen einzulösen, das bei der Gründung der modernen Weltordnung gegeben wurde.
Was würdest du fühlen? Ungeduld? Wut? Resignation? Genau vor dieser Realität stehen wir heute. Die ernüchternde Wahrheit ist: Bis heute hat kein einziges Land der Welt die vollständige Gleichstellung der Geschlechter erreicht. Und das ist nicht einmal die schlimmste Nachricht.
Wir befinden uns an einem kritischen Wendepunkt. 2025 markiert den 30. Jahrestag der wegweisenden Pekinger Erklärung, einem globalen Fahrplan für die Rechte der Frauen. Doch statt zu feiern, müssen wir eine bittere Bilanz ziehen. Denn der Fortschritt ist nicht nur ins Stocken geraten. Er wird aktiv zurückgedreht. Wir sind Zeugen eines organisierten, gut finanzierten und globalen Angriffs auf die Rechte von Frauen und Mädchen. Das ist keine Übertreibung, das ist die zentrale These eines alarmierenden Berichts von UN Women. Im Jahr 2024 meldete jedes vierte Land einen aktiven „Backlash“, einen gezielten Rückschlag bei den Frauenrechten.
Was wir erleben, ist mehr als nur Trägheit. Es ist ein aktiver Konflikt. Eine toxische Mischung aus globalen Krisen – Pandemie, Klimawandel, Kriege – hat bestehende Ungleichheiten wie ein Brandbeschleuniger verschärft und den Nährboden für eine Bewegung bereitet, die die Uhr zurückdrehen will. Es ist das, was UN Women als „Mainstreaming der Frauenfeindlichkeit“ bezeichnet.
Dieser Artikel ist eine Reise in das Herz dieser globalen Ungerechtigkeit. Wir werden die Anatomie des Leids sezieren, die strukturellen Wurzeln dieses giftigen Baumes freilegen und am Ende einen klaren, evidenzbasierten Weg nach vorn aufzeigen. Denn eines ist klar: Wenn es Frauen und Mädchen gut geht, geht es uns allen gut. Bist du bereit für eine Analyse, die unter die Haut geht?
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Die Anatomie der globalen Ungerechtigkeit – Eine Bestandsaufnahme des Leids
Um das ganze Ausmaß des Problems zu verstehen, müssen wir uns die Fakten ansehen. Kalt, hart und ungeschönt. Dieser erste Teil ist eine systematische Dokumentation der Bereiche, in denen Frauen und Mädchen weltweit am stärksten leiden und benachteiligt werden.
Die Schattenpandemie: Gewalt als System
Die wohl universellste und brutalste Form der Ungerechtigkeit ist geschlechtsspezifische Gewalt. Sie ist die am weitesten verbreitete Menschenrechtsverletzung auf diesem Planeten – eine „Schattenpandemie“, die im Verborgenen wütet und durch jede Krise weiter angefacht wird. Diese Gewalt ist kein Zufall und keine private Tragödie. Sie ist ein systemisches Werkzeug zur Aufrechterhaltung patriarchaler Macht.
Gewalt in den eigenen vier Wänden: Für viele Frauen ist das Zuhause der gefährlichste Ort der Welt. Fast jede dritte Frau weltweit hat in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren, meist durch ihren Partner. Das sind über 640 Millionen Frauen. Die schrecklichste Konsequenz dieser Gewalt ist der Femizid. Im Jahr 2022 wurde im Durchschnitt alle 10 bis 11 Minuten eine Frau oder ein Mädchen von ihrem Partner oder einem Familienmitglied ermordet. Das sind mehr als fünf pro Stunde. Während 55 % aller weiblichen Mordopfer von Angehörigen getötet werden, sind es bei Männern nur 12 %.
Institutionalisierte Grausamkeit: FGM und Kinderheirat: Schädliche Praktiken zementieren die Kontrolle über den weiblichen Körper von Kindesbeinen an. Mehr als 230 Millionen heute lebende Mädchen und Frauen wurden Opfer von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM), oft gerechtfertigt durch Mythen über Reinheit und Tradition. Gleichzeitig wurde fast jedes fünfte junge Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Diese Praxis raubt ihnen ihre Kindheit, ihre Bildung und ihre Zukunft. Der beste Schutz dagegen? Bildung. Jedes zusätzliche Jahr weiterführender Schule senkt das Risiko einer Kinderheirat um bis zu 6 %.
Neue Arenen der Gewalt: Die Gewalt passt sich an. Digitale Räume sind zu neuen Frontlinien geworden. Jede zehnte Frau in der EU, 60 % der weiblichen Internetnutzerinnen in den arabischen Staaten und erschütternde 73 % der Journalistinnen weltweit haben Online-Gewalt erlebt. Und in den Konfliktzonen dieser Welt eskaliert die Gefahr. Die Zahl der Frauen, die in Konfliktgebieten leben, ist in den letzten zehn Jahren um 50 % gestiegen. Sexuelle Gewalt wird systematisch als Kriegswaffe eingesetzt, um ganze Gemeinschaften zu demütigen – eine Taktik, die auf der patriarchalen Vorstellung basiert, Frauenkörper seien das Eigentum von Männern.
Die Krise der Straflosigkeit: Was dieses System der Gewalt am Leben erhält, ist die nahezu allgegenwärtige Straflosigkeit der Täter. Weniger als 40 % der Frauen, die Gewalt erfahren, suchen überhaupt Hilfe. Und von diesen wenigen wenden sich weniger als 10 % an die Polizei. Warum? Angst, Stigma und ein tiefes Misstrauen in Justizsysteme, die sie nicht schützen. In Ländern wie Mexiko bleibt die überwältigende Mehrheit der Frauenmorde unaufgeklärt. Diese Straflosigkeit ist eine klare Botschaft an die Täter: Eure Taten haben keine Konsequenzen. Und eine Botschaft an die Opfer: Ihr seid allein.
Die Fesseln der wirtschaftlichen Entrechtung: Warum der Fortschritt bei Frauenrechten stagniert
Wirtschaftliche Macht bedeutet Autonomie. Wirtschaftliche Ungleichheit ist daher kein Nebeneffekt, sondern ein zentraler Pfeiler der Unterdrückung. Die globalen Kosten sind astronomisch: Die Weltbank schätzt, dass die Welt durch die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen auf ein Vermögen von 160 Billionen US-Dollar verzichtet. Billionen, nicht Milliarden.
Die Lohnlücke (Gender Pay Gap): Weltweit verdienen Frauen für die gleiche oder gleichwertige Arbeit im Schnitt 20-23 % weniger als Männer. Für jeden Dollar, den ein Mann verdient, erhält eine Frau nur etwa 77 Cent. Das liegt an einer Mischung aus direkter Diskriminierung, der Konzentration von Frauen in schlechter bezahlten Sektoren (Pflege, Dienstleistung) und der sogenannten „Mutterschaftsstrafe“, bei der die Löhne von Müttern mit jedem Kind sinken.
Die unsichtbare Subvention: Unbezahlte Sorgearbeit: Frauen leisten weltweit mindestens zweieinhalb Mal so viel unbezahlte Sorge- und Hausarbeit wie Männer. Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Kochen, Putzen – diese Arbeit ist das Fundament unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Doch sie ist unsichtbar und unbezahlt. Allein während der COVID-19-Pandemie haben Frauen schätzungsweise 512 Milliarden zusätzliche Stunden unbezahlter Arbeit geleistet. Diese Arbeit ist faktisch eine gigantische Subvention für die formale, von Männern dominierte Wirtschaft, die so die wahren Kosten für den Unterhalt ihrer Arbeitskräfte auf die Frauen abwälzt.
Strukturelle Hürden: Armut ist weiblich. Mehr als 380 Millionen Frauen und Mädchen leben in extremer Armut. Ihnen wird der Zugang zu Eigentum verwehrt – nur 14 % der Landbesitzer weltweit sind Frauen. Und in den Chefetagen sieht es düster aus: Nur eine von drei Führungskräften ist weiblich. Beim derzeitigen Tempo würde es 176 Jahre dauern, um hier Gleichstand zu erreichen.
Zum Schweigen gebracht: Der Ausschluss von Frauen aus der Politik
Wenn Frauen nicht an den Tischen sitzen, an denen die Entscheidungen getroffen werden, werden ihre Bedürfnisse und Rechte ignoriert. Der Ausschluss aus der Politik ist daher ein Haupttreiber aller anderen Ungleichheiten.
Die Zahlen sind beschämend:
Weltweit sind nur rund 27 % aller Parlamentsabgeordneten Frauen.
In der gesamten Menschheitsgeschichte hatten nur 87 Länder jemals eine Frau als Staats- oder Regierungsoberhaupt.
Der Fortschritt hat sich dramatisch verlangsamt. 2024 wuchs der Frauenanteil in Parlamenten nur um 0,3 Prozentpunkte. Bei diesem Tempo erreichen wir die Parität erst 2062.
Interessanterweise zeigt sich, dass es zwei entscheidende Hebel für schnelleren Fortschritt gibt: gut konzipierte Geschlechterquoten und proportionale Wahlsysteme. In Ländern mit Quoten liegt der Frauenanteil bei 31,2 %, in Ländern ohne bei nur 16,8 %.
Hier erkennen wir einen sich selbst verstärkenden, positiven Kreislauf: Mehr Frauen in der Politik führen zu gerechteren Gesetzen. Gerechtere Gesetze stärken Frauen wirtschaftlich und sozial, was wiederum mehr Frauen den Weg in die Politik ebnet. Genau deshalb ist der organisierte „Backlash“ so aggressiv. Angriffe und Hetze gegen Politikerinnen sind kein Zufall, sondern ein strategischer Versuch, genau diesen Motor des Wandels zu sabotieren.
Das ist eine Menge, ich weiß. Atme kurz durch. Wenn dich diese Fakten genauso schockieren und wütend machen wie mich, dann lass ein Like da und teile deine Gedanken in den Kommentaren. Welche dieser Ungerechtigkeiten berührt dich am meisten?
Das Gesetz als Waffe und Schild: Kodifizierte Diskriminierung
Gesetze können ein Schild zum Schutz der Rechte sein, aber in zu vielen Ländern sind sie eine Waffe zur Aufrechterhaltung der Ungleichheit. Laut der Weltbank leben 2,4 Milliarden Frauen im erwerbsfähigen Alter in Ländern, die ihnen nicht die gleichen wirtschaftlichen Rechte wie Männern gewähren.
Diese Diskriminierung ist schwarz auf weiß in Gesetzbüchern verankert:
In 18 Ländern kann ein Ehemann seiner Frau verbieten, zu arbeiten.
In 17 Ländern sind Frauen gesetzlich zum Gehorsam gegenüber ihrem Ehemann verpflichtet.
In 56 Ländern ist die Bewegungsfreiheit von Frauen gesetzlich eingeschränkt.
In 95 Ländern gibt es keine Gesetze, die gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit vorschreiben.
In 104 Ländern werden Frauen beim Zugang zu Krediten diskriminiert.
Und selbst dort, wo fortschrittliche Gesetze existieren, klafft eine riesige Lücke zur Realität. Mangelnder politischer Wille, fehlende Finanzierung und voreingenommene Justizsysteme machen viele Gesetze zu zahnlosen Tigern.
Verwehrte Zukunft: Ungleichheit in Gesundheit und Bildung
Zwei der grundlegendsten Rechte – Bildung und Gesundheit – sind die Schlüssel zur Selbstbestimmung. Sie zu verwehren, ist eine Strategie, um generationenlange Zyklen der Armut und Machtlosigkeit zu schaffen.
Bildung als stärkster Hebel: Weltweit gehen 122 Millionen Mädchen nicht zur Schule. Die Gründe sind vielfältig: Armut, Kinderheirat, oder direkte Verbote wie in Afghanistan. Dabei ist die Investition in die Bildung von Mädchen der wirksamste Motor für gesellschaftlichen Wandel. Eine Frau mit Grundschulbildung verdient bis zu 19 % mehr als eine ohne; eine mit Sekundarschulbildung fast doppelt so viel. Bildung senkt die Kindersterblichkeit und kurbelt die Wirtschaft an. Ein gebildetes Mädchen wird zu einer Frau, die für ihre Rechte kämpfen kann. Der Angriff auf die Bildung von Mädchen ist ein strategischer Angriff auf die Zukunft.
Gesundheit und körperliche Selbstbestimmung: Der weibliche Körper ist ein zentrales Schlachtfeld. Die Müttersterblichkeit stagniert. Der Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit wird weltweit massiv angegriffen – von drakonischen Abtreibungsverboten in El Salvador bis zur Aufhebung von Roe v. Wade in den USA. Die Kontrolle über den eigenen Körper ist jedoch keine Verhandlungsmasse, sondern ein fundamentales Menschenrecht.
Die Wurzeln eines giftigen Baumes – Die Analyse der Ursachen
Wir haben nun die Symptome gesehen. Aber was ist die Krankheit? Um die Ungerechtigkeit wirksam zu bekämpfen, müssen wir ihre tiefen, strukturellen Wurzeln verstehen.
Die Architektur des Patriarchats
Das Wort „Patriarchat“ klingt für manche vielleicht abstrakt oder veraltet. Aber es beschreibt ein sehr reales, tief verwurzeltes soziales, politisches und wirtschaftliches System. Es ist nicht einfach das Handeln einzelner „böser Männer“. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Struktur, die Männer und Männlichkeit systematisch über Frauen und Weiblichkeit stellt und privilegiert.
Wie es funktioniert: Das Patriarchat wirkt durch tief verankerte soziale Normen, die Frauen die private, häusliche Rolle und Männern die öffentliche Führungsrolle zuweisen. Es rechtfertigt schädliche Praktiken wie FGM oder Kinderheirat als Mittel zur Kontrolle der weiblichen Sexualität. Es manifestiert sich in der Vorstellung, dass weibliche Körper in Konflikten „Eroberungsgut“ sind, oder in der Banalisierung von Femiziden als „Beziehungsdramen“, um ihre politischen und strukturellen Ursachen zu verschleiern.
Der Backlash als Abwehrreaktion: Der beobachtete globale „Backlash“ ist die logische Konsequenz dieses Systems. Es ist eine kohärente, ideologische Gegenbewegung, die versucht, die patriarchale Kontrolle wiederherzustellen, weil sie durch feministische Fortschritte bedroht wird. Wenn diese Bewegung reproduktive Rechte, politische Macht von Frauen oder internationale Schutzabkommen wie die Istanbul-Konvention angreift, dann tut sie das nicht zufällig. Sie greift die Grundpfeiler des Fortschritts an, oft getarnt unter dem Deckmantel von „Tradition“ oder „Schutz der Familie“. Diesen Backlash als das zu erkennen, was er ist – eine Abwehrreaktion eines bedrohten Systems –, ist entscheidend, um ihn bekämpfen zu können.
Der Verstärkereffekt: Intersektionalität
Keine Frau ist nur eine Frau. Ihre Erfahrungen werden durch die Überschneidung – die Intersektion – ihres Geschlechts mit anderen Identitätsmerkmalen wie Hautfarbe, ethnischer Herkunft, Behinderung, sexueller Orientierung oder sozialem Status geprägt. Ein „One-size-fits-all“-Ansatz im Kampf für Frauenrechte ist zum Scheitern verurteilt.
Die Daten sind eindeutig:
In den USA ist die Lohnlücke für Women of Color dramatisch größer als für weiße Frauen.
Frauen mit Behinderungen haben ein bis zu zehnmal höheres Risiko, Opfer sexueller Gewalt zu werden.
Geflüchtete und migrierte Frauen sind multiplen Gefahren ausgesetzt.
Transgender-Frauen, insbesondere trans* Frauen of Color, sind extremer und oft tödlicher Gewalt ausgesetzt.
Eine wirksame Politik muss diese sich überschneidenden Diskriminierungsformen anerkennen und gezielt adressieren. Alles andere lässt die am stärksten marginalisierten Frauen zurück.
Ein Weg nach vorn – Eine Agenda für echten Wandel
Die Analyse ist düster, aber sie darf uns nicht lähmen. Sie muss uns antreiben. Es gibt klare, evidenzbasierte Strategien, um den Kurs zu ändern. Dies ist keine Wunschliste, sondern ein konkreter Plan.
Rechtliche Barrieren einreißen und Gerechtigkeit sichern: Alle diskriminierenden Gesetze müssen aufgehoben werden. Internationale Abkommen wie CEDAW müssen universell ratifiziert und umgesetzt werden. Gleichzeitig muss die Straflosigkeitslücke geschlossen werden – durch besser geschulte Polizeikräfte und Justizsysteme, Sondergerichte und kostenlose Rechtshilfe für Überlebende von Gewalt.
In eine gerechte Zukunft investieren: Wir müssen die Lohnlücke durch Lohntransparenzgesetze schließen. Wir brauchen massive öffentliche Investitionen in die Sorge-Wirtschaft (Kinderbetreuung, Altenpflege), um die Last der unbezahlten Arbeit anzuerkennen und umzuverteilen. Und wir müssen die volle, 12-jährige Schulbildung für jedes Mädchen weltweit sicherstellen und den universellen Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheitsversorgung garantieren.
Macht neu verteilen und Stimmen verstärken: Die Einführung von gut konzipierten Geschlechterquoten in der Politik ist die nachweislich schnellste Methode, um die politische Teilhabe von Frauen zu erhöhen. Gleichzeitig müssen Frauen in der Politik vor Gewalt und Hetze geschützt werden.
Die vielleicht wichtigste, übergreifende Forderung ist jedoch diese: Finanziert die feministischen Bewegungen! Frauenrechtsorganisationen an vorderster Front sind die effektivsten Akteure des Wandels. Doch sie sind chronisch unterfinanziert und erhalten weniger als 1 % der offiziellen, geschlechtsspezifischen Entwicklungshilfe. Ihnen gezielte, flexible und nachhaltige Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, ist der größte Hebel, den wir haben.
Fazit: Die brennende Dringlichkeit des Augenblicks
Wir stehen an einem gefährlichen Scheideweg. Die Botschaft dieses globalen Berichts ist unmissverständlich: Der Fortschritt bei Frauenrechten stagniert nicht nur, er wird von einer organisierten und mächtigen Gegenbewegung aktiv bekämpft. Die Ungerechtigkeiten, mit denen Frauen konfrontiert sind, sind keine isolierten Probleme, sondern die Symptome der tiefen, systemischen Krankheit des Patriarchats.
Die Kosten der Untätigkeit wären katastrophal. Geschlechterungleichheit ist keine Nische, kein reines „Frauenthema“. Sie ist eine massive Bremse für die wirtschaftliche Entwicklung, eine direkte Bedrohung für die Demokratie und das größte Hindernis für nachhaltigen Frieden und Sicherheit. Eine Welt, die die Hälfte ihrer Bevölkerung unterdrückt, zurückhält und zum Schweigen bringt, kann niemals ihr volles Potenzial entfalten.
Die Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter ist die unvollendete Menschenrechtsrevolution unserer Zeit. Der Moment für halbherzige Bekenntnisse ist vorbei. Wir brauchen jetzt mutigen politischen Willen, massive Investitionen und eine unerschütterliche Solidarität mit jenen, die an der Front für eine gerechtere Zukunft kämpfen. Das 30 Jahre alte Versprechen der Pekinger Erklärung ist heute dringlicher denn je. Es liegt an uns, an dieser Generation, es endlich einzulösen.
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Verwendete Quellen:
UN-Bericht: Rechte von Frauen in jedem vierten Land bedroht - https://www.dw.com/de/un-bericht-rechte-von-frauen-in-jedem-vierten-land-bedroht/a-71846863
Women's rights in review 30 years after Beijing - https://www.unwomen.org/en/digital-library/publications/2025/03/womens-rights-in-review-30-years-after-beijing
13 schockierende Fakten über Geschlechterungerechtigkeit weltweit - https://www.globalcitizen.org/de/content/shocking-facts-gender-inequality-international-wom/
Women's Rights in Review 30 Years After Beijing - https://www.unwomen.org/sites/default/files/2025-03/womens-rights-in-review-30-years-after-beijing-en.pdf
Women's Rights | Amnesty International USA - https://www.amnestyusa.org/issues/gender-sexuality/womens-rights/
SDG 5: Geschlechtergleichheit | BMZ - https://www.bmz.de/de/agenda-2030/sdg-5
Facts and figures: Ending violence against women | UN Women ... - https://asiapacific.unwomen.org/en/stories/news/2024/11/facts-and-figures-ending-violence-against-women
The gender pay gap | International Labour Organization - https://www.ilo.org/resource/other/gender-pay-gap
Geschlechtergerechtigkeit: Frauen werden weltweit benachteiligt - https://www.spiegel.de/politik/ausland/geschlechtergerechtigkeit-frauen-werden-weltweit-benachteiligt-a-1280543.html
International Equal Pay Day - Welcome to the United Nations - https://www.un.org/en/observances/equal-pay-day
IPU report: Parliamentary gender gap narrowed over the past 30 ... - https://www.ipu.org/news/press-releases/2025-03/ipu-report-parliamentary-gender-gap-narrowed-over-past-30-years-progress-stalled-in-2024
Hürden die Mädchen den Zugang zu Bildung erschweren - https://www.worldvision.de/aktuell/2024/01/huerden-bildungszugang-maedchen
Keine Gewalt gegen Frauen und Mädchen - https://www.caritas-international.de/beitraege/keine-gewalt-gegen-frauen-und-maedchen/730260/
Gewalt gegen Frauen aufgrund ungleicher Machtverhältnisse - https://medicamondiale.org/gewalt-gegen-frauen/ursachen-und-folgen
Facts and figures: Ending violence against women - UN Women Africa - https://africa.unwomen.org/en/facts-and-figures-ending-violence-against-women-1
harmful traditional practices Patriarchale Gewalt verhindern - https://frauenrechte.de/fileadmin/Redaktion/Unsere_Arbeit/Gewalt_im_Namen_der_Ehre/GNE_Materialien/2017_STOP_harmful.pdf
Feminismus ist für alle da – Frauenrechte weltweit - https://www.amnesty.de/journal/2022/feminismus-ist-fuer-alle-da-frauenrechte-weltweit
Weltweit büßen Länder aufgrund von Einkommensunterschieden zwischen Frauen und Männern 160 Billionen US-Dollar an Reichtum ein - https://www.worldbank.org/de/news/press-release/2018/05/30/weltweit-bussen-lander-aufgrund-von-einkommensunterschieden-zwischen-frauen-und-mannern-160-billionen-us-dollar-an-reichtum-ein
Gleichstellung der Geschlechter – OECD: Benachteiligung von Frauen schadet der Wirtschaft | nd-aktuell.de - https://www.nd-aktuell.de/artikel/1173106.gleichstellung-der-geschlechter-oecd-benachteiligung-von-frauen-schadet-der-wirtschaft.html
Women, Business and the Law Data - World Bank - https://wbl.worldbank.org/en/wbl-data
Education: UNESCO Report calls for more women at the top - https://www.unesco.org/en/articles/education-unesco-report-calls-more-women-top
Die Gleichstellung der Frauen ist noch fünf Generationen entfernt, aber das historische Wahljahr gibt Hoffnung - https://www3.weforum.org/docs/WEF_GGGR24_Newa_Release_DE.pdf
Women, Business and the Law 2022 - https://wbl.worldbank.org/content/dam/sites/wbl/documents/2021/02/WBL2022%20Chapter%201.pdf
Wie geht es 30 Jahre nach Beijing weiter? - https://zeitschrift-vereinte-nationen.de/suche/zvn/artikel/wie-geht-es-30-jahre-nach-beijing-weiter
Patriarchat: Definition – Geschichte – Auswirkungen - https://medicamondiale.org/service/glossar/patriarchat








































































































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