Braunbär

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Fun-Fact
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Wusstest du schon, dass Braunbären trotz ihrer Größe erstaunlich schnell rennen können und Geschwindigkeiten von bis zu 55 km/h erreichen?
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Zahlen, Daten, Fakten
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Wissenschaftlicher Name:
Ursus arctos
Hierarchische Taxonomie:
Reich: Tiere
Stamm: Chordatiere
Klasse: Säugetiere
Ordnung: Raubtiere
Familie: Bären
Gattung: Ursus
Art: Braunbär
Verbreitung:
Vielfältig, von dichten Wäldern und Gebirgsregionen bis hin zu Tundra und Steppen. Sie bevorzugen Gebiete mit ausreichend Nahrung, Wasser und Deckung.
Gefährdung:
Nicht gefährdet (Least Concern)
Population:
Weltweit stabil, regional jedoch stark variierend. Einige Unterarten sind gefährdet, während andere große Bestände aufweisen.
Schutzmaßnahmen:
Schutz von Lebensräumen, Korridore für Wanderungen, strenge Jagdregulierung, Aufklärung der Bevölkerung und Maßnahmen zur Konfliktvermeidung.
Größe:
Kopf-Rumpf-Länge: 170-280 cm; Schulterhöhe: 90-150 cm
Gewicht:
Männchen: 150-600 kg; Weibchen: 80-250 kg (stark variierend je nach Unterart und Jahreszeit)
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weitere Infos
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Der Braunbär (Ursus arctos) ist ein imposantes Säugetier und der größte aller Landraubtiere, die heute noch leben, abgesehen vom Eisbären. Sein Körper ist kräftig und muskulös, mit einem auffälligen Schulterhöcker, der von den starken Muskeln herrührt, die für das Graben essentiell sind. Das Fell variiert stark in der Farbe, von hellbraun über rotbraun bis hin zu dunkelbraun oder fast schwarz, oft mit helleren Spitzen, die ihm ein "Grizzly"-Aussehen verleihen können. Die Krallen sind lang und nicht einziehbar, perfekt zum Graben und Klettern. Sein Kopf ist groß und breit mit kleinen, runden Ohren und einer relativ kurzen Schnauze.
Der Lebenszyklus eines Braunbären beginnt mit der Geburt der Jungen in der Winterruhehöhle. Meist werden zwischen Januar und März ein bis drei blinde, nackte und winzige Jungtiere geboren, die von der Mutter gesäugt werden, während sie selbst noch in der Winterruhe verharrt. Die Jungen bleiben für etwa zwei bis drei Jahre bei der Mutter, lernen von ihr Überlebenstechniken und wie man Nahrung findet. Die Geschlechtsreife erreichen Braunbären im Alter von drei bis fünf Jahren, aber die erste erfolgreiche Fortpflanzung erfolgt oft erst später. Ihre Lebenserwartung in freier Wildbahn beträgt durchschnittlich 20 bis 30 Jahre, kann aber in Ausnahmefällen auch 40 Jahre überschreiten.
Braunbären sind opportunistische Allesfresser, deren Ernährung je nach Jahreszeit und Verfügbarkeit stark variiert. Ihr Speiseplan umfasst Beeren, Nüsse, Wurzeln, Gräser, Insekten, Fisch, Nagetiere, aber auch größere Huftiere. Sie sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, können aber auch tagsüber aktiv sein, besonders in ungestörten Gebieten. Obwohl sie Einzelgänger sind, können sie sich an reichen Nahrungsquellen, wie beispielsweise Lachsflüssen, in größeren Gruppen versammeln. Sie halten eine Winterruhe, bei der sie ihren Stoffwechsel stark herunterfahren, aber nicht in einen tiefen Winterschlaf fallen.
Ursprünglich war der Braunbär auf weiten Teilen der Nordhalbkugel verbreitet, von Europa über Asien bis nach Nordamerika. Heute sind seine Populationen fragmentiert, aber immer noch sehr weitläufig. In Europa sind größere Bestände vor allem in Osteuropa, Skandinavien und Teilen Südeuropa zu finden. In Nordamerika, wo er oft als Grizzlybär oder Kodiakbär bezeichnet wird, bewohnt er weite Teile Alaskas, Kanadas und einige isolierte Gebiete der USA. Die größten zusammenhängenden Wildnisgebiete, wie die sibirische Taiga oder die borealen Wälder Kanadas, bieten den größten Lebensraum für diese majestätischen Tiere.
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F.A.Q.
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Was fressen Braunbären hauptsächlich?
Braunbären sind Allesfresser, was bedeutet, dass ihr Speiseplan sehr vielfältig ist und stark von der Jahreszeit und der Verfügbarkeit der Nahrung abhängt. Ihre Ernährung besteht zu einem Großteil aus pflanzlicher Kost.
Sie fressen eine breite Palette von Nahrungsmitteln, darunter Beeren, Nüsse, Früchte, Wurzeln, Pilze und Gräser. Auch Insekten, wie Ameisen und deren Larven, sowie Honig spielen eine wichtige Rolle. Ergänzt wird dies durch tierische Proteine in Form von Fisch (besonders Lachs in bestimmten Regionen), kleinen Nagetieren, Vögeln, aber auch Aas oder frisch gerissene Huftiere.
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Halten Braunbären Winterschlaf?
Braunbären halten streng genommen keinen echten Winterschlaf, sondern eine sogenannte Winterruhe. Während des echten Winterschlafs sinken die Körpertemperatur und der Stoffwechsel drastisch, und das Tier ist nur schwer zu wecken.
Bei der Winterruhe des Braunbären hingegen ist die Körpertemperatur nur geringfügig reduziert (etwa um 4-7°C), und der Bär kann bei Störung relativ schnell aufwachen und reagieren. In dieser Zeit zehren sie von ihren Fettreserven, die sie sich im Herbst angefressen haben. Weibliche Bären bringen während der Winterruhe ihre Jungen zur Welt.
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Sind Braunbären gefährlich für den Menschen?
Begegnungen mit Braunbären können potenziell gefährlich sein, da es sich um große und starke Wildtiere handelt. Bären greifen jedoch selten ohne Grund an. Meist geschehen Angriffe aus Verteidigung, zum Beispiel wenn ein Bär überrascht wird, sich bedroht fühlt (insbesondere Weibchen mit Jungen) oder wenn er Futterquellen verteidigt.
Um Konflikte zu vermeiden, ist es wichtig, in Bärengebieten Lärm zu machen, keine Nahrungsmittel herumliegen zu lassen, Abstand zu halten und niemals einem Bären den Weg abzuschneiden. Bei einer Begegnung sollte man ruhig bleiben und sich langsam zurückziehen, ohne wegzurennen.