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Der Kosmos der Maya: Wie Himmel, Erde und Unterwelt eins waren

Eine stilisierte Illustration zeigt die Maya-Kosmologie. Im Zentrum steht ein großer grüner Baum (Weltenbaum), dessen Wurzeln in die braune Erde/Unterwelt reichen und dessen Krone in den dunkelblauen Nachthimmel ragt. In der Unterwelt sind ein Skelett, eine Schlange und Spiralmuster zu sehen. Auf der Erdoberfläche links vom Baum wachsen Maispflanzen, rechts steht eine Maya-Stufenpyramide. Im Himmel sind weiße Sterne und eine gelbe, stilisierte Sonne sichtbar. Der Titel "Wie die Maya die Welt sahen - Himmel, Erde, Unterwelt – alles verbunden" steht oben.

Absolut faszinierend, oder? Wenn wir heute in den Himmel blicken, sehen wir Sterne, Planeten, vielleicht den Mond. Wir haben Teleskope, Satellitenbilder, wissenschaftliche Modelle. Aber stell dir mal vor, wie es für die alten Maya gewesen sein muss! Über Jahrtausende hinweg haben sie in den tropischen Weiten Mittelamerikas eine Zivilisation aufgebaut, die uns bis heute mit ihrer Kunst, ihrer Mathematik und ja, vor allem mit ihrer unglaublich komplexen Vorstellung vom Universum in Staunen versetzt. Ihre Kosmologie war kein trockenes, philosophisches Konstrukt, sondern das pulsierende Herz ihrer Kultur. Sie hat alles durchdrungen: ihren Glauben, ihre Gesellschaft, sogar die monumentalen Steine ihrer Pyramiden. Komm mit mir auf eine Reise in diese Gedankenwelt, eine Welt, in der Himmel, Erde und die geheimnisvolle Unterwelt nicht getrennt, sondern auf magische Weise miteinander verwoben waren. Es ist eine Reise, die uns zeigt, wie tief und gleichzeitig wie lebendig das Verständnis einer alten Kultur von ihrem Platz im großen Ganzen sein konnte.


Das Grundgerüst dieser Weltanschauung ist eigentlich schnell erzählt, aber die Tiefe dahinter ist atemberaubend. Die Maya sahen das Universum als dreigeteilt: Da war die Oberwelt, der Himmel mit seinen Göttern und Sternen; die Mittelwelt, unsere Erde, der Ort des menschlichen Lebens; und die Unterwelt, Xibalba oder Mitnal genannt, ein Reich unter der Erde und dem Wasser. Aber – und das ist der Clou – diese drei Ebenen waren keine isolierten Stockwerke in einem kosmischen Hochhaus. Nein, die Grenzen waren fließend, durchlässig, wie ein feiner Schleier, durch den Götter, Geister und Seelen wandern konnten. Diese Durchlässigkeit war nicht nur möglich, sie war notwendig für das Funktionieren des gesamten Kosmos. Stell dir vor, ein ständiger Austausch, ein kosmisches Atmen zwischen den Welten! Genau diese Dynamik, diese Verbindungen wollen wir uns genauer anschauen und entdecken, wie sich dieses Bild in allem, was die Maya taten und schufen, widerspiegelte.


Ein riesiger Maya-Weltbaum (Ceiba/Yaxche) erhebt sich majestätisch in die Nacht, seine mächtigen Wurzeln tauchen tief in ein dunkles, schimmerndes Unterreich voller angedeuteter Skeletgestalten. Auf der Erdoberfläche führen kleine menschliche Figuren in traditioneller Kleidung ein rituelles Zeremoniell durch. Die Krone des Baumes breitet sich unter einem funkelnden Sternenhimmel aus, in dem leuchtende Maya-Glyphen und Sternbilder schweben. Die Szene strahlt eine mystische, leicht magisch-realistischen Atmosphäre aus, reich an Details und Symbolik.

Im absoluten Zentrum dieses Universums, als kosmische Nabelschnur, stand der majestätische Weltenbaum, der Yaxche, oft als Ceiba-Baum identifiziert. Kannst du ihn dir vorstellen? Ein riesiger Baum, dessen Wurzeln tief in die dunklen Schichten von Xibalba reichen, dessen mächtiger Stamm unsere Mittelwelt durchdringt und dessen Krone hoch in die dreizehn Ebenen des Himmels ragt, um diesen zu stützen. Wow! Dieser Baum war so viel mehr als nur ein Stützpfeiler. Er war das ultimative Symbol für das Leben selbst, für die Verbindung aller Dinge, ein heiliger Kanal, auf dem Götter, Ahnengeister und Schamanen auf ihren Reisen zwischen den Welten unterwegs waren. Oft wird er mit dem wiederauferstandenen Maisgott in Verbindung gebracht, dem Symbol für Nahrung und ewigen Kreislauf. Manchmal sitzt ein himmlischer Vogel in seinen Zweigen, ein Symbol für die Oberwelt, während sich an seinen Wurzeln eine Schlange windet, die die Unterwelt repräsentiert. Es ist ein Bild von unglaublicher Kraft und Harmonie, das zeigt, wie eng Leben, Tod und das Göttliche miteinander verknüpft waren.


Aber die Maya ordneten ihre Welt nicht nur vertikal, sondern auch horizontal. Unsere Erde, die Mittelwelt, stellten sie sich als eine flache Scheibe oder ein Quadrat vor, das in vier Quadranten unterteilt war – entsprechend den vier Himmelsrichtungen. Und in der Mitte, genau da, wo der Weltenbaum stand, war der fünfte, der zentrale Punkt, der Nabel der Welt. Jede dieser Richtungen hatte ihre eigene Farbe und war mit bestimmten Göttern und Konzepten verbunden.


Die Farben der Maya-Weltrichtungen:


  • Osten (Rot): Ort des Sonnenaufgangs, Neubeginn, assoziiert mit dem lebensspendenden Maisgott.

  • Norden (Weiß): Richtung der Ahnen, verbunden mit Wind und Regen, manchmal als "oben" betrachtet.

  • Westen (Schwarz): Ort des Sonnenuntergangs, Übergang zur Unterwelt, Reich des Todesgottes.

  • Süden (Gelb): Die "rechte Hand" der Sonne, verbunden mit Krieg, manchmal als "unten" betrachtet.

  • Zentrum (Grün/Blaugrün): Standort des Weltenbaums, der Punkt, an dem sich alles trifft und verbindet.



Diese viergeteilte Struktur war ein fundamentales Ordnungsprinzip. Man findet es in der Gestaltung von Altären, Gebäuden und sogar ganzen Städten wieder. Viele wichtige Götter, wie der Regengott Chaac, hatten vier Aspekte, die diesen Richtungen und Farben entsprachen. Es ist, als hätten die Maya eine kosmische Landkarte direkt in ihre Welt eingezeichnet, ein System, das alles durchdrang und allem seinen Platz gab.


Blicken wir nun nach oben, in die Oberwelt. Die Maya waren geradezu besessene Himmelsbeobachter! Für sie waren die Bewegungen von Sonne, Mond und Planeten keine zufälligen Ereignisse, sondern die sichtbaren Handlungen und Botschaften der Götter. Die Sonne, K'inich Ahau, war natürlich von überragender Bedeutung – Quelle des Lebens, der Wärme, aber auch Symbol für königliche Macht und Krieg. Ihre tägliche Reise über den Himmel und die nächtliche, gefährliche Passage durch die Unterwelt (oft als Jaguar!) war der grundlegende Rhythmus des Kosmos, der Zyklus von Leben und Tod. Fast genauso wichtig war der Mond, oft verbunden mit der Göttin Ix Chel, Herrin über Geburt, Fruchtbarkeit und Wasser. Und dann war da noch die Venus, der "Große Stern" (Noh Ek'), deren Erscheinen am Morgen- oder Abendhimmel oft über Krieg und Frieden, über wichtige Rituale und Opfer entschied. Die Präzision, mit der die Maya diese Himmelskörper beobachteten und ihre Zyklen berechneten – festgehalten zum Beispiel im berühmten Dresdner Kodex – ist schlichtweg atemberaubend und ihrer Zeit weit voraus! Selbst die Milchstraße sahen sie nicht nur als Ansammlung von Sternen, sondern interpretierten sie als riesige kosmische Schlange oder als sichtbaren Teil des Weltenbaums.


Im Zentrum dieser historischen Szene steht die Pyramide El Castillo von Chichen Itza, perfekt ausgerichtet auf die aufgehende Sonne während der Tagundnachtgleiche. Die ersten goldenen Sonnenstrahlen fluten dramatisch über die Steinstrukturen und tauchen Priester in aufwendigen Federkostümen und die versammelte Menge in warmes Licht. Der Himmel ist von sanften Orange- und Blautönen durchzogen, und Maya-Glyphen für Sonne und Zeit schweben dezent in den oberen Ecken. Das Bild strahlt eine feierliche, kraftvolle Stimmung aus.

Dieses tiefe astronomische Wissen war untrennbar mit ihrem komplexen Kalendersystem verwoben. Sie nutzten nicht nur einen, sondern gleich mehrere ineinandergreifende Kalender, um die Zeit zu messen und zu deuten. Da war der heilige 260-tägige Tzolk'in für Rituale und Weissagungen, der 365-tägige Haab' für die Landwirtschaft und die berühmte Lange Zählung, die Tage ab einem mythischen Schöpfungsdatum zählte und historische Ereignisse in einem riesigen kosmischen Rahmen verankerte. Was mich daran am meisten fasziniert, ist ihr Verständnis von Zeit: Sie war nicht nur linear, wie ein Pfeil, der in die Zukunft schießt, sondern vor allem zyklisch. Alles wiederholte sich, alles war Teil eines ewigen Kreislaufs – die Tage, die Jahreszeiten, die Planetenbahnen, ja sogar Schöpfung und Zerstörung. Zeit war für die Maya eine lebendige, fast göttliche Kraft. Dieses zyklische Denken prägte alles und gab ihnen vielleicht auch diese unglaubliche Widerstandsfähigkeit, die ihre Kultur über Jahrtausende bewahrt hat. Veränderungen waren kein Ende, sondern Teil eines fortlaufenden Rhythmus. Wenn dich solche tiefen Einblicke in vergangene Welten und ihre faszinierenden Konzepte genauso fesseln wie mich, dann trag dich doch in unser Formular für den monatlichen Newsletter ein (du findest es oben auf der Seite!) – da gibt es noch viel mehr zu entdecken.


Die wichtigsten Maya-Kalender im Überblick:

Kalender

Länge

Basis

Hauptzweck

Tzolk'in

260 Tage

Kombination von 13 Zahlen und 20 Tagesnamen

Ritualkalender, Wahrsagung, Schicksalsdeutung

Haab'

365 Tage

18 Monate à 20 Tage + 5 "Unglückstage"

Sonnenkalender, Landwirtschaft, zivile Zwecke

Kalenderrunde

ca. 52 Jahre

Kombination von Tzolk'in und Haab'

Großer Zyklus, wichtige Zeremonien (z.B. Neujahr)

Lange Zählung

Linear

Zählung der Tage seit Schöpfungsdatum

Historische Aufzeichnungen, kosmischer Rahmen

Kommen wir zurück auf die Erde, die Mittelwelt. Sie war der Lebensraum der Menschen, der Tiere und Pflanzen, die Bühne des Alltags. Aber sie war eben nicht nur das. Die Erde selbst war heilig, durchdrungen von spiritueller Energie. Bestimmte Orte in der Landschaft galten als besonders mächtig, als Schnittstellen oder Portale zu den anderen Welten. Berge wurden als Wohnsitze der Götter oder Ahnen verehrt – die von Menschenhand errichteten Tempelpyramiden waren quasi künstliche Berge, die diese Verbindung symbolisierten. Und Höhlen! Höhlen waren direkte Eingänge nach Xibalba, Orte der Dunkelheit, des Todes, aber auch der Fruchtbarkeit, denn man glaubte, Regen und Wolken kämen aus ihnen hervor. Sie waren bevorzugte Orte für Rituale, Opfer und Visionen. Genauso die Cenoten, diese beeindruckenden wassergefüllten Kalksteinlöcher, besonders auf Yucatán. Sie waren nicht nur lebenswichtige Wasserquellen, sondern galten ebenfalls als Tore zur Unterwelt, Wohnorte des Regengottes Chaac. Stell dir die Ehrfurcht vor, mit der die Maya diese Orte betreten haben müssen!


Ein weiteres faszinierendes Konzept ist der Animismus der Maya. Sie glaubten, dass alles beseelt ist – nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Pflanzen, Steine, Berge, Flüsse, ja sogar von Menschen gemachte Dinge wie Werkzeuge, Statuen oder Gebäude. Alles besaß eine Art spirituelle Essenz, eine innere Kraft (vielleicht k'uh oder ch'ulel genannt). Die Welt war ein lebendiges Netzwerk von Beziehungen, und das Gleichgewicht dieses Netzwerks musste durch korrektes Verhalten und Rituale aufrechterhalten werden. Das bedeutet auch, dass ein kunstvoll gefertigtes Jade-Amulett oder eine Statue in einem Tempel nicht nur ein Symbol war, sondern als ein Wesen mit eigener Handlungsfähigkeit betrachtet werden konnte, das Respekt und vielleicht sogar "Nahrung" in Form von Opfergaben erforderte. Diese Vorstellung lässt unsere westliche Trennung zwischen belebt und unbelebt ziemlich alt aussehen, findest du nicht auch?


In einer düsteren, atmosphärischen Landschaft der Maya-Unterwelt Xibalba schleichen die Hero Twins Hunahpu und Xbalanque vorsichtig an einem leuchtenden, glühenden Obsidianfluss entlang. Um sie herum wachsen gespenstische, schwach leuchtende Pflanzen. Im Hintergrund lauern die bedrohlichen, skelettartigen Lords of Death zwischen knorrigen, dunklen Bäumen. Die gesamte Szene ist in ein kaltes, unheimliches Licht getaucht und vermittelt eine spannungsgeladene, mystische Atmosphäre.

Und dann ist da noch Xibalba, die Unterwelt, der "Ort der Furcht". Ein Reich unter der Erde, oft als kalt, dunkel und wässrig beschrieben, mit neun tückischen Schichten, beherrscht von den furchterregenden Herren des Todes, den Bolontik'u. Der Weg dorthin war gespickt mit Gefahren. Das berühmte Popol Vuh, das heilige Buch der K'iche'-Maya, erzählt die Geschichte der Heldenzwillinge Hunahpu und Xbalanque, die nach Xibalba hinabsteigen mussten, um die grausamen Todesgötter herauszufordern. Sie mussten durch tückische Flüsse schwimmen und Prüfungen in schrecklichen Häusern bestehen: dem Dunkelhaus, dem Kältehaus, dem Jaguarhaus, dem Fledermaushaus und dem Messerhaus voller Klingen. Puh, keine angenehme Reise!


Die Testhäuser von Xibalba (nach dem Popol Vuh):


  1. Dunkelhaus (Q'equmaj): Absolute Finsternis.

  2. Rasselhaus / Kältehaus (Xuxulimaj): Durchdringende Kälte und eisiger Wind.

  3. Jaguarhaus (B'alamaj): Voller hungriger Jaguare.

  4. Fledermaushaus (Zotz'imaj): Bewohnt von gefährlichen Fledermäusen (Camazotz).

  5. Messerhaus (Chayimaj): Gefüllt mit selbstbewegenden, scharfen Obsidianklingen.

  6. (Manchmal wird noch ein Feuerhaus erwähnt)



Aber – und das ist wieder so ein typisch vielschichtiger Aspekt der Maya-Weltsicht – Xibalba war wahrscheinlich nicht nur ein Ort des Grauens und der endgültigen Vernichtung, wie unsere Vorstellung von Hölle. Es war auch ein Ort des Übergangs, der Transformation. Die Heldenzwillinge selbst sterben und werden in Xibalba wiedergeboren, was ihren Sieg erst ermöglicht. Der Sonnengott durchquert Xibalba jede Nacht, um am Morgen erneuert wieder aufzugehen. Paradoxerweise ist Xibalba auch mit Leben verbunden: Regen und Wasserquellen wurden oft mit der Unterwelt assoziiert, und der lebenswichtige Maisgott selbst erlebt seine Wiederauferstehung dort. Xibalba war also vielleicht eher ein notwendiger, wenn auch gefährlicher, Durchgangsort im ewigen Kreislauf – der Tod vor der Wiedergeburt, die Dunkelheit vor dem Licht.


Ein Maya-Priester oder Herrscher wird in einer intensiven Nahaufnahme gezeigt, während er ein Blutopfer-Ritual vollzieht. Mit ernster Miene schneidet er sich mit einer scharfen Obsidian-Klinge über die Zunge, das Blut tropft in eine zeremonielle Schale mit Rindenpapier. Neben ihm steigt dichter, symbolträchtiger Rauch von brennendem Copal auf und formt feine Glyphen in der Luft. Die Szene ist in warme Erdtöne getaucht, reich an Details wie dem kunstvollen Federschmuck und einer prächtigen Jadekette.

Wie haben die Maya nun diese Verbindungen zwischen den Welten aktiv genutzt und gepflegt? Durch Rituale! Rituale waren das A und O, um die kosmische Ordnung aufrechtzuerhalten, mit Göttern und Ahnen zu kommunizieren und das Gleichgewicht zu wahren. Eine zentrale Rolle spielte das Blutopfer, vor allem bei der Elite. Durch das Vergießen des eigenen Blutes – das als Träger der Lebenskraft galt – nährte man die Götter, die ihrerseits bei der Schöpfung Blut vergossen hatten. Der Rauch von verbranntem Kopalharz galt ebenfalls als Nahrung für die Götter und als Botschafter der Gebete. Natürlich gab es auch Opfergaben wie Mais, Kakao, Jade und Federn, und ja, auch Tier- und Menschenopfer kamen vor, um Lebensenergie zurückzugeben oder die Götter in Krisenzeiten zu besänftigen. Pilgerfahrten zu heiligen Orten, rituelle Tänze in prächtigen Kostümen und der Gebrauch von psychoaktiven Substanzen, um in Trance mit der Geisterwelt zu kommunizieren, gehörten ebenfalls dazu. Priester, Schamanen und die Herrscher selbst waren die entscheidenden Vermittler, die durch ihr Wissen und ihre Rituale die Verbindung zwischen der menschlichen und der göttlichen Sphäre sicherstellten.


Formen der Kommunikation mit dem Übernatürlichen bei den Maya:


  • Blutlassen (Bloodletting): Persönliches Opfer zur Ernährung der Götter und Visionssuche.

  • Verbrennen von Weihrauch (Kopal): Rauch als Nahrung und Gebetsträger.

  • Opfergaben: Nahrung, Wertgegenstände (Jade, Muscheln), Textilien.

  • Tier- und Menschenopfer: Rückgabe von Lebensenergie an die Götter.

  • Pilgerfahrten: Reisen zu heiligen Orten (Höhlen, Cenoten, Berge).

  • Ritueller Tanz & Musik: Nachstellung von Mythen, Kommunikation durch Bewegung.

  • Nutzung von Halluzinogenen: Erreichen veränderter Bewusstseinszustände für Trancereisen und Visionen.

  • Gebete und Gesänge: Direkte Ansprache der Götter und Geister.



Und diese ganze komplexe Kosmologie war nicht nur im Kopf, sie wurde sichtbar gemacht! Die Kunst der Maya ist wie ein offenes Buch ihrer Weltanschauung. Auf Stelen, Keramiken und in Kodizes finden wir Darstellungen des Weltenbaums, der Götter, mythischer Szenen und ritueller Handlungen. Symbole wie Himmelsbänder voller Sterne, Erdbänder mit Wasserlilien oder der allgegenwärtige Jaguar (Symbol der Nachtsonne und Transformation) erzählen uns von ihrer Sicht des Universums. Noch beeindruckender ist ihre Architektur. Tempelpyramiden waren künstliche Berge, die Himmel, Erde und Unterwelt verbanden. Ganze Städte wurden nach kosmischen Prinzipien angelegt. Und das Unglaublichste: Viele Gebäude wurden exakt nach astronomischen Ereignissen ausgerichtet! Tempel wie El Castillo in Chichen Itza markieren Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen – der berühmte Effekt der herabsteigenden Schlange aus Licht und Schatten ist ein atemberaubendes Beispiel dafür. Diese Bauten waren nicht nur Observatorien, sie waren Bühnen, auf denen menschliches Handeln und kosmische Zyklen in Einklang gebracht wurden, Instrumente, um die Macht der Herrscher zu legitimieren und die Weltordnung sichtbar zu machen.



Was für eine Welt! Die Kosmologie der Maya war ein unglaublich integriertes System. Alles war miteinander verbunden: Himmel, Erde, Unterwelt, Götter, Menschen, Tiere, Pflanzen, Steine, Zeit. Alles folgte zyklischen Mustern, und das oberste Gebot war die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts durch gegenseitige Verpflichtungen – Reziprozität zwischen Mensch und Kosmos. Diese Weltsicht hat alles geprägt: Religion, Politik, Kunst, Architektur, den Alltag. Sie zeigt uns eine Zivilisation, die sich nicht als getrennt von ihrer Umwelt, sondern als integraler Bestandteil eines lebendigen, heiligen Universums verstand. Auch wenn wir heute vieles entschlüsselt haben, bleibt die Maya-Kosmologie ein faszinierendes Fenster in eine andere Art des Denkens und Seins, das uns vielleicht auch heute noch zum Nachdenken anregen kann über unsere eigene Verbindung zum großen Ganzen.

Was denkst du über diese faszinierende Weltsicht der Maya?


Hat dich ein Aspekt besonders beeindruckt oder überrascht? Lass es mich in den Kommentaren wissen – ich bin wirklich gespannt auf deine Gedanken und Interpretationen! Und wenn dir dieser tiefe Einblick gefallen hat, freue ich mich natürlich riesig über ein Like.


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Bleib neugierig!


Verwendete Quellen:


  1. Mayan Religion and Worldview | Mayan Civilization History Class ... - https://library.fiveable.me/rise-fall-ancient-mayan-civilization/unit-3

  2. Mayan Religion Explained - East India Blogging Co. - https://eastindiabloggingco.com/2025/02/01/mayan-religion/

  3. A Psychological-Anthropological Analysis of the Practice of Mayan Bloodletting and its Association with t - https://vc.bridgew.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1141&context=grad_rev

  4. How Did Ancient Maya Civilization Influence the Modern Maya Daily Life? - Danish Development Research Network - https://ddrn.dk/16219/

  5. www.penn.museum - https://www.penn.museum/sites/expedition/crossing-boundaries/#:~:text=The%20ancient%20Maya%20universe%20consists,fixed%2C%20permeable%20rather%20than%20rigid.

  6. Nature, Body, Mind: Chocolate and Tobacco in the Hispanic World ... - https://sites.duke.edu/spanish410_01_s2017/

  7. Mayan astronomical knowledge | Mayan Civilization History Class Notes - Fiveable - https://library.fiveable.me/rise-fall-ancient-mayan-civilization/unit-6/mayan-astronomical-knowledge/study-guide/xJqZs9UkFYwkeosY

  8. Exploring the Maya Underworld (1) - Mexicolore - https://www.mexicolore.co.uk/maya/home/exploring-the-maya-underworld-1

  9. Maya Religion, Gods, Cosmos and religious rituals - Maya Archaeologist - https://www.mayaarchaeologist.co.uk/public-resources/maya-world/maya-gods-religious-beliefs/

  10. Expedition Magazine | Crossing Boundaries - Penn Museum - https://www.penn.museum/sites/expedition/crossing-boundaries/

  11. Pre-Columbian civilizations - Cosmology, Mythology, Rituals - Britannica - https://www.britannica.com/topic/pre-Columbian-civilizations/Cosmology

  12. Xibalba - Ancient Maya Cultural Traits - https://ancientmayaculturaltraits.com/2024/08/10/xibalba/

  13. Pathways Into Darkness: The Search For The Road To Xibalbá - Mesoweb - https://www.mesoweb.com/mesoweb/htdocs/pari/publications/RT04/Pathways.pdf

  14. Models of Cosmic Order: Physical Expression of Sacred Space Among the Ancient Maya - Digital Commons @ Trinity - https://digitalcommons.trinity.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1010&context=socanthro_faculty

  15. Maya astronomy - Wikipedia - https://en.wikipedia.org/wiki/Maya_astronomy

  16. Religious rituals and ceremonies | Mayan Civilization History Class Notes - Fiveable - https://library.fiveable.me/rise-fall-ancient-mayan-civilization/unit-3/religious-rituals-ceremonies/study-guide/ZA9XucVgf3sQI4xv

  17. Blood Rituals of the Ancient Maya - Articles by MagellanTV - https://www.magellantv.com/articles/blood-rituals-of-the-ancient-maya

  18. Exploring Maya Cosmology - Sacred Earth Journeys - https://www.sacredearthjourneys.ca/blog/exploring-maya-cosmology/

  19. Mayan Sacred Trees - Green-Up.org - https://green-up.org/2023/01/18/mayan-sacred-trees/

  20. The Ceiba: Exploring the Maya Sacred Tree of Heaven, Earth, and the Underworld - https://mexicocityhelicopter.com.mx/ceiba-el-arbol-sagrado-maya-que-representa-la-union-del-cielo-tierra-e-inframundo/

  21. The Ancient Maya And The Ceiba Tree – BRIC Vacation Rentals | Playa del Carmen Mexico - https://bricrental.wordpress.com/2015/02/11/the-ancient-maya-and-the-ceiba-tree/

  22. La Ceiba: The Sacred Tree Of Life - Na'atik Language & Culture Institute - https://naatikmexico.org/blog/ceiba-tree

  23. Kapok or Ceiba Tree, Ceiba pentandra - the most sacred tree to the Maya in Yucatan, Mexico - http://www.yucatanadventure.com.mx/Kapok-ceiba-tree.htm

  24. Ceiba Was the Maya Symbol of the Universe - ThoughtCo - https://www.thoughtco.com/ceiba-pentandra-sacred-tree-maya-171615

  25. Mayan Underworld | Xibalbá | Nature Reserve by Xcaret - https://www.xibalba.travel/en/underworld/

  26. "travelers": - maya - Caracol.org - https://caracol.org/wp-content/uploads/2016/05/WMCC10.pdf

  27. Maya mythology and its astronomical connections | Ancient History ... - https://library.fiveable.me/ancient-times-myth-history-measurement/unit-9/maya-mythology-astronomical-connections/study-guide/o9YVbN3jEO6K86zE

  28. Astronomical and Cosmological Aspects of Maya Architecture and Urbanism - https://adsabs.harvard.edu/pdf/2009ASPC..409..303S

  29. Xibalba - Wikipedia - https://en.wikipedia.org/wiki/Xibalba

  30. Ancient Mayan Astronomy: the Sun, Moon, and Planets - ThoughtCo - https://www.thoughtco.com/ancient-maya-astronomy-2136314

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